Best-of 2023 aus Zug

Haus versteigert, Jet-Unfall, Megafeuerwerk: Die Knallerstorys des Jahres

Die Wasserfontänen und Laser am Zuger Seefest haben es, so schön sie waren, nicht in die Best-of-Liste geschafft. (Bild: Andreas Busslinger)

Was für ein Jahr! Bevor es zu Ende geht, zeigen wir die besten Geschichten, die du 2023 vielleicht verpasst hast – aber unbedingt lesen solltest.

Mitbekommen, dass Flugzeugteile auf die Firma Glencore gestürzt sind? Oder wie Reiche die Geldbündel im Betreibungsamt zückten, als ein Haus unter den Hammer kam? zentralplus hat dieses Jahr erneut recherchiert, hinterfragt und geschnüffelt – Hunderte Artikel über Zug sind dabei entstanden.

Zum Jahresende hat sich die Redaktion zusammengesetzt und gefragt: Was blieb in Erinnerung? Wer hat uns bewegt? Und was war relevant? Die folgende Liste ist sicher nicht abschliessend – aber ein guter Start. Das waren die spannendsten, aufwühlendsten und irrsten Knallerstorys aus dem Jahr 2023, Edition Zug.

PS: Falls du es noch nicht gesehen hast: Hier geht es zu den grössten Knallern aus Luzern.

Bitcoin-Millionär veranstaltet Megafeuerwerk

Wir starten, passend zu Silvester, mit einem Feuerwerk. Der dänisch-schweizerische Multimillionär Niklas Nikolajsen sorgte im Sommer für Wirbel mit der Ankündigung, 35 Tonnen Feuerwerk über der Zuger Seebucht in die Luft zu jagen. Sein Geschenk zum 1. August sorgte für heftige Kritik – auch an den Zuger Behörden, die dem Ganzen Schützenhilfe leisteten.

Haarscharf am Flugzeugunglück vorbei

Nicht nach oben, sondern nach unten regneten im Juni Trümmerteile der Patrouille Suisse. Die Jets hatten eine Flugshow für das Jodlerfest geprobt, das Zug dieses Jahr ausrichten durfte. Haarscharf schrammten dabei zwei Flieger aneinander vorbei. Die Katastrophe blieb glücklicherweise aus. Nur der Rohstoffriese Glencore kam zu Schaden.

Auf der Spur eines Millionenschadens

Deutlich mehr Schaden hat zentralplus dieses Jahr mit einer aufwendigen Recherche über zwei holländische Geschäftsleute aufgedeckt. Sie reicht von der Karibik bis nach Zug, handelt von Betreibungen, Mietrückständen und Ärger mit den Behörden. Festhalten, nächster Halt: «Le Paradis Beach, Golf & Marina Resort».

«Im Bündnerland ist das einfacher»

Auch das Zunfthaus Kreuz macht Ärger, findet zumindest ein Teil von Oberwil am Ufer des Zugersees. Vor seinem Lokal baut ein Bündner Wirt munter weiter, ohne Bewilligung und wie er will. Die Stadt verteilt Rüffel, er verteidigt sich. Bis Zug ihm eine Bewilligung zustelle, sei die selbige schon wieder abgelaufen. Also weiter Wilder Westen oder wie er sagt: «Im Bündnerland ist das einfacher.»

Warum ein Koch sein Land verliert

Ebenfalls ein Wirt steht im Mittelpunkt der folgenden Geschichte: Wie zentralplus herausgefunden hat, wird ein bekannter Spitzenkoch Teile seines Landes an den Kanton abgeben. Für einen guten Zweck, wie er findet. Zug will auf Nummer sicher gehen – und bereitet vorsorglich die Enteignung vor.

Akten offenbaren illegale Praxis

Das Öffentlichkeitsgesetz gibt jeder Person einen Anspruch darauf, amtliche Dokumente einzusehen. Für Journalisten kann das zur Goldgrube werden, wie der nächste Artikel zeigt. zentralplus hat sich durch einen Stapel Akten gekämpft, und siehe da – der Verwaltungsrat der Gebäudeversicherung Zug hat gemauschelt. Darauf angesprochen, haben die Betroffenen vor allem eines: Erklärungen.

zentralplus beim Showdown im Betreibungsamt

Eine andere Zuger Behörde, die dieses Jahr im Rampenlicht stand, ist das Betreibungsamt. Denn dort wurde im Oktober für sage und schreibe acht Millionen Franken ein Haus versteigert. Der Bieterkampf entwickelte sich zum Showdown, zentralplus hat alles mitgeschrieben. So viel sei gesagt: Der Käufer war kein Unbekannter.

Verfügbares Einkommen: 191 Franken

Ein Haus zu kaufen, liegt weit ausserhalb der Möglichkeiten von Michel Mortier. Er kauft für rund 60 Franken die Woche Lebensmittel. Geld übrig bleibt selten. Und das, obwohl der studierte Chemiker ein Leben lang gearbeitet hat. Der 88-Jährige erzählt zentralplus von den Entscheidungen seines Lebens. Und wird zum Stellvertreter für 3150 Rentner in Zug, die von Armut bedroht sind.

So trotzen Zuger Kinos dem Zeitgeist

Ebenfalls ein Sprung zurück in die Geschichte macht der folgende Artikel: Dem Kinosterben zum Trotz schaffen es die Zuger Kinos Gotthard, Seehof und Lux zu überleben. Wie das? zentralplus geht auf Spurensuche und landet im Jahr 1891, als eine Frau geboren wird, die dereinst das Kino nach Zug bringen sollte.

Katerstimmung auf dem Hochstuckli: Was jetzt?

Eine andere Branche, die kränkelt, ist der Skitourismus in den tiefen Lagen. Das Gebiet Sattel-Hochstuckli im Kanton Schwyz ist für viele Zuger eine schöne Kindheitserinnerung. Nun hat es Lifte geschlossen, weil der Schnee fehlt und das Geld knapp ist. zentralplus machte sich auf die Suche nach Personen, deren Existenz davon abhängt, ob die Bahnen fahren.

Die falsche Gigantomanie des Zuger Bahnhofs

Zum Schluss ein kleiner Ausflug in die Welt der Fiktion. Wie sieht die Stadt Zug aus, wenn künstliche Intelligenz die Hand anlegt? Die Antwort bringt Ortskundige zum Schmunzeln. Ein gigantomanischer Bahnhof, dessen Fassade nicht zu enden scheint. Eine Fantasy-Burg. Und Türme, wo keine Türme hingehören.

Mit diesen wilden Bildern entlässt zentralplus seine treue Leserschaft für dieses Jahr und freut sich bereits auf das nächste. Auch dann wird es wieder einiges geben, das ausgegraben werden muss. Im kleinen Kanton am See, wo alle Welt zusammenfindet.

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