Ursula Gabriel hatte genug. Vor wenigen Wochen erklärte sie ihre Karriere als Marroniverkäuferin für beendet. Nun bedient sie ihre Gäste vor der Matthäuskirche. Vorerst noch ohne Baubewilligung, doch das Gesuch ist eingereicht und die Stadt signalisiert Zustimmung.
Schluss. Aus. Vorbei. Mitte September gab Ursula Gabriel bekannt, dass sie dieses Jahr keinen Marronistand betreiben wird. Für den Betrieb eines Marronihäuschens vor der Matthäuskirche fehlte die nötige Baubewilligung. Und bis eine solche vorliegt, dauert es bis zu vier Monaten – also fast so lange wie die ganze Marronisaison (zentralplus berichtete).
Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Seit dem 13. Oktober verkauft Gabriel ihre Marronis vor der Matthäuskirche (zentralplus berichtete). Und seit diesem Freitag liegt das dafür notwendige Baugesuch öffentlich auf. Die 64-Jährige erklärt die Wende: «Ich war überwältigt von den Reaktionen der Menschen. Alle sprachen mir Mut zu und animierten mich, es noch einmal mit der Baubewilligung zu versuchen.»
Gabriel betreibt den Stand mit viel Herzblut. Sie hat es sich in ihrem schmucken Häuschen gemütlich gemacht. «Ich kann nicht nur daheimsitzen», sagt sie. Und sie fühlt sich von den Reaktionen der Kunden gestärkt. «So schön», sagt sie dazu. Auch dass die reformierte Kirche vollends hinter ihr stehe, gebe ihr Kraft.
Vier Wochen lang kann Gabriel sicher bleiben. So lange darf das Marronihäuschen ohne Bewilligung stehen. «In den vier Wochen darf ich viele bekannte Gesichter noch einmal sehen», sagt Gabriel.
Stadt will grünes Licht geben
Doch bei den vier Wochen wird es wohl nicht bleiben. Stadtarchitekt Jürg Rehsteiner sagt: «Wir haben den Gesuchstellern signalisiert, dass sie das Marronihäuschen auch über den 13. November hinaus, die ganze Saison betreiben können. Dies ist auch ein Wunsch der Baudirektorin. Das Baugesuch ist eingereicht und wird von uns bearbeitet.»
Ursula Gabriel wird also voraussichtlich den ganzen Winter vor der Matthäuskirche Marronis verkaufen. Sie selbst ist überrascht, als zentralplus sie über die Position der Stadt informiert. Ganz zu trauen scheint sie der Sache aber noch nicht. «Aber wenn dem so ist, muss ich ein Fest veranstalten», sagt sie.
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Jörg Müller, 26.10.2019, 13:58 Uhr na dann, Happy Glück, Maroni Verkauf,
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