Verärgerte Autofahrer und ungenügender Fahrplan

Parkplatzchaos auf dem Sonnenberg: Gemeinde Kriens soll durchgreifen

Bei schönem Wetter gibt es auf dem Sonnenberg nicht genügend Parkplätze.

(Bild: Anita Burkhardt)

Der Sonnenberg ist ein beliebtes Ausflugsziel. Doch die vielen Autos auf dem Hügel sind zu viel des Guten – bei schönem Wetter sind die Parkplätze schon frühmorgens besetzt. Jetzt fordert eine Krienser Einwohnerrätin Massnahmen. Das reiche aber nicht, findet der Direktor des Hotels Sonnenberg. Denn das Chaos sei hausgemacht.

Die tollen Sonnentage locken derzeit in die Natur – und der Sonnenberg ist dabei ein beliebtes Ausflugsziel im Grossraum Luzern. Doch die vielen Tagesgäste haben ihre Schattenseiten: Sie sorgen für viel Verkehr und ein Parkchaos rund um die Bergstation der Bahn und beim Hotel Sonnenberg.

Das Thema ist nicht neu. Bereits im November 2015 hat die Gemeinde Kriens reagiert, weil damals die Feuerwehr bei einem Flurbrand wegen falsch parkierter Autos einen Hindernisparcours fahren musste, um zur Brandstelle zu gelangen. Nach dem Vorfall wurde ein Parkverbot ausserhalb der markierten Parkplätze angebracht.

Verärgerte Autofahrer

Doch das Problem hat sich dadurch offenbar nicht entschärft – im Gegenteil. Wie CVP-Einwohnerrätin Anita Burkhardt schildert, sei an den vergangenen Sonntagen der Sonnenberg von vielen Ausflüglern besucht worden. Der Parkplatz des Hotels Sonnenberg sei voll besetzt gewesen, falsch parkierte Autos seien – trotz Parkverbot – kreuz und quer beim Waldeingang gestanden. Die Polizei sei vor Ort gewesen und habe Busszettel verteilt. Das Chaos vor Ort belegt Burkhardt mit Fotos. Anders sieht dies die Luzerner Polizei. Die Situation sei stabil und die Parkplatzauslastung äusserst wetterabhängig.

Nun hat Burkhardt einen Vorstoss eingereicht. Darin fordert sie den Gemeinderat zum Handeln auf. Statt mit dem Auto sollen die Leute mit der Standseilbahn auf den schönen Hügel gelangen. «Während sich die Autofahrer oben auf dem Sonnenberg ärgerten, wäre es für manche Familie ein Highlight gewesen, mit dem historischen Bähnli beschaulich den Berg hochzufahren», sagt sie. Das Sonnenberg-Bähnli hätte an diesen Tagen absolut noch Kapazitäten.

Am 8. November 2015 muss die Feuerwehr einen Brand löschen – kommt aufgrund der vielen Autos kaum durch.

Am 8. November 2015 muss die Feuerwehr einen Brand löschen – kommt aufgrund der vielen Autos kaum durch.

(Bild: Anita Burkhardt)

 

Ist der Fahrplan nicht genügend attraktiv?

Die CVP-Einwohnerrätin fragt im Vorstoss unter anderem, mit welchen Massnahmen der Krienser Gemeinderat solche Parksituationen verhindern will. Auch eine Beschilderung weiter unten am Berg, um frühzeitig auf die Vollbesetzung der Parkplätze hinzuweisen, schwebt Burkhardt vor. Ausserdem sollen Auswärtige besser auf die Bergbahn hingewiesen und auf zusätzliche Parkmöglichkeiten in der Umgebung der Talstation verwiesen werden.

Für den Geschäftsführer des Hotels Sonnenberg greift es jedoch zu kurz, einfach die Signalisation zu verbessern. «Das Problem ist, dass die Fahrzeiten der Bahn nicht genug attraktiv sind», sagt Direktor Ron Prêtre. Es reiche nicht, wenn am Sonntag erst um zehn Uhr morgens die erste Fahrt angeboten werde. Um diese Zeit seien die Feuerstellen bereits besetzt.

Auf den Vorfall mit dem Feuerwehreinsatz angesprochen, sagt Prêtre, dass gerade an diesem 8. November 2015 gar keine Bahn mehr gefahren sei. Denn zwischen dem 1. November und Karfreitag bleibt diese geschlossen. «Die beiden Beispiele kann man nicht so einfach miteinander vergleichen.» Auch hier könne man sich überlegen, die Betriebszeiten zu erweitern und damit die Attraktivität zu steigern.

Teure Fahrt mit der Bahn

Ausserdem würden gerade die Krienser selbst dafür sorgen, dass die vorhandenen Parkfelder belegt seien. Oben sind rund 50 Parkplätze vor dem Hotel vorhanden, hinzu kommen gegen 15 am Waldrand, wo die CVP-Einwohnerrätin Burkhardt ihre Fotoaufnahmen gemacht hat. Bereits frühmorgens würden sich jeweils Anwohner aus dem nahen Zumhofquartier und anderen Krienser Ortsteilen die Plätze schnappen.

Dass die Sonnenbergbahn nicht ausgelastet ist, habe laut Prêtre auch mit Geld zu tun: «Der Einwohnerrat müsste Bereitschaft zeigen, die Bahn ins Passpartout-Netz zu integrieren», sagt Prêtre. Die 12 Franken für die Hin- und Rückfahrt seien gerade für Familien ein nicht unerheblicher Budgetposten. Die Entwicklung geht jedoch gerade in die gegenteilige Richtung. Denn auf letztes Jahr hat die Gemeinde den Preis für Hin- und Rückfahrt von 10 auf 12 Franken erhöht. Es sollte nach Prêtres Meinung in Zukunft jedoch möglich sein, mit einem öV-Ticket auf den Sonnenberg zu gelangen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Dave van Gestern
    Dave van Gestern, 20.04.2018, 16:26 Uhr

    Hey, pssst… das Sonnenbergbähnli ist keine Zahnradbahn, sondern eine Standseilbahn…
    Und die Fahrt ist wirklich ein nostalgisches Erlebnis. Allerdings bin auch ich der Meinung, dass die Einzelfahrt zu teuer ist. Weder GA noch Halbtax werden akzeptiert. Natürlich muss sich die Bahn selbst finanzieren, aber etwas Entgegenkommen (Familientarif auch für Kinder über 16, kleine Reduktion für GA oder Halbtax) würde sicher goutiert. Allerdings fehlen an der Talstation dann auch wieder die Parkplätze – denn für viele sind die paar 100 Meter vom Bus Nummer 1 bis zur Sonnenbergbahn schon zuviel Wanderung…

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