Schnaps aus Bier und Randen: Luzerner Brennerei ausgezeichnet

Die Amstutz Manufaktur experimentiert auch schon mal mit besonderen Zutaten, wenn ein Kunde das wünscht oder Corona es erfordert. Jetzt ist das Unternehmen aus Rothenburg zum «Brenner des Jahres» erkoren worden – gemeinsam mit vier weiteren aus Luzern und Zug.

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Die Amstutz Manufaktur ist an der nationalen Spirituosenprämierung Distisuisse zum «Brenner des Jahres» gekürt worden. Das Luzerner Unternehmen hat die Auszeichnung diese Woche im Hotel Montana erhalten, zusammen mit sechs anderen Schweizer Brennereien.

Am Anlass werden alle zwei Jahre die besten Spirituosen ausgezeichnet. 105 Brennereien reichten insgesamt 568 Produkte ein – 113 davon erhielten eine Gold-Prämierung.

Das Bier stammt aus der Rathausbrauerei

Darunter auch vier von der Amstutz Manufaktur: Vieille Kirsch, Eier Kirsch Likör, Bierbrand im Barrique und zusätzlich noch als Kategoriensieger das Randen Destillat.

Randen? Ja, richtig gelesen. Ein Kunde habe das gewünscht, schreibt die Firma in einer Mitteilung. Kurzerhand probierte man es aus – offensichtlich mit Erfolg. Auch der ausgezeichnete Bierbrand hat eine besondere Geschichte: Weil wegen der Coronakrise die Gäste fehlten, blieb die Luzerner Rathausbrauerei auf dem Bier sitzen. «So wurde es kurzerhand nach Rothenburg transportiert in die Amstutz Manufaktur und zu klarem Bierbrand destilliert», hält die Amstutz Manufaktur fest, die seit 2005 im Böltschi in Rothenburg produziert.

Die kurzen Wege entsprechen der Vision des Unternehmens. «Unser Label ist die Einfachheit: Hier steht der Baum, ganz in der Nähe ist die Brennerei und unsere Kunden aus der Schweiz verhindern lange Transporte.» 

Luzerner und Zuger überzeugen

Die Expertise im Umgang mit Hochprozentigen ist in der Region gross. Mit dem Titel «Brenner des Jahres» schmücken können sich nämlich auch drei weitere Luzerner: Jonathan Schönberger von der Entlebucher Distillerie Studer, Thomas Lüscher von der Distillerie Willisau und Urs Hecht von der Gunzwiler Destillate AG.

Zu den sieben Goldbrennern gehört auch Thomas Heiner von der kleinen Zuger «Schnapsmacherei, Heiner’s Destillate». Ausgezeichnet wurden die Destillate mit Vogelbeere und Himbeere sowie ein Gin und ein Weichsellikör. Das Zuger Brennerpaar sieht sich durch die Auszeichnung darin bestätigt, dass man national- wie auch international zu den Topbrennereien gehöre, wie es in einer Mitteilung heisst.