Die Stadt wird sich nicht gegen eine Lüftungszentrale im Gütschwald wehren. Die Lüftungszentrale dürfe nicht zur Bypass-Grundsatzfrage werden. Das letzte Wort in der Sache ist aber längst nicht gesprochen.
Die Notfalllüftungszentrale ist nur eines von vielen Bypass-Projekten, bei denen die Emotionen hoch gehen. Schliesslich soll dafür ein enormes Stück des Gütschwaldes gerodet werden (zentralplus berichtete). Die Jungen Grünen haben dagegen eine Petition lanciert, die bereits über 4000 Unterschriften zählt.
Während die Petition noch läuft, wurde das Thema im Grossen Stadtrat nun bereits angeschnitten. Ein Postulat von Irina Studhalter und Mirjam Landwehr (beide Grüne/Junge Grüne) fordert den Stadtrat auf, sich gegen den Bau der Lüftungszentrale einzusetzen.
Wichtiges Naherholungsgebiet gefährdet
Irina Studhalter führte nochmals ihre Argumente ins Feld. Sie strich insbesondere die Qualitäten des Waldes als Naherholungsgebiet hervor. Gerade für Anwohner der Basel- und Bernstrasse. «Dieser Wald ist eine zentrale Ressource für Mensch und Tier», sagte Studhalter.
Rückenwind so erhielten die Postulantinnen von Seiten der SP. Die CVP unterstellte den Postulantinnen hingegen unter dem Deckmantel der Lüftungszentrale, eine Bypass-Grundsatzdiskussion herbeiführen zu wollen. Auch die FDP strich heraus, dass sich der Stadtrat klar für den Bypass ausgesprochen hat.
Einzig realistischer Standort
Der Stadtrat wäre bereitgewesen, das Postulat teilweise entgegenzunehmen. Dies lehnte Studhalter ab, was von Seiten der GLP für Kritik sorgte. «Die heutige Debatte dreht sich nicht um die Frage Bypass Ja oder Nein», sagte auch Umwelt- und Verkehrsdirektor Adrian Borgula dazu. «Tatsache ist, dass der Bypass eine Notfalllüftung braucht. Und diese gehört nicht ins Siedlungsgebiet beim Tunnelportal.»
Letztendlich wurde es knapp: Mit 24 zu 21 Stimmen wurde das Postulat abgelehnt. Gemäss Studhalter werden die Grünen mit der erwähnten Petition aber nächste Woche beim Bund vorstellig.