Anwältin stammt aus Oberägeri wie Gerhard Pfister

Laura Dittli: Die Zuger CVP macht eine 28-Jährige zu ihrer Präsidentin

Laura Dittli (links) nach ihrer Wahl zur Parteipräsidentin mit Gerhard Pfister und Monika Barmet-Schelbert.

(Bild: mam)

Die CVP des Kantons Zug hat eine neue Führung – und setzt dabei auf die Jugend. Die Oberägerer Politikerin und Juristin Laura Dittli übernimmt die Geschicke der mächtigsten Zuger Partei von Monika Barmet-Schelbert. Sie hatte die CVP seit dem tragischen Tod des CVP-Präsidenten Pirmin Frei vor Jahresfrist geleitet – mit grossem Erfolg. Daran will Dittli anknüpfen.

Laura Dittli wurde am Mittwoch bei der Delegiertenversammlung der CVP des Kantons Zug im Dorfmattsaal zu Rotkreuz mit einem Applaus zur Präsidentin der Zuger Kantonalpartei befördert – und damit zu einer Nachfolgerin von Gerhard Pfister.

Der profilierte Präsident der Nationalen CVP – aus Oberägeri stammend wie Dittli – war der vorvorletzte Präsident der kantonalzugerischen CVP. Pfister hatte damals die kriselnde Zuger CVP auf Vordermann gebracht.

Karriereziel Bundesrat

Nun stellte er die junge Juristin in einer Laudatio vor. «Ich kenne sie zwar nicht gut», sagte er. «Dafür ist sie zu jung.» Um danach dennoch eine Lanze für Laura Dittli zu brechen. Er zeigte sich beeindruckt von Dittlis Entschlusskraft und ihren Ambitionen – immerhin hat sich Laura Dittli zum Ziel gesetzt, dereinst Bundesrätin zu werden.

Dazu hat Laura Dittli noch Zeit. Sie ist nämlich erst 28 Jahre alt,  sitzt aber schon seit 2014 im Zuger Kantonsparlament. Dittli begründete die kantonale Jungpartei mit, die in letzter Zeit wichtige Positionen bei den Christdemokraten besetzt – so etwa mit Christoph Iten, der neue CVP-Fraktionschef im Zuger Stadtparlament.

Vor den Wahlen ist nach den Wahlen

Die neue CVP-Chefin arbeitet als Anwältin und Notarin in einer Kanzlei in Baar, tut bei der Harmoniemusik Oberägeri mit und ist Mitglied der Guggenmusik Fägerer. In Zukunft will sie sich indes vorab auf die Politik konzentrieren – denn im Herbst stehen schon Wahlen an – eidgenössische.

Dittli bedankte sich bei Monika Barmet-Schelbert aus Menzingen, der Vizepräsidentin der kantonalen CVP für ihre Arbeit. Bekanntlich hat sie die CVP nach dem tragischen Tod des CVP-Präsidenten Pirmin Frei durch die kantonalen Gesamterneuerungswahlen geführt – wo die Partei erfolgreich abschnitt und sich einen dritten Regierungsratssitz schnappte.

«Müssen uns mediale Aufmerksamkeit holen»

Der Besitzstand der Zuger CVP scheint auch im Herbst nicht in Gefahr – mit Nationalrat Gerhard Pfister und Ständerat Peter Hegglin kann die Partei auf zwei bekannte Bisherige setzen. Parteipräsident Gerhard Pfister liess es sich aber nicht nehmen, die Delegierten für die politischen Arbeit und den kommenden Wahlkampf einzuweisen.

Demnach steht den Christdemokraten ein verstärkter Strassenwahlkampf bevor, sie werden mehr in digitale Präsenz investieren – und sie müssen auch auf mediale Veränderungen reagieren. Die einzige Tageszeitung des Kantons, die «Zuger Zeitung», geht bekanntlich im Verbund von «CH media» auf, der stark vom Aargau und dem Zürichbiet aus geprägt wird. «Dort hat die CVP keine so starke Stellung wie in Zug», sagte Pfister. Dies werde sich auch auf die Berichterstattung auswirken. «Deshalb müssen wir uns die mediale Aufmerksamkeit, die wir verdient haben, selber holen müssen», so Pfister.

Stehende Ovationen für Monika Barmet

Wahlkampfleiter Jean-Luc Moesch aus Cham machte deutlich, wie er sich das vorstellt – mit Einigkeit und einem gemeinsamen Anstrengung. Zuvor hatte Thomas Meierhans, Fraktionschef im Kantonsparlament, die Schwerpunkte für die kommende Legislatur vorgestellt. Dies nachdem die Delegierten ihre Parolen zur Zersiedelungintiative beschlossen haben. Von ihr halten die Christdemokraten nämlich nichts.

Zum Abschluss gabs nochmal lang anhaltenden Applaus für die Interimspräsidentin Monika Barmet-Schelbert, der Gerhard Pfister für ihre Arbeit einen Gutschein für eine Flusskreuzfahrt schenkte.

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