Diese Saison erweckt «FCL-Haubschtond» zum Leben

FCL-Einwechselspieler machen sieben von bislang zwölf Punkten

FCL-Trainer Fabio Celestini (links) freut sich darüber, dass seine Mannschaft (von links: Silvan Sidler, Marius Müller, Varol Tasar, Filip Ugrinic und Marvin Schulz) trotz Konkurrenzkampf eine homogene Einheit geblieben ist. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Der FC Luzern hat sich nach einem harzigen Saisonstart aufgerappelt und in den letzten fünf Spielen zehn Punkte geholt. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass Trainer Fabio Celestini Qualität ins Spiel einwechseln kann. Zehn der bisherigen 18 Tore hat sein Team in der letzten halben Stunde gemacht.

Varol Tasar, Yvan Alounga und Filip Ugrinic haben zumindest eine Gemeinsamkeit: Sie sind ins Spiel gekommen, um den FCL punkten zu lassen. Tasar mit seinem herrlichen Siegtreffer zum 2:1 am letzten Samstag in Sion, Alounga mit seinen beiden Aktionen zum 2:0 im Heimspiel gegen den gleichen Gegner und Filip Ugrinic mit seinem Kopfballtor beim 2:2 gegen St. Gallen.

Salopp formuliert: Sieben der aktuell zwölf Punkte auf dem Konto der Luzerner hat FCL-Cheftrainer Fabio Celestini eingewechselt. Und nicht zu vergessen: Der von der Bank gekommene Ibrahima Ndiaye hat mit seinem 3:1 in Genf zumindest den ersten Saisonsieg der Luzerner abgesichert.

Fabio Celestini sagt dazu: «Ich erwarte von unseren Ersatzspielern, dass sie den Unterschied ausmachen können. In den letzten 30 Minuten lässt sich die Geschichte eines Spiels neu schreiben.»

Je älter das Spiel, umso stärker der FCL

Das kann man aus seiner Sicht getrost so formulieren: denn 10 der 18 bis dato erzielten FCL-Tore wurden in der letzten halben Stunde realisiert – selbstverständlich nicht alle von Einwechselspielern. 13 von 18 gar in der zweiten Halbzeit.

«Eine funktionierende Mannschaft besteht aus deutlich mehr als elf Spielern.»

FCL-Trainer Fabio Celestini

Man darf festhalten: Nach der vor Jahren legendär gewordenen «YB-Viertuschtond» ist in dieser Saison die «FCL-Haubschtond» ins Leben gerufen worden. Je älter das Spiel, umso stärker der FCL. Das spricht – ganz nebenbei – für die athletische Verfassung des Teams.

Der Benefit durch die Luzerner Einwechselspieler und die späten Tore macht deutlich: Der FCL hat jetzt Qualität auf der Ersatzbank (respektive auf der Tribüne in Zeiten der Coronakrise), um dem eigenen Spiel einen neuen Input geben zu können. «Sicher mehr als in der vergangenen Saison», bestätigt Fabio Celestini.

Psychohygiene im FCL ist eine gesunde

Daraus ergibt sich vor allem ein intensiver Konkurrenzkampf, weil sich nur wenige FCL-Spieler ihres Stammplatzes sicher sein können. Einem Trainer kann nichts Besseres passieren. «Der Konkurrenzkampf ist super, weil alle Spieler in der täglichen Arbeit noch mehr geben», sagt Celestini und ergänzt: «Eine funktionierende Mannschaft besteht aus deutlich mehr als elf Spielern.»

Sein Verdienst ist es, dass die Psychohygiene im FC Luzern trotz schwierigem Saisonstart eine gesunde geblieben ist. Das schafft man nur mit Ehrlichkeit, Transparenz und einem für ausnahmslos alle Spieler geltenden Leistungsprimat.

«Ich kann sagen, dass wir punkten werden, wenn wir mit viel Emotionen und einer tiefen Fehlerquote agieren.»

«Wir haben nie das Vertrauen in unsere Spielidee verloren und nie Zweifel aufkommen lassen. Im Team herrscht eine super Mentalität», sagt Celestini über den mentalen Prozess.

Warum Celestini mehr Zuversicht versprüht

Dem mit sieben Neuzugängen spielerisch aufgeforsteten FC Luzern ist es in relativ kurzer Zeit gelungen, positive Ansätze in einer Geduld erfordernden Transformation zu zeigen. Allerdings gilt es aus neutraler Warte festzuhalten: Über den Berg ist Celestinis Mannschaft noch nicht. Die Anzahl Punkte entscheidet letztlich – und darum laufen dem FCL die aktuell auf den abstiegsgefährdeten Plätzen klassierten Konkurrenten nicht weit hinterher.

Der nächste Schritt im Entwicklungsprozess? Einen Gegner zu schlagen, der deutlich vor dem FC Luzern liegt. Dafür bietet sich der aufstrebende FC Zürich am Mittwochabend im nächsten Ernstkampf der Luzerner geradezu an. Das gäbe einen zusätzlichen Schub an Selbstvertrauen und Selbstsicherheit.

«Als Trainer kannst du nie sagen, dass du das nächste Spiel gewinnen wirst», weiss Fabio Celestini. Weil es stets einen Gegner gebe, der das gleiche Ziel auch verfolge. «Aber ich kann sagen, dass wir, wenn wir mit viel Emotionen und einer tiefen Fehlerquote agieren, punkten werden.»

Dank der Qualität auf seiner Ersatzbank und der «FCL-Haubschtond» versprüht der FCL-Cheftrainer mehr Zuversicht vor den letzten drei Spielen gegen den FC Zürich (h), FC Lausanne-Sport (a) und den FC Basel (h) in den nächsten neun Tagen.

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