Im Gefängnis Wauwilermoos züchten Betrüger, Vergewaltiger und Mörder nicht nur Tomaten. Neu verarbeiten die Inhaftierten auch das Fleisch der Tiere vom hauseigenen Biobetrieb. Dadurch fülle man eine Marktlücke.
Das Gefängnis Wauwilermoos betreibt eine Gefängnisgärtnerei, in der Insassen kräftig Hand anlegen – Gemüse und Früchte werden hier schon länger angebaut (zentralplus berichtete). Neu hat der Hofladen der Justizvollzugsanstalt Wauwilermoos nun auch Würste in sein Sortiment aufgenommen.
Die Zuchttiere des Biobetriebs – von Kälbern, Mastschweinen bis hin zu Martini-Gänsen – werden in regionalen Betrieben geschlachtet. In der Justizvollzugsanstalt wird das Fleisch von den Insassen veredelt und verkauft.
Eine Marktlücke
Da die Wauwiler Dorfmetzgerei keinen Verkaufsladen mehr betreibt, verfüge weder Egolzwil noch Wauwil über ein Frischfleisch-Angebot, begründen die Verantwortlichen. Das Gefängnis Wauwilermoos möchte damit nun eine Marktlücke füllen.
Die Justizvollzugsanstalt Wauwilermoos gilt als der grösste Bio-Landwirtschaftsbetrieb der Zentralschweiz und beliefert unter anderem auch Grossverteiler. Seit Jahren werde neben dem Gemüse- und Früchteanbau auch die nachhaltige Tierhaltung gepflegt. Die Ausweitung des Geschäftsbereichs auf die Fleischveredelung sei somit ein logischer Schritt.
Drei bis vier neue Arbeitsplätzte für Inhaftierte
Durch die Metzgerei werden nun bis zu vier neuen Arbeitsplätze für Inhaftierte geschaffen. Andererseits dient das Angebot der Aus- und Weiterbildung.
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