Bostadel: Gefangener hat Matratzen angezündet

Ein Insasse des Gefängnis Bostadel hat zwei Mal am gleichen Tag sein Bettzeug angezündet. Dafür hat er sich nun seine nächste Verurteilung eingehandelt.

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Redaktion zentralplus

Zwei Mal binnen weniger Stunden hat ein Gefangener der Justizvollzugsanstalt Bostadel in Menzingen sein Bettzeug in Brand gesteckt. Die Vorfälle ereigneten sich im Oktober 2022 in zwei Arrestzellen des Gefängnisses. Das zeigt ein Strafbefehl der Zuger Staatsanwaltschaft, den diese vor Kurzem veröffentlicht hat.

Die Strafverfolger verurteilen den Insassen, einen 22-jährigen Mann aus Marokko, zu einem halben Jahr Gefängnis. Dies als Zusatzstrafe zu einem Urteil vom März 2023 und wegen qualifizierter Sachbeschädigung sowie wegen sogenannt fahrlässiger Verursachung einer Feuersbrunst.

Der Täter handelte offenbar aus Frust

Zu den Zwischenfällen kam es laut dem Strafbefehl offenbar aus Protest. Der Mann habe darauf aufmerksam machen wollen, dass er sich im Gefängnis und mit dem Personal nicht wohl fühle. Nachdem ein erstes Mal in eine Arrestzelle gebracht worden war, zündete er dort die Matratze mit seinem Feuerzeug an.

Daraufhin verlegten ihn die Gefängnismitarbeiter in eine zweite Zelle. Dort entfachte der Insasse erneut ein Feuer, nutzte dabei aber zusätzlich WC-Papier als Brandbeschleuniger. Warum dem Mann das Feuerzeug bei der Verlegung in die zweite Zelle nicht abgenommen wurde, geht aus dem Strafbefehl nicht hervor.

Aufseher konnten Brand löschen

An beiden Zellen entstand ein Sachschaden von 55'000 Franken. Immerhin: Die Feuerwehr musste nicht anrücken. In der ersten Zelle kam es nur zu einer «starken Rauchentwicklung», den Brand in der zweiten Zelle konnten zwei Aufseher löschen, die eine Feuerwehrausbildung verfügten.

Damit wird zum zweiten Mal innert einer Woche ein Fall bekannt, in dem ein Gefängnisinsasse seine Zelle angezündet hat. Zu einem ähnlichen Vorfall kam es erst vergangenen Donnerstag im Gefängnis Grosshof in Kriens (zentralplus berichtete).