Das will «Die Mitte» vom Kantonsrat

Mögliche Abwertung der Chamer Klinik – Politik wird aktiv

Wird die Andreasklinik den Auftrag für die Grund- und Notfallversorgung verlieren? Nun wird die Politik aktiv. (Bild: Hirslanden AndreasKlinik Cham)

Die Gesundheitsdirektion überarbeitet ihre Spitalliste. Im Entwurf zeigt sich, dass die Andreasklinik ab 2023 den Auftrag für die Grund- und Notfallversorgung verlieren könnte. Jetzt werden die Parteien aktiv.

Das Beispiel aus dem Kanton Luzern zeigt, wenn es um die Gesundheitsversorgung geht, kann es sehr emotional werden. In Luzern wird schon länger darüber gestritten, wie das Angebot beim Spital Wolhusen künftig aussehen soll (zentralplus berichtete). Auch auf politischer Ebene gibt es da viel Bewegung.

Im Kanton Zug war es bis jetzt eher ruhig, nachdem die Gesundheitsdirektion den Entwurf der künftigen Spitalliste veröffentlicht hat. Auch wenn es sein könnte, dass die Chamer Andreasklinik ihren Auftrag für die Grund- und Notfallversorgung verlieren könnte (zentralplus berichtete).

Jetzt kommt doch politische Bewegung in die Spitalliste

Auf der Traktandenliste für die kommende Kantonsrats-Sitzung ist zu sehen, dass «Die Mitte» ein Postulat und eine Interpellation zum Thema Spitalliste und Leistungen einreichen werden. Es ist auch gut möglich, dass noch weitere Parteien folgen werden. Gegenüber zentralplus sagte die «SVP Kanton Zug», dass sie am kommenden Montag in einer Sitzung das Thema besprechen werden.

zentralplus liegt das Postulat und die Interpellation vor, welche in die Sitzung kommen werden. Die Interpellation wurde von 18 Kantonsrätinnen und Kantonsräten unterzeichnet. Sie kommen aus Cham, Hünenberg und Risch.

«Die Mitte» stellt in der Spitalliste einige Unklarheiten fest

Was die Partei einerseits stört, ist die Benachteiligung einiger Gebiete im Kanton Zug. Genau geht es um: «Die offensichtliche Benachteiligung der Andreas Klinik und dem gesamten Ennetsee Gebiet», wie es in der Interpellation heisst.

Auch gäbe es «Ungereimtheiten» in der Spitalliste. Der Kanton Zug habe gemäss einem Gutachten der Universität Basel im Vergleich mit den anderen Kantonen die niedrigsten kantonalen Zuschüsse pro Akutfall und Einwohner. «Das ist ein wichtiger Hinweis, dass die beiden Zuger Akutspitäler ihre Leistungen nicht nur wirksam und zweckmässig, sondern auch wirtschaftlich erbringen», steht in der Interpellation.

Daher will «Die Mitte» unter anderem von der Regierung wissen, ob die Regierung tatsächlich die neue Notfallstation in der Andreasklinik schliessen will. Das Kantonsspital sei auch teurer als die Andreas Klinik. Daher will die Partei wissen, warum sich die Regierung für die teurere Variante entschieden hat. Auch spricht die Partei die Stellen an. «Ist sich der Regierungsrat (vor allem die Volkswirtschaftsdirektion) bewusst, dass mit dieser Kürzung der Leistungen Arbeits- und Ausbildungsplätze stark gefährdet werden?»

Postulat kritisiert Pläne bei Geburtsversorgung

Neben der Interpellation, wird auch ein Postulat von der Partei eingereicht. Unterzeichnet wurde das Postulat von den beiden «Die Mitte» Kantonsräten Jean Luc Mösch und Patrick Iten. Sie befassen sich mit den Ausbauplänen der Neonatolgie. Dies ist ein Spezialbereich der Kinder- und Jugendmedizin. Ein typischer Fall für diese Abteilung sind frühgeborene Babys.

Wie im Postulat zu entnehmen ist, wird die Rollenaufteilung der Zuger Spitäler noch separat in einem Projekt geklärt. «Jedoch ist bereits zu vernehmen, dass das Zuger Kantonsspital angesichts der gestiegenen Geburtszahlen; erneut anstrebt, die Neonatolgie auszubauen», schreiben die Postulanten.

Im Moment haben das Luzerner Kantonsspital und das Zürcher Kinderspital für den Kanton Zug einen Leistungsauftrag. Einen Ausbau der eigenen Leistungen im Kanton Zug sei, laut Postulanten, nicht zielführend.

Die Kantonsräte fordern von der Regierung, dass der bisherige Status beibehalten werden soll. Der Leistungsauftrag mit Luzern und Zürich soll erneuert werden.

Verwendete Quellen
  • Postulat von Jean Luc Mösch und Patrick Iten betreffend Neonatologie «Die Mitte»
  • Interpellation betreffend Spitalliste des Kantons Zug «Die Mitte»
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