Die grosse Erleichterung der Zuger FDP
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Matthias Michel ist gewählt. Dank seinem Sitz politisiert die Zuger FDP auch künftig in Bern. Bei den Nationalratswahlen war die Partei schliesslich die grosse Verliererin.
«Gewählt ist Michel Matthias.» Dieser fasst sich ans Herz, atmet tief aus, umarmt seine Frau. Die Erleichterung beim 56-Jährigen ist riesig. Der langjährige Zuger Regierungsrat zieht bald in den Ständerat ein und verteidigt damit den Sitz von Parteikollege Joachim Eder. So klar war das nicht. Denn Michel hatte mit SVP-Regierungsrat Heinz Tännler einen namhaften Konkurrenten, der ihm im ersten Wahlgang sehr nahe kam.
Damit blieb der Wahlkampf bis zur letzten Minute spannend. Letztlich erreichte Michel mit 17'206 Stimmen doch noch 3'349 Stimmen mehr als sein Hauptkontrahent.
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Wenige Minuten nach der Verkündung der Resultate fehlen ihm die Worte. «Man kann nicht die Erleichterung nach neun Monaten Wahlkampf in einer Minute zum Ausdruck bringen», sagt Michel. Doch soviel: «Ich bin sehr froh, dass ich einen integeren Wahlkampf machen konnte. Auch habe ich gespürt, dass nach dem ersten Wahlgang mehr Dynamik in die Sache kam.»
Wenigstens ein FDP-Sitz konnte verteidigt werden
Umso erleichterter sei er, da mit ihm zumindest ein FDP-Vertreter aus Zug ins Bundeshaus zieht. Die FDP hatte es im Oktober verpasst, den Sitz von Bruno Pezzatti zu verteidigen. Stattdessen wurde mit Manuela Weichelt eine Frau der Alternativen gewählt.
«Ich bin insofern überzeugt, die FDP gut zu vertreten, da ich viel Erfahrung in verschiedensten Bereichen mitbringe. Etwa in Sachen Bildung, beim Verkehr und in der Wirtschaft bin ich breit aufgestellt.»
Brüngger ist schwer erleichtert
Während sich Matthias Michel sehr pragmatisch äussert, äussert sich die Zuger FDP-Präsidentin Carina Brüngger deutlich emotionaler. «Das ist eine riesige Erleichterung. Ich merke erst jetzt, wie sehr ich vorher angespannt war.» Auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, wenn Matthias Michel die Wahl bereits im ersten Versuch geschafft hätte.
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Brüngger präsidiert die FDP erst seit April. Mit der Wahl von Michel erleidet sie nicht bereits im ersten Amtsjahr einen totalen Schiffbruch. «Es wäre für mich enttäuschend gewesen, wenn wir keine Vertretung mehr in Bern hätten.»
Sie ergänzt: «Matthias Michel ist ein Brückenbauer, einer, der gut darin ist, Allianzen zu schmieden.» Dann schüttelt Brüngger den Kopf, lacht, und sagt: «Jetzt brauche ich ein Cüpli!»
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