Nach drei Sitzungen und viel Diskussionen

Luzern: Baukommission stimmt Klima- und Energiestrategie zu

Das Klima ist auch der Baukommission des Grossen Stadtrates nicht egal. (Bild: zvg)

Nach drei Sitzungen nimmt die Baukommission des Grossen Stadtrates die «Klima- und Energiestrategie Stadt Luzern» zustimmend zur Kenntnis. Auch hat die Baukommission die Sonderkredite bewilligt. Diese Kredite belaufen sich auf 32.55 Millionen Franken.

Wie kann die Stadt grüner in die Zukunft gehen? Die «Klima- und Energiestrategie Stadt Luzern» will unter anderem die Treibhausgasemissionen bis 2040 auf 0 Tonnen reduzieren (zentralplus berichtete).

Das Paket will unter anderem deutlich mehr Solarstrom, grünere Gebäude oder auch ein Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren. Die Kosten sind bei über 200 Millionen Franken, womöglich wird auch eine Steuererhöhung ein Thema. Für die einen gehen diese Strategien zu weit, anderen Parteien ist dies noch zu wenig (zentralplus berichtete).

Der Klimawandel sind auch für die Baukommission eine Realität, alle Fraktionen bezeichnen dies als grosse Herausforderung. In drei Sitzungen hat die Baukommission des Grossen Stadtrates nun über die «Klima- und Energiestrategie Stadt Luzern» beraten.

Bericht grossmehrheitlich zustimmend zur Kenntnis genommen

Die Kommission stimmt den Änderungen der Reglemente für eine nachhaltige städtische Energie-, Luftreinhalte und Klimapolitik zu. Auch gibt es Zustimmung für eine nachhaltige städtische Mobilität.

Grünes Licht gibt es für vier Sonderkrediten. Das Paket hat einen Wert von 32.55 Millionen Franken. Auch das Ziel, die Treibhausgasemissionen auf 0 Tonnen zu reduzieren, sind unbestritten.

Beim Zeithorizont gehen die Meinungen auseinander. Die Treibhausgase innerhalb von nur acht Jahren zu tilgen, sei nicht realistisch. Der Stadtrat schlägt daher vor, die Treibhausgase bis ins Jahr 2040 auf null zu bringen. Der Energieverbrauch pro Kopf will der Stadtrat bis 2050 auf 2'000 Watt Dauerleistung senken.

Auch 2040 ist für einzelne Fraktionen unrealistisch

Auch die Erweiterung des Zeithorizontes sehen nicht alle in der Baukommission als realistisch an. Einzelne Fraktionen wollen, dass die Zielsetzung auf 2050gelegt wird.

Es steht viel Arbeit an. Gebäude müssen beispielsweise von fossilen hin zu erneuerbaren Energien umgebaut werden. Um dies zu schaffen, braucht es Fachkräfte. Da sieht die Baukommission wegen des Fachkräftemangels ein Problem.

Grosse Uneinigkeit beim Thema Mobilität

Die einen wollen, dass die Ziele noch weiter gehen als in der Strategie definiert. Für andere in der Baukommission geht der Eingriff deutlich zu weit. Der motorisierte Individualverkehr habe in den letzten Jahren keinen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen geleistet. Auch Elektrofahrzeuge seien nur schon wegen der Herstellung umweltbelastend.

Streitig ist auch der Punkt der geplanten Reduktion der Parkplätze. Da sollen Anreize geschaffen werden, damit sich private von ihrem Parkplatz trennen. Bereits bewilligte Parkplätze zurückzubauen, ist rechtlich heikel. Auch dass alle in Luzern immatrikulierten Fahrzeugen elektrisch und/oder mit erneuerbarer Energie angetrieben werden müssen, sorgt für Diskussionen.

Am Ende hat die Baukommission den Bericht grossmehrheitlich zustimmend zur Kenntnis genommen. Sie hat den Änderungen der Reglemente zugestimmt und auch vier Sonderkredite bewilligt.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Baukommission des Grossen Stadtrates
  • zentralplus Recherche
  • Medienmitteilung der Grünen
  • Medienmitteilung der SP
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