So sieht die Klimastrategie der Luzerner Regierung aus

Der Luzerner Regierungsrat stellt an diesem Montag seine überarbeitete Klimastrategie vor, welche aufzeigt, wie der Kanton bis 2050 klimaneutral werden soll. Für die Umsetzung der entsprechenden Massnahmen will die Regierung viel Geld in die Hand nehmen.

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Redaktion zentralplus

Überfüllte Bäche, Murgänge und Seen, die über die Ufer stossen: Solche Bilder waren diesen Sommer im Kanton Luzern allgegenwärtig. «Die Auswirkungen des durch den Menschen verursachten Klimawandels sind bereits heute deutlich spürbar. Der Klimawandel ist im Kanton Luzern längst angekommen.»

Mit diesen deutlichen Worten leitet der Luzerner Regierungsrat seine 150-Seiten dicke Klimastrategie ein, mit der der Kanton bis 2050 klimaneutral werden soll. Den Entwurf für diesen Bericht schickte die Regierung im Januar 2021 in die Vernehmlassung. Während der Vernehmlassung haben sich insgesamt 182 Parteien, Verbände und Interessierte zur künftigen Klima- und Energiepolitik des Kantons Luzern geäussert. Die Regierung hat die über 1300 verschiedenen Bemerkungen und Anträge geprüft und teilweise aufgenommen (zentralplus berichtete).

Im nun überarbeiteten Bericht zeigt der Regierungsrat auf, wie der Kanton die Ziele zum Schutz des Klimas und zur Anpassung an den Klimawandel in den nächsten Jahren angehen will. Die Regierung hat dafür neun verschiedene Handlungsfelder ausgewiesen, von der Landwirtschaft über die Energieproduktion bis hin zum Tourismus. Für jeden Teilbereich definiert die Regierung Chancen und Risiken durch die Auswirkungen des Klimawandels und leitet daraus entsprechende Handlungsmassnahmen ab.

Allerdings hat der Bericht einen strategischen Charakter. Die vorgeschlagenen Massnahmen sind offen formuliert und weisen keine konkreten, durch Zahlen messbare Zielwerte auf. Einige dieser Massnahmen sollen aber bereits während der kommenden fünf Jahren umgesetzt werden.

Für Umsetzung erster Massnahmen 50 Millionen geplant

Zudem gibt die Regierung eine Abschätzung der Kosten für die verschiedenen Massnahmen ab. So hat der Regierungsrat für die Umsetzung der ersten Massnahmen bis 2026 ein Budget von über 50 Millionen Franken eingeplant. Der grösste Teil dieses Budget fliesst in den kommenden Jahren in den Gebäudesektor, um die CO2-Emissionen der Gebäude im Kanton Luzern deutlich zu senken.

In der Einleitung des Berichts relativiert der Regierungsrat die eingeplanten Kosten der Klimastrategie: «Dass die Erreichung der Klimaziele etwas kosten wird, ist unbestritten. Die Kosten von planbaren Klimaschutzmassnahmen mit klarem Ziel sind letztlich aber deutlich geringer als die Folgekosten des Klimawandels ohne Klimaschutz. Nicht zuletzt bedeuten Klimaschutzmassnahmen vor Ort auch eine Chance für die Luzerner Wirtschaft, die es zu nutzen gilt.»

Kantonsrat diskutiert im Januar über Bericht

Der für den Bericht zuständige Regierungsrat Fabian Peter, Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements, betont: «Um klimaneutral zu werden, haben wir weniger als 30 Jahre Zeit. Der Beitrag jeder und jedes Einzelnen zählt, damit wir dieses Ziel erreichen können. Wir haben eine Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen. Auch der Kanton Luzern will Verantwortung übernehmen und seinen Teil dazu beitragen.»

Der Kantonsrat wird im Januar über die Massnahmen und die entsprechenden Kosten diskutieren. Auf die Diskussion hin wird der Regierungsrat die Massnahmen weiter konkretisieren und voraussichtlich bis im Sommer 2022 verabschieden. Alle fünf Jahre erstattet der Regierungsrat dem Kantonsrat wieder Bericht über den Umsetzungsstand und nimmt bei Bedarf Anpassungen vor oder plant neue Massnahmen.