Nachfrage gemäss Regierung zu klein

Busverbindung Zug-Walchwil-Arth soll gekappt werden

Der Halbstundentakt entlang des Ostufers des Zugersees soll gekappt werden. (Bild: Zugerland Verkehrsbetriebe)

Ab Dezember soll die Buslinie 5 zwischen Zug und Arth via Walchwil verschwinden. Trotz Widerstands im Parlament will der Regierungsrat an diesem Entscheid festhalten.

Ab Dezember soll es keine Busverbindung zwischen Zug und Walchwil mehr geben. Die Streichung erfolgt im Rahmen der Fahrpländerung. Doch dies stösst dem Walchwiler CVP-Kantonsrat Peter Rust sauer auf, weshalb er einen Vorstoss eingereicht hat, der die Streichung der Linie, die seit 1997 existiert, verhindern soll.

«Die jetzt geplante Anpassung des Fahrplans ab Dezember 2020 ist für Walchwil ganz klar eine Verschlechterung des Angebots», moniert Rust. Denn der Verzicht auf die Busverbindung bedeute, dass Passagiere mehrmals umsteigen müssten, wenn sie von Walchwil ins Zuger Stadtzentrum reisen wollen.

Problem: Halbstundentakt nach Arth wird gekappt

«Es liegt bei jedem Menschen in der Natur, dass nur schon ein Umsteigen auf einer Wegstrecke eines zu viel ist», schreibt Rust. Deshalb würden wohl viele auf den Weg in die Stadt verzichten, so seine Befürchtung. Auch werde der Halbstunden Takt ins schwyzerische Arth gekappt, welches für die Walchwiler näher liege als Zug und deshalb oft für Einkäufe besucht werde.

Der Regierungsrat hat dafür jedoch kein Gehör. «Die Buslinie nach Arth deckt eine zu geringe Nachfrage ab und erfüllt weder die Kriterien des Bundes noch diejenigen des Kantons Zug», schreibt er in seiner Antwort auf Rusts Vorstoss. Zudem sehe man, wie auch der Kanton Schwyz, keinen Bedarf für ein kantonales Angebot. Den beiden Gemeinden stehe es indes offen, ein eigenes Angebot anzubieten.

Konkurrenz zur S-Bahn

Hinzu komme, dass der Regierungsrat die betroffene Linie 5 an Randstunden und an Wochenenden weiterhin betreiben will. «Die Busse ergänzen die stündlich verkehrende S2 und bieten Anschluss an das übergeordnete Bahnnetz. In der übrigen Zeit konkurrenziert eine parallel verkehrende Buslinie 5 die S2 unnötig und schafft ein Überangebot im Verhältnis zu anderen An- geboten im Kanton Zug», begründet die Regierung ihren Entscheid.

Ausserdem sei das Einzugsgebiet der Buslinie 5 an Bushaltestellen ausserhalb der durch die Stadtbahn erschlossenen Gebiete sehr dünn besiedelt, weshalb das Angebot im kantonalen Quervergleich ausreichen sei.

Linie sollte eigentlich schon längst eingestellt sein

Grundsätlich gelte es laut Regierungsrat zu bedenken, dass die Linie 5 letztlich viel länger in Betrieb sein wird als ursprünglich vorgesehen. Eingeführt wurde sie, weil der Fahrplan der S2 ausgedünnt worden war, da den Schnellzügen ins Tessin mehr Gewicht verliehen wurde.

«Deshalb finanzierte der Bund die halbstündliche Buslinie 5 zwischen Zug–Walchwil weiter, obwohl sie faktisch eine Parallelführung zur Bahn war. Dank der Linie 5 stand die Verbindung mit dem übergeordneten Bahnnetz in Zug auf soliden Beinen. Dieser Zustand ist längstens bis zur Inbetriebnahme der Doppelspurinsel in Walchwil möglich, so der Regierungsrat.

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1 Kommentar
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    Louie, 19.05.2020, 20:00 Uhr

    «Ab Dezember soll es keine Busverbindung zwischen Zug und Walchwil mehr geben.» Are you sure about this?

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