Luzerner Nationalrätin zum Lockdown

Gestaffelt in die Beiz: Yvette Estermann lanciert neue Idee

Will vom Bundesrat wissen, ob man der Pandemie nicht auch anders begegnen könnte: Die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann (Bild: bic)

Morgens die älteren Menschen, nachmittags Familien, abends die Jungen: Wie in der Ölkrise könnten Läden oder Restaurants je nach Zeit unterschiedlichen Gruppen zur Verfügung stehen. Diese Idee bringt die Luzerner Nationalrätin als eine Alternative zu Schliessungen ins Gespräch.

Der Bundesrat steht wegen der Massnahmen der Coronapandemie seit Wochen unter Dauerbeschuss. Vor allem die SVP übt Druck aus und verlangt die komplette Öffnung sämtlicher Betriebe am 22. März. Aber auch Politikerinnen aus den anderen bürgerlichen Parteien steigen in den Chor ein, der rasch Lockerungen der Massnahmen fordert.

Kritik an der Regierung äussert auch die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann. Sie hat eine Interpellation mit mehreren Fragen an den Bundesrat eingereicht. Die Krienserin will unter anderem wissen, warum der Bundesrat Massnahmen beschlossen hat, die in anderen Ländern gescheitert seien, auf welche wissenschaftlichen Daten er sich stützt und ob diese recht- und zweckmässig und wirksam sind. Zudem will die ausgebildete Ärztin in Erfahrung bringen, warum ein Lockdown überhaupt nötig gewesen sei.

Alle mit Nachnamen A-E am Montag ins Restaurant?

Die SVP-Nationalrätin präsentiert in dem Vorstoss gleich selber ein paar Ideen, wie sie der Pandemie entgegentreten würde, ohne die Wirtschaft und das öffentliche Leben zu stark einzuschränken. Sie kann sich zum Beispiel vorstellen, dass auch an den Sonntagen die Läden offen sind, um die Kunden besser zu verteilen.

Ein gezielter Antrag, der verlangte, dass die Geschäfte dieses und nächstes Jahr an zwölf Sonntagen offen haben dürfen, erlitt am Donnerstag im Ständerat allerdings Schiffbruch. Kommende Woche wird der Nationalrat darüber befinden.

«So könnten alle Geschäfte und Restaurants offen bleiben und die Menge der Kunden würde reduziert.» 

Estermann kann sich ausserdem vorstellen, dass man die Leute zum Beispiel nach Namen oder Alter aufteilt und sie dann zu bestimmten Tageszeiten in die Läden und Beizen schickt. Sie erinnert dabei an die Ölkrise, als abwechselnd nur Autos mit einem geraden oder ungeraden Kennzeichen fahren durften.

So könnten beispielsweise vormittags die Senioren einkaufen, nachmittags Eltern mit Kindern und abends Erwachsene, die im Berufsleben stehen. «So könnten alle Geschäfte und Restaurants offen bleiben und die Menge der Kunden würde reduziert.» 

Wie das im Detail aussehen soll, bleibt offen. Die Luzernerin wollte auf Anfrage von zentralplus nicht auf nähere Fragen eingehen, da sie die «Ideallösung» auch nicht kenne. Sie sei aber bespannt, wie der Bundesrat ihre Anregungen aufnehme.

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