Basler System funktioniere in Zug nicht

Grüne Welle für Fussgängerinnen? Zuger Regierung winkt ab

Eine grüne Welle für Zuger Fussgägner bleibt wohl vorerst ein Traum der ALG. (Bild: Andreas Busslinger)

Die Zuger ALG hat sich die Prüfung eines Ampel-Systems gewünscht, das Fussgänger gegenüber Autos bevorzugt. Der Regierungsrat kommt zum Schluss, dass dieses System in Zug nicht funktionieren würde.

Nie mehr an der Ampel warten müssen: der Traum einer jeder Fussgängerin. Technisch wäre dies bereits möglich. Mittels Postulat haben drei Kantonsräte der Alternativen – die Grünen die Zuger Regierung aufgefordert, ein solches System zu prüfen (zentralplus berichtete). Der Regierungsrat kommt jedoch zum Schluss, dass das vorgeschlagene Basler System in Zug nur schlecht umsetzbar sei.

Beim im Basel getesteten System sind die Ampeln mit Wärmebildsensoren ausgestattet. Diese erkennen sich annähernde Passanten und leiten daraufhin die Grünphase ein. Eilt während der Überquerung eine weitere Person herbei, wird die Grünphase verlängert. Gemäss Projekt konnte so die Wartezeit der Fussgängerinnen um gut ein Drittel reduziert werden.

Im Bericht und Antrag zeigt sich die Zuger Regierung vom Basler Projekt jedoch nicht überzeugt. Denn die Ergebnisse können nur mit Vorsicht genossen werden: Die Auswertung habe lediglich die Daten von Sonntagen gemessen, an denen der Autoverkehr geringer ausfalle als unter der Woche.

Regierung testet stattdessen anderes System

Zudem haben die intelligenten Ampeln auch einige Probleme. So habe die Ampel etwa auch dann auf Grün geschaltet, wenn sich Fussgänger oder Trottinett-Fahrerinnen für Gespräche in der Nähe der Ampel aufgehalten hätten. Weshalb die Ampel für Knotenpunkte und Kreuzungen, an denen die Laufrichtung der Passanten nicht immer klar sei, weniger geeignet sei.

Die kantonalen Ampeln befänden sich vorwiegend an solchen Knotenpunkten, weshalb das Basler System in Zug weniger infrage käme, folgert die Regierung im Bericht. Weiter hätten frühere Versuche mit solchen Videoanmeldungen gezeigt, dass diese bei Schnee nicht optimal funktionieren. Alles in allem beantragt die Zuger Regierung das Postulat deshalb zur Ablehnung.

Gänzlich kein Gehör für intelligente Ampeln hat Zug jedoch nicht. Im Bericht weist die Regierung auf ein geplantes Projekt im Tiefbauamt hin. Beim Ersatz der Ampel an der Landhausstrasse testet der Kanton ein System mit Selbst-Steuerung. Dieses gewichtet die Warte- und Grünzeiten situativ nach der Menge an Verkehrsteilnehmerinnen. Stehen etwa viele Fussgänger an der Ampel, kann die Grünzeit für sie so automatisch verlängert werden.

Verwendete Quellen
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