Sie war zweimal geimpft

Partygängerin nach Ausgang in Luzerner Club positiv getestet

Im Rok Club in Luzern war am Wochenende eine Frau unterwegs, die später positiv getestet wurde. (Bild: ida)

Sie war vollständig geimpft und besass das Covid-Zertifikat: Eine Frau, die am Samstag im Luzerner Club «Rok» unterwegs war, ist später positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Im Luzerner Rok Klub an der Seidenhofstrasse befand sich am Samstag eine Person unter den Gästen, die später positiv auf Corona getestet wurde. Das teilen die Clubbetreiber in den sozialen Medien mit.

Brisant: Laut den Betreibern soll die Person ein Covid-Zertifikat vorgewiesen haben, das bescheinigt, dass sie bereits zweimal geimpft war. Offenbar hat sich die Person vor der zweiten Impfung in den Ferien angesteckt. Auf Anfrage bestätigt Philipp Kathriner, Mitinhaber des Rok Klub, den Vorfall. Weitere Auskünfte will er aber nicht geben und verweist auf den Kanton Luzern.

Beim zuständigen Departement hat man Kenntnis vom Vorfall: «Es handelt sich um eine Schweizerin, die ihren Wohnsitz nicht im Kanton Luzern hat», sagt David Dürr, Leiter der Dienststelle Gesundheit und Sport. «Gemäss unserem aktuellen Kenntnisstand war die Person vollständig geimpft, aber die zweite Impfung war zum Zeitpunkt des Besuchs im Rok noch nicht zwei Wochen her.» Gemäss den Vorgaben des Bundes ist das aber nicht relevant: Bereits unmittelbar nach der zweiten Impfung ist das Covid-Zertifikat gültig.

Ob's die Deltavariante ist, wird abgeklärt

Die Person hat sich nach dem positiven Testergebnis laut dem Kanton Luzern unverzüglich in Isolation begeben. Ob es sich beim Virus um die Delta-Variante handelt, ist noch unklar. Das sei gegenwärtig in Abklärung, die Sequenzierung sei in Auftrag gegeben worden, sagt Dürr.

Wie viele und welche Personen sich am Samstagabend im «Rok» aufgehalten haben, kann weder die Clubbetreiber noch der Kanton sagen. Denn seit dem letzten Öffnungsschritt des Bundes müssen die Clubs keine Personenliste mehr führen.

Der Club orientiert in den sozialen Medien über den Vorfall:

Bis am Dienstagabend waren dem Kanton keine weiteren Coronafälle bekannt, die auf Vorkommnisse im Club zurückzuführen sind. Das Luzerner Contact Tracing ist am Dienstagvormittag über das positive Testresultat der Partygängerin informiert worden. Gleichzeitig sei die besagte Person über ihre engen Kontaktpersonen befragt worden. Die weiteren Abklärungen sind im Gange.

Kanton lobt das «Rok» für Transparenz

Der Luzerner Dienststelle Gesundheit und Sport ist kein vergleichbarer Fall bekannt. Ob der Fall im Umgang mit Covid-Zertifikaten oder mit den Corona-Massnahmen zur Folge hat, ist derzeit noch unklar.

David Dürr vom Kanton Luzern weist darauf hin, dass es «in absoluten Einzelfällen auch bei einer vollständigen Impfung zu einer Ansteckung mit dem Coronavirus» kommen könne. Der Impfschutz sei nachweislich sehr wirksam, er betrage aber nicht 100 Prozent. «Eine Ansteckung ist somit – zumindest theoretisch – auch an anderen Orten möglich.» Man stehe bei allen Themen zur Pandemie in regelmässigem Austausch mit dem Bund und mit anderen Kantonen.

Dem «Rok» stellt der Kanton Luzern ein gutes Zeugnis aus. «Aus unserer Sicht hat der Club vorbildlich reagiert und über die sozialen Medien offen und transparent informiert», sagt Dürr. Er rät den Partygängern, sich bei Symptomen umgehend testen lassen und bei Fragen die Contact-Tracing-Hotline des Kantons Luzern zu kontaktieren.

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5 Kommentare
  • Profilfoto von mebinger
    mebinger, 14.07.2021, 13:13 Uhr

    Wie lange braucht es noch bis alle dieses Theater durchschauen, Test, Impfung und alle Massnahmen sind nur notwendig, um der Pharma Milliarden in de A.. zu schieben mit Gesundheit hat dies alles nichts zu tun, e ist nur peinlich und lächerlich und zerstört unsere Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft und statt uns zu schützen, dienen unsre bürgerlichen Parteien nur noch den Konzernen entgegen

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  • Profilfoto von thomas studer
    thomas studer, 14.07.2021, 08:44 Uhr

    Wenn eine Impfung eine Wirksamkeit von 95% hat, dann heisst dass, das von 100 Geimpften 5 sich dennoch anstecken können. Ist eigentlich nicht schwer zu verstehen, aber scheint die meisten Medien dennoch immer wieder zu verblüffen.

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    • Profilfoto von Mike
      Mike, 14.07.2021, 19:06 Uhr

      Falsch. 95% haben keinen schweren Verlauf. Diese können sich natürlich anstecken und das Virus weitergeben.

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 13.07.2021, 21:55 Uhr

    Ein wichtiges Thema. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, die Impfung mache zu 100 Prozent immun gegen Corona. So nach dem Motto «Ich bin 2x geimpft und damit unverwundbar». So ist es nicht. Aber die Impfung verhindert mit hoher Wahrscheinlichkeit eine symptomatische Erkrankung bzw. einen üblen Verlauf. Und sie reduziert nach aktuellem Wissen auch die Virenlast, d. h. als Geimpfter kann man nicht so leicht andere anstecken. Somit war die Dame quasi ein Minimal-Spreader und kein Superspreader wie wir sie letzten Sommer so oft hatten.

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    • Profilfoto von heimchen
      heimchen, 14.07.2021, 10:58 Uhr

      Dann frage ich mich erst recht, warum hat sich die geimpfte Person überhaupt getestet? Sie war ja nicht krank, sonst wäre sie wohl nicht in den Club gegangen, oder? 😉

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