Atelieraufenthalte 2018/19 vergeben

Sechs Luzerner Kulturschaffende dürfen nach Chicago

Torbogen des Chicago Exchance Buildings (Bild: Gerold Kunz)

Seit 2001 unterhält der Verein Städtepartnerschaft Luzern-Chicago ein Wohnatelier in der amerikanischen Grossstadt Chicago. Das Atelier wird Kulturschaffenden aller Sparten aus dem Kanton Luzern zur Verfügung gestellt. Jetzt stehen die Namen der sechs Auserwählten fest, die 2018 und 2019 Grossstadtluft schnuppern dürfen.

Die Belegung des Ateliers am ehemaligen Wohnort von Barack Obama für die Jahre 2018 und 2019 wurde Anfang Jahr ausgeschrieben. Bis zum 1. März reichten 36 Kulturschaffende Bewerbungen, teilte der Verein Städtepartnerschaft Luzern-Chicago mit.

Viele der Bewerber hätten in ihren Dossiers Ideen und Projekte für den viermonatigen Aufenthalt skizziert. Neben künstlerischer Qualität und Professionalität bewertete eine Fachjury auch «das Potenzial gezieler Auseinandersetzung und nachhaltiger Beziehungen mit der Gaststadt Chicago».

Sechs Kulturschaffende dürfen in die «Big City»

Severin Perrig (1961), Literatur. Der Schriftsteller wird in Chicago das Verhältnis der Schweiz zu den USA untersuchen und in verschiedenen Essays verarbeiten.

Jadwiga Kowalska (1982), Angewandte Kunst, Foto/Film/Video. Die Animationsfilmerin steht vor dem internationalen Durchbruch. Ein mehrmonatiger Aufenthalt im Geburtsland von Comic und (Underground-) Cartoon wird ihr neue Bilder und Musse für die Weiterentwicklung ihrer Ausdrucksformen liefern.

Sebastian Strinning (1985), Musik. Strinning hat sich einen wichtigen Platz in der hiesigen Jazz-und Improszene erarbeitet. Dank des Ateliers sind die Szenen in Chicago und Luzern bestens vernetzt: Er wird also auch auf ihm bekannte Musikerinnen und Musiker treffen, um mit ihnen und anderen Chicagoer Hot Shots zusammen neue Wege zu intonieren.

Patric Gehrig (1971)/Saskya Germann (1988), Theater. Mit der Vergabe eines Atelierstipendiums an das Künstlerpaar Patric Gehrig und Saskya Germann werden zum ersten Mal in der Geschichte des Ateliers zwei Theaterschaffende nach Chicago reisen (zentralplus berichtete im Februar über Gehrigs Einmannstück). Die grosse Theaterszene in Chicago mit ihren vielfältigen und experimentellen Ausdrucksformen in Schauspiel und Bühnenbild wird das Duo neu inspirieren.

Jeroen Geel (1976), Bildende Kunst. Geel ist ein Aushängeschild, stark vernetzt und hat ein grosses Spektrum an Arbeiten und Ausstellungen. Er will die vielfältigen Möglichkeiten Chicagos packen und in immanente und relevante Kunst verarbeiten.

Valerie Koloszar (1976), Musik. Die Musikerin Valerie Koloszar (zentralplus berichtete) ist mit ihrem Sing- und Songwriter-Stil fest in der Tradition der USA verwurzelt. Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich Big City Groove und Perspektivenwechsel auf Koloszars Kompositionen auswirken werden. Siehe auch unser 50 Fragen-Interview mit Koloszar.

Das Wohnatelier wird von Stadt und Kanton Luzern sowie privaten Sponsoren unterstützt.

Sieh auch unser Artikel von 2014 von Marco Liembd über das Atelier in Chicago.

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