Landverkauf Mattenhof steht bevor

30 Millionen für neue Sport- und Eventhalle

Auf dem Areal Mattenhof II soll bis 2018 eine grosse Sport- und Eventhalle entstehen. 30 Millionen Franken kostet das Projekt. (Bild: zvg)

In einem 80 Meter hohen Gebäude in Kriens soll für 30 Millionen Franken eine grosse Sport- und Eventhalle gebaut werden. 4’000 Besucher sollen dereinst darin Platz haben. Bis zur Eröffnung dauert es aber noch mindestens drei Jahre. Besonders die Frage der Finanzierung ist noch offen.

Also doch: Auf dem Mattenhofareal in Kriens wird ein 80 Meter hohes Gebäude mit integrierter Sport- und Eventhalle gebaut. Seit Jahren ist dieser Standort für eine Sporthalle im Gespräch, konkrete Aussagen gab es aber bisher keine. Nun ist klar: Für 30 Millionen soll bis 2018 auf dem Areal eine Sport- und Eventhalle mit Platz für 4’000 Personen entstehen – die Pilatus Arena.

«Das Bedürfnis ist da»

Geschlossen traten die Beteiligten diesen Mittwoch vor die Medien und stellten das Projekt vor. Neben den K5-Gemeinden (Ebikon, Emmen, Horw, Kriens und Luzern) ist auch der Kanton, LuzernPlus sowie der Bund involviert. Die treibende Kraft hinter der Pilatus Arena ist aber Nick Christen, CEO des HC Kriens-Luzern. «Vor über 20 Jahren hat die Geschichte begonnen», sagt er. Nach einer Pause, hat er vor sechseinhalb Jahren die Planung für eine Sporthalle wieder aufgenommen. Seither suchte er Partner für das Projekt. Denn es gebe einfach keine vernünftige Infrastruktur im Bereich Hallensport. «Das Bedürfnis ist da», sagt er.

Geplant werden nun zwei multifunktionale Dreifachsporthallen mit einem flexiblen Bestuhlungskonzept sowie einem modernen Business-, VIP- und Logenbereich. Künftig sollen hier nationale und internationale Top-Sportanlässe in Kriens durchgeführt werden können. «Die Zentralschweiz ist ein weisser Fleck, was Hallen in dieser Grösse betrifft», so Christen. Nationale Sportverbände aus den Bereichen Handball, Tennis, Volleyball oder Unihockey hätten bereits ihre Unterstützung zugesichert. Aber nicht nur: Ebenso habe auch der Eventveranstalter «Goodnews» Interesse angemeldet. Dank moderner Infrastruktur sind Konzerte, Musicals, Fernseh-Shows, Kongresse und Tagungen möglich und gewünscht.

12 Standorte wurden geprüft

Dass eine Sporthalle einem Bedürfnis entspricht, sagen die Beteiligten unisono. Die K5-Gemeinden haben deshalb in ihrer Region gemeinsam nach einem geeigneten Standort gesucht, etwa in Ebikon und Emmen. «Zwölf Standorte wurden geprüft», sagt Pius Zängerle, Präsident von LuzernPlus. Der Gemeindeverband hat die Evaluation koordiniert. «Der Standort Mattenhof hat deutlich obsiegt», sagt Zängerle. Dies aus mehreren Gründen. Einer der entscheidenden ist die Erreichbarkeit. «Das Areal ist mit S-Bahn, Bus und Autobahn aber auch für den Langsamverkehr optimal erschlossen und liegt mitten im Entwicklungsgebiet des neuen Stadtteils Luzern Süd», so Zängerle.

Verhandlungen zum Landverkauf starten

Das Grundstück ist 12’900 Quadratmeter gross und gehört der Stadt Luzern. «Weil die Sportstätte einem grossen Bedürfnis entspricht und weit über die Gemeinden hinaus Bedeutung hat, ist der Stadtrat bereit, das Grundstück zur Verfügung zu stellen», sagt Stadträtin Manuela Jost. Die Stadt wird in den nächsten Wochen mit den Initianten verhandeln und anschliessend dem Parlament ein Geschäft zum Verkauf unterbreiten. Beide Parteien haben im Vorfeld das Grundstück schätzen lassen. Beide schweigen sich aber über den Wert des Landes aus.

Vorarbeit hat Kriens geleistet. Im Herbst 2013 hat die Gemeinde ihre Bau- und Zonenordnung angepasst. Damit ist der Bau von einem Gebäude mit bis zu 80 Metern Höhe möglich. Daran ist jedoch die Bedingung geknüpft, dass ein öffentlicher Nutzen entsteht. Damit sind neu 35 Meter Höhe mehr möglich als bei der alten Zonenordnung. Finanzielle Beiträge von der Gemeinde seien keine vorgesehen, sagt Cyril Wiget, Krienser Gemeinderat. «Wir werden keine zusätzlichen Mittel beisteuern können. Unser Beitrag ist das zusätzliche Volumen.»

Finanzierung ohne öffentliche Gelder

Auch die anderen K5-Gemeinden werden sich nicht finanziell am 30-Millionen-Projekt beteiligten. Bei der Finanzierung wolle man aber ganz auf die Unterstützung der öffentlichen Hand verzichten, erklärt Toni Bucher, Verwaltungsratspräsident der Eberli Sarnen AG. Die Firma, die auch den Bau der Swisspoor-Arena realisiert hat, tritt als Generalunternehmer auf. «Solide Berechnungen zeigen, dass ein Betrieb ohne öffentliche Gelder möglich sein wird», so Bucher. Er steht voll und ganz hinter dem Projekt. «Es war für uns nicht schwierig Ja zu sagen, als wir vor zweieinhalb Jahren von Nick Christen angefragt wurden», sagt Bucher. Noch sei man bei der Finanzierung aber nicht am Ziel. «Es wird noch ein paar private Investoren brauchen», sagt Bucher. 

Vier Millionen aus dem Lotteriefonds

An den Kosten von 30 Millionen Franken beteiligt sich unter anderem der Kanton Luzern. «Die Luzerner Regierung steht hinter dem Projekt», sagt Regierungsrat Guido Graf. Man wolle deshalb für die nächsten Jahre Lotteriefonds-Gelder bereitstellen. Wie viel genau sei noch unklar. Er spricht von einem Betrag zwischen vier und sechs Millionen Franken. Und auch der Bund unterstützt das Projekt. Denn auch er hat Interesse, hier nationale oder internationale Sportwettkämpfe durchzuführen. Eine finanzielle Beteiligung des Bundes ist an Bedingungen an die Infrastruktur geknüpft. Die Initianten der Pilatus Arena rechnen mit einem Betrag zwischen drei und fünf Millionen Franken. Daneben wird das Hochhaus durch die Wohnungen mitfinanziert.

Eröffnung ab 2018

Die Verhandlungen um den Landerwerb starten in den nächsten Wochen. Anschliessend soll noch in diesem Jahr ein Architekturwettbewerb lanciert werden. Die Initianten schätzen, dass im besten Fall dann 2016 die Baubewilligung vorliegen könnte. Die Eröffnung ist auf 2018 geplant.

«Wäre es ein Marathon, so wären wir etwa beim Kilometer 36», freut sich Nick Christen. «Wir müssen zwar noch etwas beissen, aber wir sind auf gutem Weg.» Etwas weniger euphorisch ist da Pius Zängerle: «Ich fühle mich nicht wie bei Kilometer 36, eher wie bei Kilometer 10. Es gibt noch viel zu tun», sagt der Präsident von LuzernPlus. Beide blicken aber mit Zuversicht dem Projekt entgegen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Marco Mueller Luzern
    Marco Mueller Luzern, 22.03.2015, 14:31 Uhr

    Aus meiner Sicht ist der Mattenhof 2 der falsche Ort für die Saalsporthalle, und die Stadt soll diese wertvolle Parzelle nicht für dieses Projekt zur Verfügung stellen. Mir scheint z.B. der Standort Rothenburg Station viel geeigneter, weil dort die Verkehrsanbindung besser ist (Kapazität vom motorisierten Individualverkehr MIV nicht am Limit wie im Mattenhof).
    An der Medienkonferenz war von 12 evaluierten Standorten die Rede. Dass diese Evaluation nicht öffentlich zugänglich und bekannt ist, finde ich sehr stossend und nicht vertrauensbildend.

    Die Stadt Luzern soll keinesfalls Hand bieten für eine Saalsporthalle an diesem Standort. Sie ist Miteigentümerin der Messe Luzern, deren Auslastung noch viel Spielraum nach oben hat. Die geplante neue Halle im Mattenhof will Konzerte, Events und Messen unterbringen. Damit konkurrenziert sie direkt die Messe Luzern. Wenn die Stadt dies unterstützt, denkt sie kurzfristig und schiesst ein klassisches Eigentor!

    Abgesehen davon soll die Stadt Luzern grundsätzlich keine Grundstücke mehr verkaufen, sondern nur noch im Baurecht abgeben. Nur so kann die Stadt längerfristig und aktiv mitbestimmen, was dort entsteht.

    Ich wünsche mir auf der Parzelle Mattenhof 2 ein Projekt, welches den Kriterien einer 2’000 Watt-Gesellschaft gerecht wird, wenig MIV verursacht und städtebaulich verträglich ist.

    Besonders ärgerlich finde ich das Vorgehen des Stadtrates von Luzern. Dieser hat keine eigenen Ideen, wie die städtischen Grundstücke entwickelt und gestaltet werden sollen. Anstatt selber das Heft aktiv in die Hand zu nehmen und etwas zu entwickeln, bietet der Stadtrat jedem Hand, der mit einem fixfertigen Projekt anklopft. Dies war schon beim Mattenhof 1 der Fall und droht sich nun beim Mattenhof 2 zu wiederholen.

    Aus meiner Sicht ist klar, dass dieses Projekt Schiffbruch erleiden wird. Dass die Initianten (inkl. Stadtrat von Luzern!) in 2-3 Jahren einen fertigen Bau haben wollen, zeugt von wenig Gespühr für den politischen Prozess und wichtige Dialoge, um alle Beteiligte für ein Projekt zu gewinnen.

    Marco Müller
    Präsident Grüne Stadt Luzern

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