Essen und Kultur am Centralplatz

Fundraising fürs Tramhüsli in Emmenbrücke beginnt

Der «Ur-Emmer» Hans Schmid, Inhaber der Baufirma Schmid Gruppe, verbindet viele Kindheitserinnerungen mit dem «Tramhüsli». (Bild: mbe.)

Das Projekt Tramhüsli in Emmenbrücke geht in eine neue Phase. Nachdem die Baubewilligung für die Neugestaltung des Tramhüslis in Emmenbrücke vorliegt, das Betriebskonzept steht, startet die Stiftung Tramhüsli eine Beteiligungs-Aktion. Per Crowdfunding will sie 120’000 Franken zusammenbringen. 

Nachdem das Tramhüsli vor zweieinhalb Jahren erfolgreich verschoben und damit vor dem Abriss gerettet wurde, liegt jetzt eine Baubewilligung vor. «Es brauchte viel Zeit, Ressourcen und Gespräche, bis die verschiedenen Instanzen bei Gemeinde und Kanton das Projekt bewilligten», sagt Stiftungspräsident Urs Rudolf. Jetzt will die Stiftung Tramhüsli dieses Wahrzeichen der Emmer Industriegeschichte bis im Frühsommer 2018 innen und aussen sanieren, die Umgebung neu gestalten und den ganzen Platz neu beleben.

Die Hälfte der Kosten ist gedeckt

Für die Sanierung, den Ausbau und die Umgebungsgestaltung fallen einmalige Kosten an – 1,54 Millionen Franken insgesamt – die die Stiftung nicht allein durch künftige Betriebseinnahmen decken kann. Die Hälfte der Kosten wurde der Stiftung bereits durch Darlehen in Aussicht gestellt.

Für den Rest benötigt die Stiftung nebst Beiträgen von Institutionen viele Tramhüsli-Sympathisanten, die den Ausbau des Tramhüsli finanziell mittragen. Dafür lanciert die Stiftung ein Crowdfunding, mit dem Ziel, innerhalb von 2 Monaten 120’000 Franken zu sammeln. Die Aktion hat am Donnerstag begonnen.

Neugestaltung als Treffpunkt

Das Tramhüsli steht unter Denkmalschutz. Der Ursprungszustand des 1927 gebauten Tramhüsli soll wiederhergestellt werden. Die Hälfte der Innenfläche ist für die Gastronomie-Infrastruktur vorgesehen, die andere soll den Gästen zur Verfügung stehen. Auch der Aussenbereich soll sich markant verändern. Auf der Rückseite des Tramhüsli wird ein Dach gebaut, damit ein Aufenthalt draussen auch bei Regen möglich ist. Entlang der Gerliswilstrasse ist ein zweites Dach als Warteraum für Bus-Passagiere und für die WC-Anlage vorgesehen. Zwischen Tramhüsli und den Gebäuden der

Viscosistadt wird der Asphalt durch einen Mergelbelag ersetzt, damit Fläche zum (Boule-)Spielen entsteht. Das rosarote Gebäude der Viscosistadt in unmittelbarer Nachbarschaft wird rudimentär umgebaut, damit es für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann. Der ganze Platz wird begrünt, in Pflanzkisten werden Blumen, Nutzpflanzen, Sträucher und Bäume wachsen.

Der Gastrobetrieb – ein soziales Projekt

Betrieben wird das Tramhüsli von der IG Arbeit, deren Nutzungskonzept die Stiftung Tramhüsli im Rahmen einer Ausschreibung auswählte. «Hier werden 10 bis 15 Arbeitsplätze für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung geschaffen», sagt Marc Pfister, Geschäftsführer IG Arbeit. Diese hat jahrelange Erfahrung im Einsatz von psychisch beeinträchtigten Menschen im Gastrobereich. Sie betreibt seit diesem Herbst auch das «Nylon 7», die ehemalige Kantine der Viscosi (zentralplus berichtete).

Im Tramhüsli wird man sich von morgens bis abends verpflegen oder etwas trinken können. Weil zum Tramhüsli schon immer ein Kiosk gehörte, wird die Kiosk-Idee für das kulinarische Angebot weitergeführt.

Kiosk und Kulturort

Die Stiftung will das Tramhüsli aber nicht nur zum Treffpunkt, sodnern auch zum Kulturort werden lassen. Die Idee hatte in Emmen bisher eine gute Resonanz. Die IG Arbeit ist in Partnerschaft mit «Takt 1», einer Vereinigung regionaler Kulturschaffender, für eine kulturelle Nutzung des Tramhüsli verantwortlich.

Das kulturelle Konzept werde zurzeit verfeinert, sagt Marc Pfister. «Wir möchten das Gebäude 702 A für den Bereich Kultur nutzen, aber grundsätzlich kann das ganze Areal bespielt werden. Die Idee ist, dass ein breiter Kulturbegriff realisiert und die Bevölkerung miteinbezogen wird.»

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