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Die Fronten zwischen der Stadt Luzern und der Eichwäldli-Familie sind verhärtet. Nun kritisiert die Luzerner Juso die Stadtregierung scharf. Und will verhindern, dass sich das Eichwäldli in die «schandhafte Chronik verdrängter Luzerner Freiräume» einreiht.
Die Juso geht mit der Luzerner Regierung hart ins Gericht. Sie unterstellte ihr am Sonntagabend in einer Medienmitteilung beispielsweise, eine «Tradition» zu haben, kulturelle Treffpunkte und Freiräume zu «verdrängen». Alternative Subkulturen würden zunehmend durch bürokratische Institutionen ersetzt werden.
Der Stadtrat sei gemäss Juso verblendet vom Geld und würde das «vielfältige Potenzial» von quartierlokalen Kleinkulturen ignorieren. Dagegen steht die Meinung der Stadtregierung, die sich gemäss eigenen Aussagen mit den «Eichwäldlern» mehrfach kulant gezeigt und sich um Alternativen für die Familie bemüht hat – aber auf taube Ohren gestossen sei (zentralplus berichtete).
Mehr Subkulturen gefordert
«Eine Stadt lebt von ihren Bewohnerinnen, von deren Ideen und freiwilligen Engagements, ihren Mitmenschen Neues bieten zu wollen», schreibt die Juso weiter. Und in den Augen der Juso gehöre das Eichwäldi in genau diese Kategorie von Bewohnerinnen. «Luzern benötigt wieder mehr Subkulturen, um der Bevölkerung Abwechslung zu bieten. Menschen gestalten die Stadt, nicht die Stadt die Menschen», schreibt Léon Schulthess, Co-Präsident der Juso Luzern.
«Menschen gestalten die Stadt, nicht die Stadt die Menschen.»
Léon Schulthess, Co-Präsident Juso Luzern
Darum spricht sich die Luzerner Juso für den Schutz des Eichwäldli-Projekts aus und fordert, dass das «Verdrängen lokaler Freiräume» gestoppt werde. «Der Stadtrat muss in dieser Thematik neu denken und einem vielfältigen Luzern gerecht werden, damit die Chronik verdrängter Projekte nicht noch länger wird», so die Jungpartei.
Ein Fall mit langer Vorgeschichte
Ende September wurde bekannt, dass die Stadt Luzern den Bewohnern der ehemaligen Soldatenstube an der Murmattstrasse kein weiteres Wohnrecht zusprach. Die Familie muss bis Januar 2021 aus dem Gebäude ausziehen – weil dieses einsturzgefährdet sei (zentralplus berichtete). Die Kommunikation zwischen der Stadt und der «Familie Eichwäldli» gestaltet sich schon seit einer ganzen Weile als schwierig, die Fronten haben sich verhärtet.
Erst am Donnerstag hatten die Bewohner in einer satirisch anmutenden Pressekonferenz ihren Standpunkt noch einmal deutlich gemacht (zentralplus berichtete).
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