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Die «Heiratsstrafe» – also eine höhere Steuerbelastung für Ehepaare – soll abgeschafft werden. Das fordert eine GLP-Kantonsrätin aus Luzern. Die Idee findet Anhänger aus verschiedenen Parteien – erntet aber auch Kritik seitens SVP und CVP.
Eine Heirat ist teuer. Gemeint ist damit nicht nur die feierliche Zeremonie mit Brautkleid, Torte und weissen Tauben, sondern auch das Leben als verheiratetes Paar. Denn dieses zahlt höhere Steuern als Paare, die nicht vor den Altar getreten sind. Diese finanzielle Mehrbelastung für Eheleute wird umgangssprachlich auch «Heiratsstrafe» genannt. Einige Kantone haben sie bereits abgeschafft oder minimiert, in Luzern und Zug ist sie aber noch in Kraft.
Das soll sich nun ändern. Die Luzerner GLP-Kantonsrätin und Partei-Co-Präsidentin Riccarda Schaller forderte den Luzerner Regierungsrat in einem Postulat auf, auf Bundesebene für die Einführung einer zivilstandsunabhängigen Individualbesteuerung zu kämpfen.
Unterstützer und kritische Stimmen
Schaller ist selbst verheiratet und von der «Heiratsstrafe» betroffen. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt sie: «Ganz viele Menschen leben nicht mehr im vor Jahrzehnten gängigen Familienmodell, in dem der Mann arbeitet und die Frau sich zu Hause um die Kinder kümmert. Die Politik muss die Realität abbilden und Ungerechtigkeiten beseitigen.»
Unterstützung für ihren Vorstoss erhält sie auch von der SP, den Grünen und der FDP. Dem Vorhaben gegenüber kritisch eingestellt sind Vertreter der SVP und CVP. SVP-Fraktion Armin Hartmann äusserte in der Zeitung Zweifel an Schallers Postulat. Er fürchtete Steuerausfälle. Adrian Nussbaumer, CVP-Fraktionschef nannte die Individualbesteuerung gar ein «unnötiges Bürokratiemonster». Dies, weil sich die Zahl der Steuererklärungen auf einen Schlag erhöhen würde.
Das Postulat wurde am 10. Mai eingereicht und wird nun von der Kantonsregierung behandelt.
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