Neues Verwaltungsgebäude

Parteien befürworten Mega-Bau am Seetalplatz

Stehen für ein Ja ein: v.l.n.r: Andras Özvegyi, Kantonsrat GLP; Peter Fäsler, Kantonsrat SP; Judith Schmutz, Kantonsrätin Grüne/Junge Grüne; Sabine Wermelinger, Kantonsrätin FDP, Josef Wyss, Kantonsrat Die Mitte.

Der Kanton Luzern plant am Seetalplatz den Bau eines zentralen Verwaltungsgebäudes. Ein Komitee, in dem alle Kantonsratsparteien vertreten sind, setzt sich für ein Ja ein. Auch wenn sich Ende Juni bei der Diskussion im Kantonsrat Mitglieder der Grünen/Jungen Grünen der Stimme enthalten haben.

Der Kanton Luzern plant beim Seetalplatz in Emmenbrücke ein neues Verwaltungsgebäude. Ab 2026 sollen da 1450 Luzerner Kantonsangestellte einquartiert werden, die jetzt über rund 30 Standorte in der Stadt und Agglomeration verteilt sind. Das neue Verwaltungsgebäude wird gut 177 Millionen Franken kosten (zentralplus berichtete). Der Kantonsrat hat Ende Juni den Kredit grossmehrheitlich abgesegnet. Einzig Mitglieder der Grünen/Jungen Grünen enthielten sich der Stimme.

An diesem Montag fand nun eine Medienkonferenz des Ja-Komitees statt, in welchem alle im Kantonsrat vertretenen Parteien dabei sind.

Vision für den Seetalpatz umgesetzt

SVP-Kantonsrat Armin Hartmann betont, dass bereits 2006 die Vision entstand, das Gebiet um den Seetalplatz zu einem Zentrum zu entwickeln, in dem Wohnen und Arbeiten in einem modernen Umfeld ideal verbunden werden. «Das Ziel war die Schaffung eines Lebensraumes, der auch im Bereich Umweltanforderungen Massstäbe setzt.» Diese Überlegungen seien im Hinblick auf den Bau des neuen Verwaltungsgebäudes am Seetalplatz schon früh integriert. Er ist überzeugt: «Der energiefreundliche Neubau trägt wesentlich dazu bei, die Vision für den Seetalplatz umzusetzen.»

Neben der neuen Infrastruktur brauche es neue Abläufe und neue Arbeitsweisen, so Kantonsrat Josef Wyss (Die Mitte). Er betont: «Letztlich entsteht eine neue Unternehmens-Kultur. Diese muss geprägt sein von einer verstärkten Zusammenarbeit, ausgerichtet auf die Bedürfnisse der Luzernerinnen und Luzerner als Kunden.»

«Ein Signal zum Aufbruch»

Mit dem Bau des zentralen Verwaltungsgebäudes investiert der Kanton Luzern in die Zukunf, so Andras Özvegyi (GLP): «Der Kanton Luzern packt die Chance und bläst nach dem Corona Stillstand  zum Aufbruch in die Zukunft.»

Für die glp sei wichtig, dass der Kanton in der Klimafrage seine Vorbildfunktion wahrnimmt. Das sei mit dem Neubau gewährleistet. Das Zentrum wird an den Wärmeverbund Seetalplatz angeschlossen. Photovoltaik wird an der Gebäudehülle installiert. Die Standards «Minergie-P-Eco» und «Nachhaltiges Bauen Schweiz Gold» werden umgesetzt und als Baustoff wird möglichst viel Holz verwendet.

Für Kantonsrätin Judith Schmutz (Grüne/Junge Grüne) bewegt sich der Kanton zwar in die richtige Richtung. Sie sagt aber: «Mut und Innovation, wie es das kantonale Energiegesetz mit der Vorbildrolle fordert, sähen anders aus.» Deshalb haben sich Teile der Grünen/Jungen Grünen im Kantonsrat der Stimme enthalten. Sie unterstützen das Projekt bei der Volksabstimmung mit den Feststellungen: «Mit einer zentralen Verwaltung erleichtert der Kanton den Mitarbeitenden, die Herausforderungen der Zeit zu bewältigen. Das kantonale Verwaltungsgebäude erleichtert jenes Arbeiten, welches Voraussetzung für erfolgreiches Handeln ist.»

Hohe Investitionskosten

Für den Neubau wird über ein Sonderkredit von 177,4 Millionen Franken abgestimmt. Das ist ein stolzer Betrag. Armin Hartmann (SVP) relativiert: «Die Investitionskosten sind zwar hoch, aber die Folgen für die Betriebskosten sind positiv. Dank der Zentralisierung und der effizienten Bewirtschaftung können jährlich rund 9 Millionen Franken an Betriebs- und Mietkosten eingespart werden.»  

Auch für Kantonsrat Peter Fässler (SP) startet das Projekt im richtigen Moment. Er hält fest: «Die Corona-Auswirkungen auf die Bevölkerung und auf die Wirtschaft sind noch nicht ausgestanden. Da setzen Investitionen in solche Projekte positive Zeichen für die Zukunft, für die Sicherung von Arbeitsplätzen, für eine wiedereinkehrende Normalität und für den Willen zur Veränderung von bestehenden Strukturen.» Und in der Stadt Luzern werde dank dem Umzug an den Seetalplatz Raum für Wohnungen und Büroräume frei.

Ein Zentrum vernetzt  mit regionalen Aussenstellen

Die zentrale Verwaltung am Seetalplatz sei aus dem ganzen Kanton mit allen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Für Sabine Wermelinger (FDP) ist wichtig: «Dank technischem Fortschritt kann mobil-flexibel, zu Hause und unterwegs gearbeitet werden. Mit dem neuen Open-Space-Bürokonzept wird die Bürofläche besser ausgenutzt. Das geplante Gebäudekonzept ist anpassungsfähig. Mit der fortschrittlichen Arbeitsweise wird die Verbindung von Beruf und Familie erleichtert.»

Ein grosser Vorteil sei auch, dass das zentrale Verwaltungsgebäude mit so genannten Co-Working Plätzen in den Regionen  Entlebuch Seetal, Sursee und Willisau vernetzt wird.

Die Vorlage war im Parlament weitgehend unbestritten. Im Hinblick auf die Abstimmung wird das Projekt von allen Parteien unterstützt.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von pit.sommer
    pit.sommer, 19.10.2021, 07:11 Uhr

    Vorbildlich – die Luzerner Kantonsagestellten!
    Ab 2026 gehe alle zu Fuss, dem Velo oder den ÖV zur Arbeit.

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