Springbrunnen-Täter ist kein Einzelfall

Ankert ein Serientäter im Zuger Bootshafen?

Die drei Anker, welche beim Springbrunnen gefunden wurden.

(Bild: Stadt Zug)

Der Springbrunnen in der Vorstadtbucht wurde durch einen Anker beschädigt, so viel ist klar. Dass es niemand gewesen sein will, ärgert den Bauvorsteher der Stadt Zug. Und jetzt sind aus den Tiefen des Zugersees auch noch weitere Überraschungen aufgetaucht.

André Wicki, Vorsteher des Baudepartements der Stadt Zug, ist verärgert. Anfang Mai wurde bei einer Kontrolle festgestellt, dass die Verankerungen und Leitungen des Springbrunnens in der Vorstadtbucht Beschädigungen aufweisen (zentralplus berichtete). Aus den vorliegenden Spuren musste geschlossen werden, dass sich der Anker eines Bootes darin verhedderte. «Es wäre doch nur anständig, dass man einen solchen Vorfall meldet. Da müsste das Verursacherprinzip greifen», sagt Wicki.

Drei identische Anker aufgetaucht – ein Täter?

Am Montag nun hat ein Taucher den Anker geborgen. Aber nicht nur. Er staunte nicht schlecht, als im Schlick des Seegrunds zwei weitere, identische Anker zum Vorschein kamen. Noch ist unklar, woher die drei Anker stammen.

 

Das Wahrzeichen der Zuger Vorstadtbucht: der Springbrunnen. (Bild: Stadt Zug)

Das Wahrzeichen der Zuger Vorstadtbucht: der Springbrunnen. (Bild: Stadt Zug)

«Die Vorfälle müssen sich alle innerhalb der letzten zwölf Monate abgespielt haben.»
André Wicki, Vorsteher des Baudepartements der Stadt Zug

«Wir kontrollieren die Anlage jedes Jahr», erklärt Wicki. Dass jetzt gleich drei Anker gefunden wurden, erstaunt den Bauvorsteher deshalb umso mehr: «Die Vorfälle müssen sich alle innerhalb der letzten zwölf Monate abgespielt haben.» Man wisse aber bereits, dass der dritte Anker den Schaden verursacht habe, so Wicki.

Darüber, ob es sich um einen Wiederholungstäter oder um drei verschiedene Bootsbesitzer handelt, will Wicki nicht spekulieren. «Diese Anker werden weltweit produziert, da wäre eine Aussage über einen möglichen Serientäter weit hergeholt.»

 

Der Standort des Springbrunnens in der Zuger Vorstadtbucht ist rot eingekreist.

Der Standort des Springbrunnens in der Zuger Vorstadtbucht ist rot eingekreist.

(Bild: googlemaps)

Strafanzeige droht

Glücklicherweise ist der Schaden geringer als ursprünglich angenommen. Die Reparatur kann vor Ort erfolgen. Die Elektrik ist nicht betroffen. «Den Brunnen müssen wir für die Reparatur nicht abschalten, darüber sind wir froh», sagt Wicki.

«Wenn sich niemand meldet, werden wir Strafanzeige gegen Unbekannt einreichen.»
André Wicki

Es wird mit Reparaturkosten in einem mittleren vierstelligen Betrag gerechnet. «Wenn sich in der nächsten Woche niemand meldet, dann werden wir Strafanzeige gegen Unbekannt einreichen», so Wicki.

Deshalb meldet sich keiner

Leo Hauser, Hafenmeister der Zuger Bootshafengenossenschaft, hat eine mögliche Antwort darauf, weshalb sich noch niemand gemeldet hat: «Wenn sich ein Anker verheddert, kann da unten im Wasser alles sein: eine Wurzel, eine Leitung oder Ähnliches.»

Was es genau sei, sei von über dem Wasser schlecht zu beurteilen. «Dann schneidet man einfach das Seil durch und lässt den Anker liegen.» In anderen Seen gäbe es deswegen in heiklen Zonen Ankerverbote. «Aber ich würde dort beim Springbrunnen sowieso nicht ankern, da hat es zu viele Leute», sagt Hauser.

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