Die Stadt Zug plädiert für mehr Optimismus, das Initiativkomitee wirft ihm ebendas vor. Die Frage, ob die Zuger Stadtverwaltung in der Altstadt bleiben oder ins ehemalige Landis & Gyr-Gebäude umziehen soll, polarisiert. Der Abstimmungskampf ist lanciert.
Die Zuger Stadtverwaltung möchte die Altstadt verlassen und sich im ehemaligen Landis & Gyr-Gebäude niederlassen. Während der Stadtrat voll und ganz hinter dem Umzugsvorhaben steht, werden aus der Altstadt zunehmend skeptische Stimmen laut (zentralplus berichtete). Am 25. September kann die Stadtzuger Bevölkerungen darüber an der Urne befinden. Nun bringen sich die die Parteien in Position. Den Anfang macht die FDP Stadt Zug.
Rund 40 Teilnehmer fanden sich am Dienstagabend zur Parolenfassung der FDP Stadt Zug ein. Es kam dabei zum Rednerduel der beiden Referenten Andreas Kleeb und Stadtrat Karl Kobelt. Kleeb griff als Co-Präsident des Initiativkomitees der Doppelinitiative die Tatsache auf, dass die FDP als einzige Partei damals gegen den Kauf des Landis & Gyr-Gebäudes gewesen sei. Seither habe sich die Situation nicht verändert beziehungsweise höchstens verschlechtert, weil laufend Indizien auftauchen würden, die auf hohe Folgekosten hindeuteten.
Belebte Altstadt versus effiziente Verwaltung
Einerseits habe das damalige Gutachten der Siemens Investitionskosten von über 20 Millionen Franken ergeben, andererseits habe auch der Kanton auf 9 Millionen nötige Investitionen errechnet, um als Mieter einziehen zu können. Dem Stadtrat warf er vor, die Kosten zu beschönigen und von einer allzu optimistischen Prognose für die Vermietung auszugehen. Weiter warb er auch für ein Ja zum Verbleib der Verwaltung in der Altstadt. Alle möchten eine belebte Altstadt, aber sämtliche Aktivitäten liefen dem zuwider. Entsprechend sei es wichtig, dass die Verwaltung da bleibe, wo sie heute sei.
Stadtrat Karl Kobelt versuchte aufzuzeigen, dass der Kauf des Landis & Gyr-Gebäudes eine gute Investition war, die heute bereits Mieterträge generiert und auch langfristig eine gute Rendite verspricht. Die Zentralisierung entspreche dem liberalen Grundsatz einer effizienten Verwaltung. Der Einzug der Stadtverwaltung könne zudem viel kostengünstiger erfolgen, als die Inititanten und der Kanton vorrechneten.
Nach einer intensiven Diskussion unterstützte die FDP Stadt Zug mit je einer Zweidrittelsmehrheit sowohl die Initiative «Ja zu gesunden Stadtfinanzen» wie auch die Initiative «Ja zur historischen Altstadt».