«Papieri-Projekt» soll von Erlös profitieren

Cham Paper Group verkauft Papiergeschäft an südafrikanische Firma

Eine spezielle Kulisse: Auf dem Papieri-Areal. Das Spezialpapiergeschäft ist nun an eine südafrikanische Firma verkauft worden.

(Bild: woz)

Die Cham Paper Group verkauft ihr Spezialpapiergeschäft an die südafrikanische Sappi Limited, einen der weltweit führenden Zellstoff- und Papierhersteller. Dies teilt das Zuger Unternehmen mit. Der offizielle Verkaufspreis beträgt 146,5 Millionen Franken. Diese finanziellen Mittel sollen die Flexibilität des Unternehmens für die Entwicklung des «Papieri»-Projekts erhöhen.

Die Integration des Spezialpapiergeschäfts in die Sappi Gruppe soll für die beiden  Werke der Cham Paper Group in Carmignano und Condino und deren Mitarbeitenden sowie für das Digital-Imaging-Team in Cham neue Perspektiven eröffnen, wie das Unternehmen in einer Medienmitteilung informiert. Die Transaktion unterliege der Zustimmung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden. Nach der Veräusserung des Papiergeschäfts wird sich die Cham Paper Group auf ihr Immobiliengeschäft konzentrieren. Die Gruppe treibt die Transformation des «Papieri»-Areals in Cham in ein neues, attraktives Stadtquartier voran.

Firma in Johannesburg hat 12’000 Mitarbeiter

Die in Johannesburg domizilierte und an der dortigen Börse kotierte Sappi Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt Zellstoff, Spezial-, Verpackungs- und grafische Papiere sowie Biomaterialien. Sie beschäftigt rund 12’000 Mitarbeitende und verfügt über Produktionsstätten in sieben Ländern auf drei Kontinenten und über Kunden in mehr als 150 Ländern. Sappi konzentriert die Entwicklung auf verschiedene Bereiche des Spezialpapiermarkts. Die Integration des Spezialpapiergeschäfts der Cham Paper Group in die starke, global aufgestellte Gruppe wird neue Perspektiven in Bezug auf Beschaffung, Marktbearbeitung, Produktinnovation, Expansionsmöglichkeiten und Personalentwicklung eröffnen.

«Als Gemeinde bedauern wir natürlich, dass mit dem Verkauf eine über 300 Jahre alte Tradition in Cham zu Ende geht.»

Rolf Ineichen, Bauchef Cham

Der Verwaltungsrat der Cham Paper Group hat in den letzten Monaten sämtliche strategischen Optionen geprüft, wie das Unternehmen nach der Verlagerung der Spezialpapierproduktion aus der Schweiz nach Italien und der umfassenden Modernisierung der Werke in Carmignano und Condino erfolgreich in die Zukunft gehen kann. Das profitable Spezialpapiergeschäft der Cham Paper Group ist heute zwar gut aufgestellt, so das Unternehmen, aber dennoch zu klein, um sich aus eigener Kraft längerfristig im Markt zu behaupten. Entsprechend sei der Verkauf an die Sappi Gruppe eine optimale Lösung..

Konzentration auf Immobiliengeschäft

Nach der Veräusserung des Spezialpapiergeschäfts wird sich die Gesellschaft auf ihr Immobiliengeschäft konzentrieren und neu unter dem Namen «Cham Group» auftreten. Der Verkauf zu einem Transaktionswert von 146.5 Millionen Franken wird (nach Abzug von Bankkrediten, Verbindlichkeiten und Kosten) zu einem Mittelzufluss von rund 125 Millionen Franken führen. Diese finanziellen Mittel erhöhen die Flexibilität für die Entwicklung des «Papieri»-Projekts. Durch die absehbar höhere Eigenkapitalquote ist beispielsweise ein höherer Anteil Anlageliegenschaften zulasten der Stockwerkeigentumsquote denkbar. Auch Immobilieninvestitionen über das «Papieri»-Areal hinaus seien möglich.

Der Verwaltungsrat beabsichtigt, die Cham Group-Aktie zu einem attraktiven Dividendentitel zu machen. Der Generalversammlung wird vorgeschlagen, ab dem Geschäftsjahr 2017 eine Sockeldividende von mindestens 6 Franken auszuschütten. Die Ausschüttung erfolgt steuerfrei aus Kapitalreserven. Sobald das «Papieri»-Areal regelmässige Erträge abwirft, erklärt das Unternehmen, was ab 2022 der Fall sein dürfte, wird sich die Dividende am effektiv erzielten Gewinn orientieren.

Der Chamer Gemeinderat Rolf Ineichen beim Eingang des Papieri-Areals.

Der Chamer Gemeinderat Rolf Ineichen beim Eingang des Papieri-Areals.

(Bild: mbe.)

«Als Gemeinde bedauern wir natürlich, dass mit dem Verkauf eine über 300 Jahre alte Tradition in Cham zu Ende geht», sagt Chams Bauchef Rolf Ineichen. «Auf das «Papieri»-Projekt wird dieser Verkauf aber kaum gross Einfluss haben.»

Der Bereich Immobilien der Cham Paper Group sei schon vor einigen Wochen an die neu gegründete Cham Immobilien AG übergegangen, so Ineichen, und sei somit nicht Bestandteil des Verkaufs.

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