Mann ruft Zuger Polizei in seine Hanfanlage

In Oberwil hatte die Zuger Polizei am Donnerstag einen ungewöhnlichen Einsatz. Ein junger Mann rief um Hilfe, weil er sich bedroht fühlte. Vor Ort zeigte sich: Der Betreiber einer Hanfanlage wurde gar nicht real bedroht. Hat der Konsum von Cannabis eine Psychose ausgelöst?

Redaktion

Lena Berger

Der junge Mann fühlt sich bedroht und hat Angst, als er am Donnerstagabend die Einsatzleitzentrale der Zuger Polizei anrufen. Er befinde sich im Keller eines Mehrfamilienhauses in Oberwil, meinte er. Und werde bedroht. Zuvor waren bereits weitere Meldungen aus der Nachbarschaft eingegangen, wonach in dem Haus etwas nicht in Ordnung sei.

Mehrere Patrouillen rücken vor Ort aus. Statt einer Person, die sich in Gefahr befand, stossen die Einsatzkräfte im Keller der Wohnüberbauung auf einen Mann, der ausser sich ist. Und auf eine Hanfindooranlage mit rund 120 Jungpflanzen.

Psychosen werden durch Cannabis-Konsum begünstigt

Der Betreiber der Anlage, ein 25-jähriger Mann befindet sich offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand. Die Polizei schafft es, ihn in fachärztliche Betreuung übergeben. Die Aktion hat aber weitreichende Folgen für ihn. Weil er eine illegale Hanfanlage betrieben hat – inklusive automatischer Bewässerung und Lichtversorgung – muss er sich wegen Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.

Dass der Konsum von Cannabis die Entwicklung von Psychosen begünstigen kann, haben Studien gezeigt. Diese zeichnen sich durch Wahnvorstellungen, Halluzinationen und andere Wahrnehmungsstörungen aus. Besonders gefährlich ist der Konsum von Cannabis, das mit synthetische Cannabinoide versetzt wurde (zentralplus berichtete).