Durch Kampagne über 100 Stellen gefunden

Ein Luzerner Unternehmen stellt elf Flüchtlinge ein

Die Steuergruppe bei einem Besuch bei der «Galliker Transport AG».

(Bild: zvg)

Die «Galliker Transport AG» hat seit dem Frühjahr 2017 elf Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene angestellt und nachhaltig im Betrieb integriert. Damit gilt die Firma als eine Vorreiterin. Die Steuergruppe mit Vertretern der Wirtschaft, der Gewerkschaften und kantonalen Dienststellen besuchte das Unternehmen in Altishofen.

«150 Praktika = 300 Chancen». So lautet der Slogan eines Projektes, das der Kanton Luzern zusammen mit dem Luzerner Gewerbeverband sowie der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ) lanciert hat. Die Botschaft der Kampagne ist eindeutig: Die Betriebe sollen ebenso profitieren können wie die jugendlichen Flüchtlinge.

Insgesamt 150 Praktikumsplätze müssen bis im Spätsommer gefunden werden. «Das ist natürlich eine Herkulesaufgabe», sagte  Felix Howald, Direktor der  Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ) im Januar. Es werde wohl ziemlich schwierig werden, in dieser kurzen Zeit tatsächlich für alle einen Praktikumsplatz zu finden (zentralplus berichtete).

54 Praktikumsplätze gefunden

Mittlerweile konnten durch diese Kampagne, die im Rahmen der Steuergruppe lanciert wurde,  bisher 54 Praktikumsplätze für Jugendliche Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene gewonnen werden. Weitere 49 Praktikumsplätze werden im Rahmen der Integrationsvorlehre bereitgestellt. Diese Plätze werden ab Schuljahresbeginn 2018 durch Jugendliche des Integrations-Brückenangebotes belegt. Der Vermittlungsprozess beginnt nun zu laufen, wie die Staatskanzlei Luzern am Mittwoch mitteilte.

Als Vorreiterrolle gilt die «Galliker Transport AG». Seit dem Frühjahr 2017 haben diese elf Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene angestellt und nachhaltig im Betrieb integriert.

Betrieb in Altishofen als Vorzeigebetrieb

Am Dienstag besuchte die Steuergruppe die «Galliker Transport AG» in Altishofen. Dort informierte HR-Leiter Pirmin Trachsel über die bisherigen Erfahrungen: «Ich bin überrascht, wie motiviert und willig, vor allem aber wie dankbar die jungen Männer sind. So erstaunt es nicht, dass sie die gebotene Chance mit viel Engagement packen und ein Gewinn für die jeweiligen Teams sind.»

Anschliessend besuchte die Steuergruppe einige Flüchtlinge an ihren Arbeitsplätzen. Alle der insgesamt elf voll integrierten Flüchtlinge haben heute eine feste Anstellung zu einem marktüblichen Lohn.

«Das Engagement der Galliker Transport ist beeindruckend und vorbildlich», sagt Erwin Roos, Departementssekretär im Luzerner Gesundheits- und Sozialdepartement und Leiter der Steuergruppe: «Das Prinzip Fordern und Fördern wird in diesem Betrieb mustergültig umgesetzt und führt zu einer nachhaltigen Integration von Flüchtlingen.» 

Auch kleinere Unternehmen können Flüchtlinge integrieren

Für die Wirtschaft des Kantons Luzern sind die KMU von hoher Bedeutung. Damit eine grössere Anzahl von Flüchtlingen integriert werden kann, sei auch das Engagement von kleineren Firmen nötig.

Hierzu hat Pirmin Trachsel folgende Einschätzung: «Ich bin überzeugt, dass viele KMU die eine oder andere Stelle im Betrieb im gleichen Stil wie wir besetzen können. Die Dienststellen des Kantons Luzern bieten dabei einen guten Support, einfach und unkompliziert. Man muss es einfach tun, die Chance für eine Win-Win Situation ist gross.»

Für einen direkten Berufseinstieg von Flüchtlingen hat der Kanton Luzern in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern einen Normvertrag erarbeitet. Dieser erlaubt in Branchen ohne Gesamtarbeitsvertrag (GAV) eine befristete Anstellung in Abweichung zu den ortsüblichen Arbeitsbedingungen und Löhnen. Bei Branchen mit GAV entscheiden die Vertragspartner (Paritätische Kommissionen) über befristete Ausnahmeregelungen.

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