Fahrt ins Tessin ist besonders gefragt

Chaos an Ostern: SBB rüsten Veloplätze in Zügen auf

Mit dem Velo ins Tessin? An Ostern waren die Veloplätze in den SBB-Zügen ausgebucht. (Bild: ber)

Der Veloboom macht vor den SBB nicht Halt: Die Nachfrage nach Veloplätzen ist seit 2019 massiv gestiegen. Besonders beliebt: Das Velo von Luzern ins Tessin verladen – und dort auf Tour gehen. Jetzt reagieren die SBB.

Velos haben in der Corona-Pandemie an Popularität gewonnen (zentralplus berichtete). Das wurde übers Osterwochenende besonders deutlich. Nicht nur der Autoverkehr staute sich rekordmässig (zentralplus berichtete) – auch in den Veloabteilen der SBB wurde es eng.

«Viele Velofahrerinnen und Velofahrer haben das schöne Wetter genutzt», bestätigt SBB-Sprecherin Sabrina Schellenberg auf Anfrage von zentralplus. Ostern gehörte – was die Auslastung betrifft – zu den Spitzenverkehrswochenenden. Leserinnen berichten von überfüllten Abteilen und einem regelrechten Velochaos.

SBB verkauften so viele Velopässe wie noch nie

Zu den bei Kundinnen mit Velo beliebtesten Strecken gehören die Verbindungen von Luzern ins Tessin. Das belegen die Reservationszahlen. «In der Velosaison 2021 ist die Nachfrage trotz schlechten Wetters noch einmal gestiegen: Im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019 reisten 2021 beispielsweise 44 Prozent* mehr Velofahrende in unseren Zügen Richtung Tessin», so die SBB-Sprecherin. 

2021 hätten die SBB gegenüber dem Vorjahr 7 Prozent mehr Velotageskarten und 6 Prozent mehr Velopässe verkauft. Das ist Rekord.

So leer sind die Veloplätze in den Zügen der SBB nur noch selten.
So leer sind die Veloplätze in den Zügen der SBB nur noch selten. (Bild: SBB/Christian Beutler)

Schönes Wetter - explodierende Nachfrage

An Ostern hat der strahlende Sonnenschein das Problem verschärft. «Das Wetter ist sehr entscheidend bei der Nachfrage nach Veloplätzen, auch sind an Freitagen und Wochenenden deutlich mehr Reisende mit dem Velo unterwegs, was eine Planung im Voraus herausfordernd macht und viel Flexibilität verlangt», räumt SBB-Sprecherin Sabrina Schellenberg ein.

Die SBB hätten die Kapazitäten auf einigen stark nachgefragten Linien ausgebaut. Auf der IC-Strecke Bern–Brig beispielsweise können auf einigen Zügen 40 und mehr Velos befördert werden. Auf der Verbindung ins Tessin können zusätzliche Veloplätze in den Gepäckabteilen geschaffen werden. «Auf diesen Zügen werden so teilweise über 20 Plätze angeboten», so Schellenberg.

SBB schaffen mehr Platz fürs Velo

Neben der kurzfristigen Kapazitätserweiterung planen die SBB längerfristige Verbesserungen. So wollen sie in der Velosaison 2022 auf rund 1'000 Zügen zusätzliches Personal einsetzen. Dieses soll die Passagierinnen beim Ein- und Ausladen von Velos in die Gepäckabteile unterstützen.

«Ab 2022 bis 2025 werden über 400 zusätzliche Veloplätze in den Fernverkehrszügen geschaffen», kündigt die SBB-Sprecherin zudem an.

Hinweis: *Ursprünglich hiess es in diesem Text, im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019 seien letztes Jahr 17 Prozent mehr Velofahrende ins Tessin gefahren. Das war eine Fehlangabe seitens der SBB, die wir nun korrigiert haben.

Verwendete Quellen
  • Mailkontakt Sabrina Schellenberg
  • Augenscheinberichte
  • FAQ der SBB zu Veloplätzen
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