Raubkunst der Nazis kehrt zurück

Luzerner Galerie verkaufte geklautes Bild an Bührle

Theodor Fischer gründete 1907 die Galerie Fischer.

Ein Stillleben, dass die Nationalsozialisten 1937 konfisziert hatten, ist nach Düsseldorf zurückgekehrt. Ein Luzerner Galerist hatte das Gemälde nach dem Raub an den Waffenfabrikanten und Kunstsammler Emil Bührle verkauft.

Mit der Aktion «Entartete Kunst» haben die Nationalsozialisten eine grosse Anzahl von Kunstgegenständen beschlagnahmt und entweder zerstört oder verkauft. Eines der Gemälde, Lovis Corinths «Blumenstillleben mit Flieder und Anemonen» tauchte ein Jahr später in Luzern auf. Dort war es Teil einer Auktion der Galerie Fischer.

Die Herkunft des Bildes nach der Beschlagnahme ist gut nachvollziehbar: Es wurde 1925 in Berlin und in Düsseldorf gezeigt. Kruz vor Corinths Tod kaufte der Direktor der Städtischen Kunstsammlung das Stillleben für die Sammlung.

Eine halbe Million für das Bühle-Bild

Der Waffenfabrikant und Kunstsammler Emil Bührle ersteigerte das Bild an der Auktion in Luzern 1938 für seine Sammlung. Über den Kunsthändler Marco Pesarese kam es nun zum Rückkauf von den Bührle-Erben. Das Geld - rund eine halbe Million Euro – kam von verschiedenen wohltätigen Stiftungen und Ministerien.

Die Galerie Fischer, die damals an der Haldenstrasse lag, befindet sich heute an der Seefeldstrasse 19 in Luzern. Sie ist das ältestes Schweizer Kunstauktionshaus und hat in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Europäischen Kunstmarkt mitgeprägt.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der Süddeutschen Zeitung
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