Prominenter Zuzug in Zug: Mit dem Chef der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, zieht ein weiteres Banken-Schwergewicht in die Steueroase. Obs auch beim Hüter des Frankens ums Optimieren der Steuern geht?
Im Handelregister steht, dass der höchste Bankenchef der Schweiz, Thomas Jordan, sein Haus in Küsnacht bei Zürich verkauft und seinen Wohnsitz nach Zug verlegt. Dies berichtet Lukas Hässig auf seinem Wirtschafts-Website «Inside Paradeplatz». Wo das Haus des Chefs der Schweizerischen Nationalbank liegt, war nicht zu eruieren.
Auch der UBS-Chef in Zug
In Zug sind die Steuern so günstig, dass nicht einmal Küsnacht, eine der traditionell steuergünstigsten Gemeinden im Wirtschaftskanton Zürich, mithalten kann. Jordan ist nicht der einzige Spitzenbanker, der davon profitiert. Auch der UBS-Chef Sergio Ermotti wohnt schon lange in Zug.
Interessant die Rückschlüsse, die Lukas Hässig macht. Der 55-jährige Bieler Jordan sei der ultimative Insider, was die Immobilienhausse angeht, und «machte aus der Nationalbank einen Highrisk-Fonds, mit 800 Milliarden in Euro und Dollar, mehr als das Land in einem ganzen Jahr produziert. Damit und mit Minuszinsen drückt Jordan den Franken.»
Arbeit auf Kosten der Kleinsparer
Die Folgen seien dramatisch: Die Schweiz hat eine gigantische Immobilienblase, eine endlose Aktien-Hausse und Hunderte von Milliarden, die in der EU-Krisenwährung Euro liegen. Weiter auf dem Onlinemagazin: «Die Zeche von Jordans Interventionen zahlen Rentner mit kippenden Pensionskassen, Kleinsparer mit Null-Zinsen, Bürger mit Preiswucher, Mieter mit Mietzinsen. Profiteure sind Hausbesitzer und Grossaktionäre.»
Hässigs Schluss: Offiziell warne der mächtigste Mann bei jeder Gelegenheit vor einem überhitzten Häusermarkt. «Persönlich macht er Kasse mit seinem eigenen Grundstück.» Das ist Turbokapitalismus.