Nach Rücktritt von Luzerner Kantonsrätin

Darum kehrt Urgestein Hans Stutz nicht ins Parlament zurück

Hans Stutz könnte wieder in den Luzerner Kantonsrat zurückkehren, tut es aber nicht. (Bild: Kanton Luzern/zvg)

Die Grüne Christa Wenger tritt aus dem Luzerner Kantonsrat zurück. Eigentlich würde nun Hans Stutz nachrücken. Weshalb er den Sitz trotzdem Irina Studhalter überlässt, erklärt er gegenüber zentralplus.

Die Ausgangslage war klar: Hans Stutz ist auf dem ersten Ersatzplatz der Stadtluzerner Grünen-Kantonsräte. Das heisst: Sollte Korintha Bärtsch, Laura Spring, Rahel Estermann, Christa Wenger oder Urban Frye während der im vergangenen Sommer begonnenen neuen Legislatur zurücktreten, rutscht Stutz nach.

Er wäre damit wieder im kantonalen Parlament Luzerns vertreten. Dort politisierte der 71-Jährige bereits zwischen 2011 und 2023, wurde dann aber im vergangenen April knapp nicht mehr wiedergewählt (zentralplus berichtete). Stutz holte 3309 Stimmen und somit genau 99 Stimmen weniger als Urban Frye, der die Wiederwahl damit schaffte und kurze Zeit später aus der Partei austrat (zentralplus berichtete). Fryes Parteiaustritt führte aber nicht dazu, dass jemand nachrücken konnte. Denn Frye politisiert nach wie vor im Kantonsrat, einfach als Parteiloser.

Gab es internen Druck auf Stutz?

Nun wird das Thema aktuell: Christa Wenger, die im April erstmals in den Kantonsrat gewählt wurde, tritt aus gesundheitlichen Gründen Ende Jahr zurück (zentralplus berichtete). Wird nun also bald Hans Stutz wieder im Kantonsratssaal debattieren? Nein. Denn nicht er, sondern Irina Studhalter rückt nach. Studhalter lag im April einen Platz hinter Stutz.

Doch weshalb kehrt Stutz nicht zurück? Gab es internen Druck auf ihn, das Amt nicht anzunehmen und einer jüngeren Person und auch einer Frau Platz zu machen? Stutz hat auf Anfrage von zentralplus eine klare Antwort: «Nein.» Für ihn sei schon vor den Wahlen im April klar gewesen, dass er nur noch bis zur ersten Hälfte des kommenden Jahres im Kantonsrat politisieren würde, sollte er denn wiedergewählt werden – was schliesslich nicht der Fall war. Danach wäre er, so seine Aussage, so oder so zurückgetreten.

Studhalter machte im Stadtparlament Platz für jüngere Person

Diese Aussage machte er auch im vergangenen Sommer öffentlich. Auf der städtischen Internetplattform «Luzern60Plus» heisst es: «Bei einer Wiederwahl wäre er (Stutz) Anfang kommenden Jahres zurückgetreten. ‹Diesen Entscheid habe ich der Fraktion bereits lange vor den Wahlen mitgeteilt.›»

Gegenüber zentralplus sagt Stutz, er habe Irina Studhalter direkt nach den Wahlen im April mitgeteilt, er werde ihr den Sitz überlassen, wenn es zu einer Vakanz kommen sollte.

Nun wird also Studhalter Wengers Sitz übernehmen. Die 30-Jährige vertrat unter anderem während fünf Jahren die Jungen Grünen im Grossen Stadtrat. Im Sommer 2022 trat sie aus dem Luzerner Stadtparlament aus. «Es ist an der Zeit, dass wieder eine jüngere Person diese Parlamentsarbeit macht und junge Menschen in der Politik vertritt», liess sie sich damals zitieren (zentralplus berichtete). Nun ist die Situation umgekehrt: Sie übernimmt den Sitz von einer älteren Kollegin.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Hanspeter
    Hanspeter, 15.12.2023, 11:17 Uhr

    Danke für deine zahlreichen fundierten Publikationen und deinen jahrelangen Einsatz gegen die Schweizer Neonazi-Szene

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  • Profilfoto von Magdalena
    Magdalena, 14.12.2023, 15:42 Uhr

    Hans Stutz ist und bleibt ein Ehrenmann. Danke für alles.

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