Zwei Massnahmen stechen heraus

So gibt Horw 34 Millionen Franken für neue Velowege aus

Das Horwer Netz der Fuss- und Velowege erhält in den nächsten Jahren einen neuen Anstrich. Auf einer Velotour durch Horw zeigt Bauvorsteher Thomas Zemp, wo sich besonders viel ändern wird.

Nicht anders als Ebikon, Emmen oder Kriens ist Horw eine punkto Einwohner immer grösser werdende Agglomerationsgemeinde. Und mit der Bevölkerung wächst das Verkehrsaufkommen. Viele fahren am Morgen ins Stadtzentrum zur Arbeit und am Abend den umgekehrten Weg nach Hause.

Kriens, Emmen, Ebikon – sie alle können ein Lied davon singen, wie sich der tägliche Verkehr negativ aufs Stadtzentrum auswirkt.

Im Zentrum in Horw haben es Velos gut

Horw ist da eine Ausnahme. Zwar gibt es zu Stosszeiten auch hier viel Verkehr. Doch im Zentrum wirkt es zumindest nicht so. Irgendwie hat es Horw geschafft, sein Zentrum ziemlich ruhig, übersichtlich und verkehrsberuhigt zu gestalten.

Das freut Velofahrer und Fussgängerinnen. Doch es kommt noch besser. Denn der Gemeinderat ist bestrebt, die Verkehrssituation für den Langsamverkehr in den nächsten Jahren nochmals deutlich zu verbessern. Der neu ausgearbeitete Richtplan Fuss- und Veloverkehr enthält 43 Stellen in der Gemeinde, die in den nächsten Jahren optimiert werden sollen. 34 Millionen Franken wird das ungefähr kosten.

Thomas Zemp auf dem neu gestalteten Pausenplatz des Schulhauses Allmend. (Bild: ewi)

Der Regierungsrat hat vor kurzem grünes Licht für den Richtplan gegeben. Dem Neu- und Ausbau des Fuss- und Velowegnetzes steht also nichts mehr im Weg. zentralplus hat dies zum Anlass genommen, um mit Bauvorsteher Thomas Zemp (Mitte) eine Velotour durchs Dorf zu drehen. Dabei hat der Gemeinderat gezeigt, wo besonders für Velofahrerinnen die grössten Baustellen in der heutigen Infrastruktur liegen und was die Gemeinde plant.

Ein Grossteil der geschätzten Kosten von 34 Millionen Franken fliesst in lediglich 5 der 43 Projekte. Diese fünf Massnahmen kosten voraussichtlich knapp 30 Millionen Franken. Besonders ins Gewicht fallen vor allem zwei Grossprojekte: Die Verbesserung der Fuss- und Velowege entlang der Ringstrasse sowie eine neue Unterführung im Bereich des Technikums im Süden der Gemeinde.

Auf der Ringstrasse erhalten Velos mehr Platz

Bei der Ringstrasse herrscht heute ein ziemliches Chaos. Vom Zentrum her kommend müssen sich Fussgänger und Velofahrerinnen ein Trottoir teilen. Dieses ist zwar relativ breit – doch aus der Gegenrichtung kommen ebenfalls Velos. Zudem befindet sich angrenzend ein grosser Parkplatz. Der Velo- und Fussweg wird darum von mehreren Ausfahrten unterbrochen.

Das gleiche Problem besteht im westlichen Teil der Ringstrasse im Bereich der Unterführung unter den Bahngleisen. Auch hier haben Fussgängerinnen und Velos zwar eine vom Autoverkehr getrennte Spur – müssen sich diese aber in beide Richtungen teilen. Dass am engsten Punkt dieser Unterführung zusätzlich eine Treppe hinauf zur Gleisebene führt, macht die Sache nicht einfacher.

Mit knapp 12 Millionen Franken will darum der Gemeinderat den Fuss- und Veloverkehr auf dem gesamten Abschnitt zwischen Merkur-Kreisel und Coop-Tankstelle entflechten. Es soll in beide Richtungen eine separate Velospur geben. Dafür ist es notwendig, die Unterführung zu verbreitern. Da es sich bei der Ringstrasse um eine Kantonsstrasse handelt, kann der Gemeinderat die Sanierung nicht in Eigenregie durchführen. Es sei aber realistisch, die Massnahme bis 2030 umzusetzen, heisst es im Richtplan.

Kommt bald die S-Bahn-Haltestelle «Horw See»?

Ein weiteres Grossprojekt plant der Gemeinderat weiter südlich. Mit dem Ausbau des Technikums werden künftig 4’000 Studenten in Horw studieren. Zudem werden weitere Arbeitsplätze im Süden der Gemeinde entstehen. Horw fordert darum eine neue S-Bahn-Haltestelle «Horw See» in Ennethorw. Diese soll den Entwicklungsschwerpunkt ideal mit dem ÖV verbinden.

Der Campus in Horw wird in den nächsten Jahren ausgebaut. (Bild: Kanton Luzern/ Lukas Galatay)

In diesem Zusammenhang plant der Gemeinderat eine neue Unterführung für Velos und Fussgängerinnen. Bislang gibt es in Ennethorw nur zwei Möglichkeiten, die Gleise zu über- respektive unterqueren – und beide sind nicht sonderlich attraktiv. Elf Millionen Franken hat der Gemeinderat hierfür reserviert.

Die neue Haltestelle ist auch Teil des Agglomerationsprogrammes des Bundes. Allerdings wird die Haltestelle weder heute noch morgen Realität. Als Realisierungshorizont hat Horw im Richtplan das Jahr 2040 vorgesehen.

Viele weitere der 43 Massnahmen geht die Gemeinde hingegen bereits in den nächsten Jahren an. Die Hälfte der Massnahmen soll bis 2025 realisiert werden. Es handelt sich dabei um kleinere und vergleichsweise günstige Massnahmen wie etwa die Verbesserung der Sicht bei den Velowegen rund ums Brändi (zentralplus berichtete).

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