Wegen hängiger Einsprache

Bau des Krienser Pilatus-Tower dürfte sich verzögern

Versperrt die Sicht auf den Pilatus. Der geplante, 113 Meter hohe Pilatus-Tower in Kriens. (Bild: Visualisierung Raumgleiter AG, Zürich)

Der Knatsch um das über 100 Meter hohe Hochhaus bei der geplanten Pilatus-Arena in Kriens nimmt kein Ende. Eine von acht Einsprachen gegen das Projekt ist nach wie vor hängig. Einmal mehr geht es um die Höhe des Hochhauses.

Mit dem Ja der Krienser Bevölkerung an der Urne zum Bau der Piltaus-Arena und dem zum Projekt dazugehörigen Hochhaus schien dem Bauvorhaben nichts mehr im Weg zu stehen. Zwar fiel das Resultat im November 2020 knapp aus. Gleichzeitig waren schon ein Grossteil der geplanten Wohnungen im Hochhaus vorreserviert, bevor überhaupt der erste Spatenstich erfolgte (zentralplus berichtete).

Das entsprechende Baugesuch lag im Herbst dieses Jahres zur Einsicht auf. Acht Einsprachen gegen das Projekt gingen daraufhin bei der Stadt Kriens ein (zentralplus berichtete). Mit sieben davon konnte sich die Bauherrschaft Pilatus Arena AG einigen, worauf die Einsprachen zurückgezogen wurden. Eine ist aber nach wie vor hängig – jene von der Luzerner Stiftung Archicultura.

Sie kritisiert die geplante Höhe des Hochhauses. Mit 113 Metern Höhe würde das Gebäude die Sicht auf die Pilatus-Krete in Richtung Lopper beeinträchtigen. Da der Pilatus aber zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) gehört, fordert die Stiftung ein Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission. Dies berichtete die «Luzerner Zeitung».

Bauherrschaft ist empört

Die Bauherrschaft zeigt sich in der Zeitung «befremdet» über die noch immer hängige Einsprache. Verwaltungsratspräsident Toni Bucher bezeichnet das Vorgehen der Stiftung als «Verzögerungstaktik einzelner Abstimmungsverlierer.» Denn die freie Sicht auf die Pilatus-Krete sei während des Mitwirkungsverfahrens und der gesamten Planung des Projekts nie ein Thema gewesen. Doch nun werde diese plötzlich ins Feld geführt. Dies «befremde» Bucher.

Er störe sich insbesondere daran, dass sich Viktor Rüegg im Namen von Archicultura gegen das Projekt wehre. Denn Rüegg hatte damals bereits das Referendum gegen den Bau der Pilatus-Arena ergriffen – und die Abstimmung bekanntlich verloren. Nun «torpediere» er unter dem «Deckmantel» der Stiftung das Projekt, beschwert sich Verwaltungsratspräsident Bucher.

«Katastrophe» für den Handball-Club

Für das Bauprojekt könnte die hängige Einsprache eine weitere Verzögerung zur Folge haben. Ursprünglich sollte der Spatenstich für die Pilatus-Arena bereits im kommenden Frühling erfolgen. Im September 2024 sollten die Handballer des HC Kriens-Luzern dann erstmals in der neuen Arena spielen. Sollte Archicultura die Einsprache weiterziehen, droht eine Verzögerung von bis zu zwei Jahren. Aus sportlicher Sicht wäre das für den HC Kriens-Luzern eine Katastrophe, wie der Verein gegenüber der «Luzerner Zeitung» bestätigt. Und auch der Bauherrschaft drohen zusätzliche Kosten von mehreren hunderttausend Franken.

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5 Kommentare
  • Profilfoto von Renggloch Böög
    Renggloch Böög, 13.12.2021, 16:42 Uhr

    Wenn renitente Rentner zu zu viel Zeit und Geld haben, dann bespassen sie sich mit den seltsamsten Hobbys. In diesem Fall, unter dem Deckmantel einer «Stiftung», mit dem torpedieren eines Volksentscheides bzw. dem Verhindern einer existenziellen Einrichtung eines Sportvereins. Im jetzigen Stadium geht es nur noch um Verzögerung….

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    • Profilfoto von Michel von der Schwand
      Michel von der Schwand, 13.12.2021, 19:06 Uhr

      Wenn die Existenz des Handballclub vom Bau dieses Wohnturm abhängig ist, scheint grundsätzlich etwas falsch zu sein. Sieht man jetzt, wenn der FCL absteigt. Und Handball ist sowas von Randsportart. Interessiert hier nun wirklich nur ein paar Hundert!

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  • Profilfoto von schaltjahr
    schaltjahr, 13.12.2021, 13:54 Uhr

    Einsprachen sind ein Recht der Bürger und der berechtigten Verbände und Organisationen, Das ist so und gilt auch bei der Pilatusarena und dem Hochhaus.
    Dis Bauherrschaft versucht nun auf jegliche Art und Weise Druck zu machen, um das Projekt raschmöglichst durchzudrücken. Sie würde sich aber besser Kooperativ zeigen und nicht durch ihre Trotzhaltung noch mehr Probleme zu generieren … Die Volksrechte gelten !

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 13.12.2021, 13:12 Uhr

    «Und auch der Bauherrschaft drohen zusätzliche Kosten von mehreren hunderttausend Franken. »
    Oh Gott, das ist ja entsetzlich! So etwas kurz vor Weihnachten zu lesen, bricht mir einfach das Herz. Die Bauherrschaft ist bekanntlich ein karitativer und gemeinnütziger Verein, der auf Spenden und Gutherzigkeit angewiesen ist … auf welche IBAN dürfen wir eine Spende überweisen?

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    • Profilfoto von Hans Blättler
      Hans Blättler, 13.12.2021, 13:48 Uhr

      Politischer Entscheid und Gefallen am Projekt hin oder her. Aber so viel Missgunst und Kleinbürgertum wie bei Ihnen und Ihren Kommentaren findet man ansonsten nur auf Blick.ch oder 20min.ch.

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