Weitere Asylunterkunft geplant

Ein solcher Pavillon, wie ihn der Kanton in Holzhäusern gebaut hat, soll auch in Neuheim entstehen. (Bild: Archivbild Stefan Kaiser)

Ab dem nächsten Sommer soll bei der Lindenhalle oder beim Schulhaus ein Pavillon für 13 Flüchtlinge stehen. Ein Grund dafür sei der erhöhte Druck vonseiten des Kantons.

Bald werde in Neuheim ein Pavillon für Asylbewerber stehen. Das Land dafür müsse die Gemeinde gemäss Neuheimer Bauchef Richard Schubnell kostenlos zur Verfügung stellen. Doch bauen werde der Kanton, glaube er. Schubnell rechne damit, dass der Pavillon spätestens im nächsten Sommer steht – im Modularbauverfahren könne er innerhalb weniger Woche errichtet werden, wie die «Neue Luzerner Zeitung» berichtete.

Weiterer Pavillon in Hünenberg geplant

Auch in Hünenberg plane der Gemeinderat einen Pavillon für Asylbewerber. Anders als in Neuheim, wo der Kanton bauen soll, wolle Hünenberg den Pavillon selber errichten und dem Kanton vermieten. Der Kanton habe Neuheim, wie allen anderen Zuger Gemeinden, im Sommer 2013 mögliche Standorte auf eigenem Gemeindegebiet aufgezeigt. Der Kanton habe den Druck erhöht, wie Richard Schubnell weiss. Er fordere von der Gemeinde immer deutlicher, dass sie ihrer Verpflichtung nachkommt, Asylbewerber aufzunehmen. Dies auch, weil der Bund dem Kanton immer mehr Asylbewerber zuteile: Waren es im Januar noch 643, handle es sich nun bereits um 1035 – vor allem aus Syrien und Eritrea.

Mehrere mögliche Standorte

Neuheim bemühe sich und habe dem Kanton auch schon Wohnraum angeboten. Eine Wiese hinter dem Schulhaus Dorf und der Parkplatz hinter der Lindenhalle – das seien die zwei Standorte, die Neuheim dem Kanton zur Verfügung stellen könnte. «Am liebsten hätten wir zwei syrische Familien, die wir aufnehmen müssen. Junge Eritreer wären viel problematischer.» Und Bauchef Schubnell weiter: «Die Parzelle bei der Schule würden wir bevorzugen – denn die bei der Lindenhalle brauchen wir oft bei Veranstaltungen.»

Unsolidarisches Verhalten

Gemeinden wie Neuheim oder Walchwil, die ihr Soll an aufzunehmenden Flüchtlingen seit Jahren nicht erfüllen, standen wiederholt in der Kritik. Speziell Unterägeri – wo mehr als doppelt so viele Flüchtlinge leben als das Dorf eigentlich aufnehmen müsste – werfe den Gemeinden Neuheim und Walchwil unsolidarisches Verhalten vor. «Seit Jahren weisen wir auf diese Ungerechtigkeit hin», ärgere sich Josef Ribary, Gemeindepräsident von Unterägeri. Gegenüber den Kollegen der anderen Gemeinden seien auch schon mal harte Worte gefallen. «Wir haben rund 25 Flüchtlingskinder bei uns in der Schule. Zudem ab nächstem Jahr rund vier aufgenommene Flüchtlinge, die dann Sozialhilfe beziehen und so am Tropf der Gemeinde hängen. Diese Kosten zahlt alle Unterägeri», betont Ribary.

Private bieten Wohnungen an

Gemäss Gesetz könne der Kanton in seinen eigenen Liegenschaften oder in privaten Wohnungen so viele Asylbewerber einquartierten, wie er will. So nehme der Kanton auch Angebote von Privaten in den Gemeinden an, die ihr Soll eigentlich erfüllt haben. In Unterägeri seien es Private, die ihre Wohnungen anbieten. Im Februar habe der Kantonsrat eine Motion überwiesen, dass Gemeinden, die nicht genügend Asylbewerber aufnehmen, mit Sanktionen – beispielsweise mit einer Abgabe – bestraft werden. Die Regierung habe nun drei Jahre Zeit, einen Vorschlag auszuarbeiten. Die Direktion des Innern habe seit Oktober zwei Wohnungen angemietet. Gemäss Soll fehle aber immer noch Platz für neun Asylbewerber. 

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