Das alte Bahnhöfli in der Stadt Kriens soll wiederbelebt werden. Jetzt steht der Sieger des Ideenwettbewerbs fest: Geplant ist ein Eventlokal und Begegnungsort. Sehr konkret sind die Pläne aber noch nicht.
Sich zum Essen beim alten Bahnhöfli treffen und danach ein Konzert besuchen: Das war die Sieger-Vision des Ideenwettbewerbs zum Umbau und neuen Nutzung des Gebäudes vor dem Krienser Stadthaus. Die eigens dafür gegründete «Genossenschaft Bahnhöfli Kriens» setzte sich damit gegen zwölf weitere Ideen durch (zentralplus berichtete).
Abgesehen von der Idee, Gastronomie mit Kultur und Kunst zu verbinden, ist noch nichts in Stein gemeisselt. Doch genau damit überzeugte die Genossenschaft die Jury.
«Etwas Langfristiges, auf dem wir aufbauen können»
In der Offenheit des Projekts sah die Jury viel Potenzial, erklärt die Krienser Stadtpräsidentin Christine Kaufmann-Wolf (Die Mitte) auf Anfrage. Im Rahmen der Idee könne das Stadtzentrum gut weiterentwickelt werden: «Wir wollten nichts, das nur ein oder zwei Jahre hierbleibt. Wir wollten etwas Langfristiges, auf dem aufgebaut werden kann.»
Ausserdem würden die Leute hinter dem Projekt den Standort und Kriens selber sehr gut kennen. So bestehe grosses Potenzial zur Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen, so Kaufmann.
«Was wir schlussendlich alles umsetzen lassen, ist noch unklar. Das wird im direkten Gespräch geklärt werden.»
Christine Kaufmann-Wolf, Stadtpräsidentin Kriens
Die Genossenschaft möchte das denkmalgeschützte Gebäude am Stadtplatz zu einem Begegnungsort für Krienserinnen machen. «Diese Verbindung von Gastro-, Kunst- und Kulturangebot soll unterschiedliche Leute anziehen», erklärt Stadtpräsidentin Kaufmann.
Unter den 13 Eingaben schlugen viele eine Buvette oder ein anderes gastronomisches Angebot vor. Doch das alleine reichte den Verantwortlichen nicht. «Hätte die Jury ein reines Gastro-Projekt gekürt, wäre das Bahnhöfli einfach ein weiteres Restaurant geworden», sagt Christine Kaufmann. Nun soll das Bahnhöfli als ganzjähriges Eventlokal für viele Zwecke offenstehen.
Das Projekt braucht 1,5 Millionen Franken
Das Ziel, mit dem Bahnhöfli-Umbau den Stadtplatz aufzuwerten, sei mit diesem Projekt möglich: «Wenn im Bahnhöfli zum Beispiel ein kleines Konzert stattfindet oder mit Vereinen zusammengearbeitet wird, dann kommt es zu Begegnungen. Damit soll das Stadtzentrum belebt werden», erklärt die Stadtpräsidentin.
Das Gebäude sanieren und mit der Veranda zum Eventort machen, alte Eisenbahnwagen zu fahrenden Küchen umfunktionieren, eine Aussenbühne für Brauchstumanlässe: An Ideen mangelt es der Genossenschaft Bahnhöfli Kriens nicht. Konkrete Pläne gibt es jedoch noch nicht: «Was wir schlussendlich alles umsetzen lassen, ist noch unklar», sagt Kaufmann. «Das wird im direkten Gespräch geklärt werden.»
Das Projekt wird voraussichtlich ab 2023 in Angriff genommen und laut Schätzungen der Genossenschaft rund 1,5 Millionen Franken kosten. «Bis konkret etwas passieren wird, dauert es noch etwas. Im Haus selbst muss noch einiges gemacht werden», erklärt Kaufmann. Bereits ab nächstem Jahr soll der Stadtplatz jedoch mit Ideen wie einer Buvette zwischengenutzt werden.
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.
schaltjahr, 16.09.2021, 13:19 Uhr Interessant ist die Zusammensetzung der » Genossenschaft Bahnhöfli». Die aufgelisteten Namen sind bekannt und stehen der Stadtverwaltung sehr nahe. Ob da wirklich das überzeugende Konzept den Ausschlag gegeben hat ?
Es wird sehr genau zu Beobachten sein, wie die Zusammenarbeit und das Austauschen von Gefälligkeiten zwischen Stadt und der Genossenschaft so läuft. Kriens ist ja nicht für Transparenz und klare Konzepte bekannt ….👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runterpit.sommer, 16.09.2021, 07:40 Uhr Wo stellen die zukünftigen Besucher welche nicht zu Fuss, dem Velo oder den ÖV den ehemaligen Güterbahnhof besuchen ihre Autos hin? Auf den Stadtplatz??? (Gute Idee, dann wir dieser «wunderschöne Platz» wenigstens genutzt)
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runterKasimir Pfyffer, 16.09.2021, 09:39 Uhr Danke für diese Frage! Das Hofmatt-Parking der Migros ist keine Minute entfernt. Dito zwei Parkings an der Schachenstrasse (GWAK sowie bei der LUKB). Gottseidank gibt es diese Möglichkeiten für die Autofahrer. Denn der Stadtplatz ist derart abgelegen und «ab dr Wält», dass man sich kaum vorstellen kann, wie er zu Fuss, mit dem Velo oder gar mit dem öffentlichen Verkehr erreicht werden könnte. Ich habe gehört, dass sogar einige Alpen in Obwalden besser erschlossen sind.
👍2Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter