SVP-Aeschi fordert Testpflicht an Grenze – oder an Schule
Erst noch schwärmte der Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi von seiner Reise in den Balkan. Nun sind es genau die Balkan-Rückkehrer, die viele Intensivbetten hierzulande wegen Corona belegen. Der Politiker fordert rigoroses Testen bei der Einreise – und würde sogar eine Testpflicht an Schulen unterstützen.
Kommt die Zertifikatspflicht für Restaurants und Gyms, oder flacht die Corona-Kurve wieder ab? Bereits nächsten Mittwoch soll Klarheit herrschen: Dann entscheidet der Bundesrat voraussichtlich über die Ausweitung der Zertifikatspflicht. Das oberste Ziel: Die Versorgung in den Spitälern muss gewährleistet sein.
Geht es hingegen nach der SVP, sollen gar Einschränkungen wie die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr fallen. Schliesslich würden die Ansteckungszahlen momentan fallen, begründet der Zuger Nationalrat Thomas Aeschi in der «Sonntagszeitung». Gleichzeitig fordert der SVP-Politiker verstärkte Kontrollen an der Grenze. Konkret: «Eine Testpflicht für Rückkehrer aus dem Ausland und auch für ausländische Touristen.»
Aeschi zur Zeitung: «Hätten wir das gemacht, wären jetzt die Spitäler nicht voll mit Kosovaren.» Dabei war es der Nationalrat selber, der im Sommer noch von seinen Ferien im Balkan schwärmte (zentralplus berichtete). Jetzt wimmelt er ab: Die «Sonntagszeitung» habe ihn zum «Balkan-Fan» erklärt, rechtfertigt sich Aeschi.
Streit um abgebaute Intensivbetten
Geht es nach dem SVP-Fraktionschef, sollen alle, die aus dem Ausland einreisen, einen Test machen müssen. Bis dieser negativ ausfällt, sollen sie in Quarantäne. Er geht gar noch weiter. Wenn diese Testpflicht für Einreisende nicht komme, «dann würde ich eine Testpflicht an den Schulen unterstützen». Denn auch dort häufen sich derzeit die Corona-Fälle (zentralplus berichtete).
Kritik übt Thomas Aeschi auch an den Spitälern. Die Zahl der Intensivbetten wurden gemäss Aeschi von rund 1050 auf «rekordtiefe 850 Plätze» reduziert. Die SVP fordert eine Wiederaufstockung auf 1200. Der Vorwurf der abgebauten Betten kursiert seit Tagen in den sozialen Netzwerken. Die Spitäler halten dagegen, dass nicht die Anzahl Betten, sondern die Verfügbarkeit des Personals für die Intensivplätze entscheidend sei. Gemäss dem «Tagesanzeiger» verfügen die Spitäler lediglich über ausgebildetes Intensivpflegepersonal für 750 bis 800 Betten.