Verbreiterung zu teuer

Luzerner Xylofonweg bleibt vorläufig schmal und rasant

Vom Xylophonweg aus lässt sich im Sommer prima in der Reuss schwimmen gehen. (Bild: ber)

Die SP-Fraktion hat den Stadtrat aufgefordert, herauszufinden, wie sich das Verkehrsproblem auf dem Xylofonweg lösen lässt. Seine Antworten sind recht ernüchternd.

Der Xylofonweg verbindet den Seetalplatz mit der Luzerner Altstadt und verläuft zwischen der Bahnstrecke und der Reuss. Im Sommer spazieren hier Badegäste vom Nordpol, Anwohner und Spaziergänger, während an ihnen Velos vorbeisausen. Werktags fahren rund 3'500 Velos auf der Strecke, am Wochenende 2'200. Da der Weg äusserst eng ist, kommt es dabei immer wieder zu Konflikten.

«Die Mindestbreiten der städtischen Fuss- und Velostandards können auf dem Xylofonweg nicht eingehalten werden», bestätigt der Stadtrat in einer Stellungnahme zu einem Postulat. Gianluca Pardini hatte namens der SP-Fraktion gefordert, eine Verbreiterung des Xylofonweg und Tempobeschränkungen zu prüfen.

Kein breiterer Xylofonweg und keine Tempobeschränkung

Doch der Stadtrat lehnt ab. Er habe bereits eine Verbreiterung des Wegs geprüft im Zuge der Initiative «Luzerner Velonetz jetzt!». Mit rund 13 Millionen Franken Baukosten sei eine Verbreiterung auf ganzer Länge schlicht «unverhältnismässig» teuer.

Schnelle E-Bikes zu verbieten, lehnt der Stadtrat ebenfalls ab. Denn E-Bikes werden auch von Kindern und Familien genutzt, die deutlich langsamer unterwegs sind.

Und eine Tempobeschränkung sei nicht umsetzbar, weil auch normale Velos über 25 km/h fahren können. Da es für Velofahrer aber keine Tacho-Pflicht gibt, könnten sie für eine Geschwindigkeitsübertretung nicht sanktioniert werden. Anders E-Bikes: Ab kommendem Jahr müssen die Fahrer einen Tacho haben und sich an die Höchstgeschwindigkeiten halten.

Das plant der Stadtrat

Der Stadtrat setzt langfristig auf Verkehrsumlenkung. Durch den Ausbau der Kantonsstrasse soll eine parallele Strecke für schnelle Velofahrer entstehen. Auch die geplante neue Reussbrücke soll bei der Entlastung des Xylophonwegs helfen.

Kurzfristig bringt die Stadt Geschwindigkeitsanzeigen an, um die Velofahrenden zu sensibilisieren und startet eine Informationskampagne. Schon nächstes Jahr soll es losgehen. Die Massnahmen werden die Stadt Luzern etwa 50'000 Franken kosten.

Verwendete Quellen
  • Stellungnahme zum Postulat «Temporeduktion und Verkehrskonzept für den Xylophonweg»
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6 Kommentare
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    Planlos, 10.07.2023, 14:09 Uhr

    Es hätte die Möglichkeit gegeben, mit der Sanierung der Kantonsstrasse eine schlaue Veloinfrastruktur mit separatem Veloweg zu erstellen. Der Xylophonweg hätte man zu einem reinen Fussgängerweg machen können. Leider ist der Velostreifen neben der Busspur nicht attraktiv für Kinder und Familien mit Anhänger, da zu gefährlich. Statt dass Stadt und Kanton gemeinsam etwas Schlaues planen, wursteln beide planlos vor sich hin. Mit dem Resultat, dass zwar viel Geld ausgegeben wurde, aber keine Verbesserung für Fussgänger und Velo vorhanden ist.

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    Gerührt nicht Geschüttelt, 10.07.2023, 13:13 Uhr

    Anstelle von 13 Mio. Fr. für eine Luxuslösung befahrbar mit Schneepflug, liesse sich der Fussgänger-Bereich kostengünstig mit Metallbau und Holz für 1.3 Mio. verbreitern.

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    Hanspeter Flueckiger, 10.07.2023, 09:13 Uhr

    Dieser Streckenabschnitt ist der Beweis, dass es sich bei den allermeisten dieser E-Bike-Fetischisten und Fahrradfahrer um rücksichtslose Raser handelt.

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    Jerome Halter, 09.07.2023, 16:42 Uhr

    Oh ja, eine Geschwindigkeitsanzeige wird helfen, gabz bestimmt… Ein Wunder werden die Fussgänger nicht verscheucht, das Velo darf doch alles und hat IMMER Vortritt, oder?

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    Adrian, 09.07.2023, 14:56 Uhr

    Es wäre schon schön, wenn im Bereich des Nordpols die Unebenheiten am Fahrbahnrand ausgebessert würden, es haut einem jedes mal fast den Lenker aus der Hand, wenn man zum Ausweichen mal etwas näher an den Randstein fahren muss.

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      Jerome Halter, 10.07.2023, 08:12 Uhr

      Wie wäre es langsamer zu fahren anstatt zu rasen?

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