Flugunfall über Emmen

Maschine war 2018 schon in Beinahe-Flugunfall involviert

Beide Flugzeuge tragen Schäden von der Berührung in der Luft. (Bild: Luzerner Polizei)

Am Sonntag prallten zwei Flugzeuge zusammen. Sie mussten in Emmen notlanden. Eine der Maschinen war bereits vor gut fünf Jahren in eine Fast-Kollision über Sempach involviert. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle hat eine Untersuchung eingeleitet.

Am Sonntag berührten sich zwei Kleinflugzeuge über dem Gebiet Seetal/Sempachersee. Die Flugzeuge wurden beide beschädigt, doch sie konnten noch sicher notlanden. Der Rettungsdienst musste eine Frau zur Kontrolle ins Spital bringen. Die anderen vier involvierten Personen blieben unversehrt (zentralplus berichtete), schrieb die Polizei in einer Mitteilung vom Dienstag.

Die Insassen der beiden Flugzeuge hatten sehr viel Glück. Sie entkamen nur knapp einer Katastrophe. «Kollisionen zwischen Flugzeugen in der Luft enden in der Regel tödlich», sagt der Mediensprecher des Bundesamts für Zivilluftfahrt Christian Schubert gegenüber der «Luzerner Zeitung». Er verweist dabei auf die Statistik.

Flugzeuge flogen parallel

Die Positionsdaten der beiden Flugzeuge sind online abrufbar. Recherchen der «Luzerner Zeitung» zeigen nun, dass beide Flugzeuge gemeinsam im Kanton Wallis gestartet sind. Es habe sich wahrscheinlich um einen Besichtigungsflug gehandelt. Die Zeitung geht davon aus, dass sich der Zusammenstoss über Ballwil ereignete. Die beiden Flugzeuge seien zuvor fast parallel geflogen.

Was die Zeitung weiter herausfand: Eines der Kleinflugzeuge sei bereits in eine Beinahe-Kollision im Jahr 2018 verwickelt gewesen. In letzter Sekunde konnte eines der Flugzeuge damals noch rechtzeitig abdrehen und so den Zusammenprall verhindern. Dieser Fast-Unfall über Sursee schlug Wellen in den Medien.

Untersuchung wurde eingeleitet

Der Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zu diesem Unfall im Jahr 2018 zeigte auf: Die Situation hätte verhindert werden können. Eines der Fahrzeuge war nämlich mit einem Kollisionswarngerät ausgerüstet (zentralplus berichtete). Diese zeigen der Pilotin an, wenn sich ein anderes Flugobjekt nähert.

Das Problem beim Fall in 2018: Der Pilot wusste anscheinend nichts vom Kollisionswarner. Die Luftfahrpsychologin und Privatpilotin Marion Venus sagte damals gegenüber zentralplus: «Das ist schon sehr überraschend.» Gemäss ihrer Erfahrung könne man dieses System kaum übersehen. Beim Flugzeug mit dem Kollisionswarngerät handelt es sich aber nicht um jenes, dass im aktuellen Fall mit Notlandung in Emmen involviert war.

Wie üblich in solchen Fälle wie der Kollision über dem Gebiet Seetal/Sempachersee hat die Sust eine Untersuchung eingeleitet.

Verwendete Quellen
  • Artikel der «Luzerner Zeitung»
  • Medienarchiv zentralplus
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hanswurst
    Hanswurst, 25.01.2024, 07:34 Uhr

    … nicht vorstellbar, wenn dieser auf menschliches Versagen, ja geradezu Leichtsinn zurückzuführende Zwischenfall über Zug oder Luzern stattgefunden hätte. Es gibt viel zu viele solcher lärmenden Spielzeuge, die oft viel zu tief über das Siedlungsgebiet fliegen.

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