Förster sind im Stress

Sturm Tomris kommt – für Luzerns Wälder eine Härteprobe

Im Wald oberhalb des Rotsees fielen Anfang Februar mehrere Bäume dem Sturm Petra zum Opfer. (Bild: ber)

Am Donnerstagnachmittag zieht bereits der dritte heftige Sturm in Folge über die Zentralschweiz. Darunter leiden auch die Bäume.

Petra, Sabine – die zwei Sturmtiefs der vergangenen Tage haben in der Zentralschweiz etliche Schäden hinterlassen. Doch damit sind nicht nur beschädigte Autos oder Häuser gemeint. Auch dort, wo man sich während des Sturms nicht aufhalten sollte, haben die Stürme ihre Spuren hinterlassen: in den Wäldern Luzerns.

Und nun folgt am Donnerstagnachmittag auch noch Sturmtief Tomris. Muss man sich deshalb um die Luzerner Erholungsgebiete Sorgen machen? Raphael Müller, leitender Oberförster bei der Korporation Luzern, hat sich die Wälder rund um die Stadt angeschaut.

«Es fielen einzelne Bäume, die Stürme waren aber nicht so schlimm wie beispielsweise jener im Sommer 2019», erklärt er. Der Gewittersturm hatte dem Bireggwald damals zugesetzt. Etliche Buchen fielen ihm zum Opfer. «Der Wind erreichte damals Geschwindigkeiten von 135 Stundenkilometer, also mehr als die letzten Stürme», sagt Müller. Da die Bäume derzeit auch kein Blätterkleid tragen, stiessen die Böen auch auf weniger Widerstand. Das kam den Bäumen zugute.

Ein Gewittersturm im Juli 2019 hat Luzern besonders hart getroffen.

Im Gütschwald hat die Aufforstung schon begonnen

Noch ist allerdings nicht klar, wie es den Wäldern in der Höhe geht. Die Korporation Luzern besitzt auch Waldflächen am Pilatus. Die Förster konnten dieses Gebiet noch nicht in Augenschein nehmen. «Das wird gegen den Frühling hin passieren», sagt Müller.

Dann werden auch die letzten umgewehten Bäume im Bireggwald, die dem sommerlichen Gewittersturm zum Opfer gefallen waren, entfernt und durch klimaresistentere Arten ersetzt. Zuvor war dafür schlicht keine Zeit, da der Borkenkäfer die Förster auf Trab hielt.

Statt Fichten stehen also bald mehr Eichen oder Kirschbäume im Bireggwald. «Die können mit der Trockenheit besser umgehen», erklärt Müller. Im Gütschwald habe man mit dieser Aufforstung bereits im Herbst begonnen.

Sturmtief Tomris dürfte laut Meteorologen etwas schwächer ausfallen als die letzten Stürme. Müller hat deshalb keine Angst um seine Bäume. Trotzdem wird empfohlen, am Nachmittag Wälder zu meiden. In der Zentralschweiz gilt Alarmstufe Gelb.

Die Windgefahr für Sturm Tomris Stand vom Donnerstag. (Bild: naturgefahren.ch)
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1 Kommentar
  • Profilfoto von J Müller
    J Müller, 17.02.2020, 11:04 Uhr

    Na und, in Littau am Hang entlang bis Rengloch sind auch Bäume gefallen, es krachte bis am Morgen früh.

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