«Das ist wie Fasnacht»: 5’000 Luzerner feiern den FCL-Sieg im Vögeligärtli
Im Vögeligärtli haben sich am Pfingstmontag tausende Fans versammelt, um den Cupfinal zu schauen – und den FCL zu feiern. Die Luzerner Polizei hält sich zurück.
So hat man die Stadt Luzern schon lange nicht mehr gesehen: Trotz den Corona-Auflagen haben sich am Pfingstmontag zahlreiche Fans beim Vögeligärtli versammelt, um den Cupsieg des FC Luzern zu feiern. Nach dem Schlusspfiff gab es kein Halten mehr: Böller, Petarden und die Choreo der Anhänger zeugten von der Freude 29 Jahre nach dem letzten Titel. Auf den Strassen kam schnell ein Hupkonzert in Gang. «Das ist wie Fasnacht», sagte ein euphorischer Fan im blau-weissen Trikot.
Bereits vor dem Anpfiff waren die Luzerner Fans in der Neustadt nicht zu überhören. Dass die Stadt Luzern im Vorfeld dazu aufgerufen hatte, sich im privaten Rahmen zu treffen und Public Viewings sowie eine Party im Freien verbot, schien viele kaum zu stören. Zwar waren doch einige mit Maske zugegen, genauso viele verzichteten auch darauf.
Polizei: Eingreifen wäre nicht verhältnismässig
Die Luzerner Polizei zeigte zwar Präsenz am Rande des Vögeligärtli, liess die Fans aber gewähren. «Die Stimmung ist ausgelassen, aber friedlich. Solange das so bleibt, werden wir nicht eingreifen», sagt Mediensprecher Christian Bertschi auf Anfrage. Die Polizei schätzt, dass um 17.30 Uhr rund 1'600 Menschen vor Ort waren. Nach Schlusspfiff strömten jedoch zahlreiche weitere FCL-Anhänger in die Neustadt. «Inzwischen sind – Stand 18.30 Uhr – gemäss unserer Einschätzung über 5'000 Fans im Vögeligärtli», sagt Bertschi.
Obwohl das deutlich mehr ist als laut den Corona-Auflagen erlaubt wären und viele Feiernde keine Masken tragen, will die Luzerner Polizei die Party nicht vorzeitig auflösen. «Es wäre nicht verhältnismässig, wegen fehlender Masken mit dem Zweihänder aufzufahren», sagt Christian Bertschi.
Es liege zudem in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen, sich mit Maske und den Abstandsregeln vor einer Ansteckung zu schützen. Die Luzerner Polizei werde die Lage aber laufend neu beurteilen. Auch, wenn sich die Party Richtung Allmend verschieben sollte.
Im restlichen Stadtgebiet blieb es während des Spiels weitgehend ruhig. Hie und da waren zwar ebenfalls FCL-Fans zugegen – beispielsweise beim Bistro, unter der Egg oder in der Metzgerhalle –, aber in deutlich kleinerem Rahmen als beim Hotspot Vögeligärtli. Auch bei der Luzerner Polizei sind keine Meldungen eingegangen oder Vorfälle registriert worden.