Augmented Reality macht's möglich

Wirf einen Blick auf die neue Luzerner Bahnhofstrasse

In solche Visualisierungen der Bahnhofstrasse soll man nun regelrecht eintauchen können. (Bild: Studio 12 Luzern)

Um die Neugestaltung der Bahnhofstrasse der Bevölkerung näherzubringen, liess sich die Stadt einiges einfallen. In Zusammenarbeit mit der Hochschule – und mittels neuer technologischer Möglichkeiten – können Luzernerinnen schon heute durch die Bahnhofstrasse aus dem Jahr 2025 spazieren.

Kapellbrücke, Luzerner Theater, Jesuitenkirche. Die Luzerner Bahnhofstrasse führt gleich an drei kulturhistorisch bedeutenden Luzerner Bauten vorbei. Trotz ihrer Lage und der Tatsache, dass sie teilweise autofrei ist, lädt die Strasse in ihrem heutigen Zustand nicht wirklich zum Flanieren und Verweilen ein.

Das soll sich in den nächsten Jahren jedoch komplett ändern. Die Stadt plant eine grundsätzliche Neugestaltung der Strasse, die mit der geplanten unterirdischen Velostation zusammenhängt (zentralplus berichtete). Nun versucht die Stadt, ihr Projekt der Bevölkerung schmackhaft zu machen, und geht dabei neue Wege.

Reale Umgebung, projizierte Bäume

Die Hochschule Luzern (HSLU) nutzt die Bahnhofstrasse, um das Potenzial von Augmented Reality in der Stadtplanung zu testen. Heisst: Mit einem Tablet können die geplanten baulichen Massnahmen dreidimensional und räumlich betrachtet werden. Mittels einer von der HSLU entwickelten Augmented-Reality-Anwendung erscheint die reale Umgebung mit darüberprojizierten virtuellen Objekten.

«So kann vor Ort erlebt werden, wie die Bahnhofstrasse künftig gestaltet und genutzt werden könnte, ohne dass dazu bereits reale bauliche oder sonstige Eingriffe nötig wären.»

Tobias Matter, Projektleiter Hochschule Luzern

Damit ist es nun möglich, etwa entlang der geplanten zweiten Baumreihe zu spazieren, die Eingangsrampe zur Velostation unter die Lupe zu nehmen oder die angedachten mobilen Sitzgelegenheiten mit Bepflanzung direkt auf der Strasse zu sehen, während die Passanten rundherum ihre Wege gehen. «So kann vor Ort erlebt werden, wie die Bahnhofstrasse künftig gestaltet und genutzt werden könnte, ohne dass dazu bereits reale bauliche oder sonstige Eingriffe nötig wären», sagt Projektleiter Tobias Matter.

Schafherde auf dem Theaterplatz

Ein besonderes visuelles «Schmankerl» bietet der Theaterplatz. Mit Blick auf den geplanten Neubau des Theaters werden auf dem Theaterplatz zunächst nur temporäre Installationen möglich sein. Wie diese aussehen werden, steht heute noch nicht fest. Die Macher hinter dem HSLU-Projekt erhielten hier deshalb einen kleinen Freischein, um eigene Ideen auf den Theaterplatz zu projizieren.

So können, je nach Einstellung des Tabletts, entweder eine Horde plastischer Schafe den Platz einnehmen oder riesige Segeltücher über dem Platz für Schatten sorgen. Erste Einblicke können im Kurzvideo erhascht werden:

An drei Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich

Das Erlebnis soll nun nicht nur den Wissenschaftlern oder Stadtplanern vorenthalten sein. Am 7., 14. und 21. September sind Präsentationen für die breite Öffentlichkeit geplant. Interessierte können sich an diesen Tagen in der Bahnhofstrasse selbst ein Tablet schnappen und sich die Bahnhofstrasse, so wie sie 2025 aussehen soll, vor Augen führen lassen.

Die Stadt sieht darin nicht zuletzt das Potenzial einer breiteren Beteiligung der Öffentlichkeit an der zukünftigen Stadtplanung, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist. Diese Beteiligung erfolgt derzeit ausschliesslich im Rahmen der öffentlichen Auflage eines Projekts. Die Pläne, Modelle und Texte seien für Laien aber oft nur schwer zu verstehen und nachzuvollziehen. «Diese Hürden erschweren eine Kommunikation und Informationsvermittlung auf Augenhöhe», so Projektleiter Matter.

Dem soll die immersive Virtualisierungstechnologie der Augmented Reality entgegenwirken. Das Potenzial sei gegeben, um die Abstraktionslücke zwischen den zweidimensionalen Bauplänen und den dreidimensionalen Resultaten aus diesen Plänen zu schliessen, heisst es seitens der Stadt. Die «traditionelle Planauflage» wird dadurch natürlich noch lange nicht obsolet. In diesem Fall erfolgt diese ab dem 25. August.

Tiefbauamt und Hochschule spannen zusammen

Das Projekt «Visualisierung der Neugestaltung der Bahnhofstrasse» in Augmented Reality ist ein gemeinschaftliches Vorhaben des Tiefbauamts der Stadt Luzern sowie der Forschungsgruppen Visual Narrative (Departement Design & Kunst) und Immersive Realities Research Lab (Departement Informatik) der Hochschule Luzern. Die beiden Gruppen erforschen und entwickeln praxisorientiert die Möglichkeiten von Augmented und Virtual Reality, sei es in der Kultur, der Bildung oder in der Stadtentwicklung.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 23.08.2021, 17:10 Uhr

    Für die paar Bäume und Bänke verschleudert man Steuergelder.
    Solange die velobahnen
    und Autos verkehren ist das kein Naherholungs Raum.Schon der Stress,das man von den Radfahrer nicht überfahren wird.Zudem nimmt die Rampe viel Platz weg.
    Diese Planung ist ein Flop

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