«Honky Tonk» in Luzern

Musik und Menschen – bunt gemischt

Am Luzerner Honky Tonk finden alle Generationen zusammen.

(Bild: Luisa Tschannen)

Eine Einladung, um ausgelassen zu feiern. Das Honky Tonk Festival fand am 7. April wieder in der Luzerner Innenstadt statt. Tanz- und feierfreudig kamen dabei die Generationen zusammen.

Das alljährliche Honky-Tonk-Musikfestival findet verstreut in Bars und Hotels in der ganzen Stadt statt. Betritt man vom Bahnhof aus Luzern, so heisst bereits der Ticketstand mit Bierausschank die Besucher willkommen.

Wagt man sich weiter in die Stadt hinein, so finden sich manche Lokale wie von selbst, andere scheinen sich zu verstecken und bleiben selbst mit der Festival-Karte beinahe unauffindbar. Hat man dann aber gefunden, was man sucht, oder gefunden, was man so gar nicht suchte, taucht man schnell ein in die Musik und in die Menschenmenge und vergisst Stadt und Stadtplan, beginnt unwillkürlich zu tanzen.

Auf Tischen und Bänken

Die Stimmung an diesem Freitagabend ist gut, ausgelassen, unbekümmert. Im «Le Bistro du Théatre» tanzen die Frauen auf den Bänken. Die Band Reggie’s Doo fegt ins Wochenende hinein und ihre Musik, ein funkiger Soul-Mix, bringt Lebensfreude pur.

Weiter geht’s durch Hotels und Restaurants. Eine Gitarre mit der Aufschrift «Honky Tonk» und eine fröhliche Gesellschaft begrüssen einen jeweils vor den Spielorten. In der Hotel-Bar des Tessiner Lokals Bellini rockt Tredici stilgemäss mit verruchtem Italorock. Zwar ist’s hier vor allem die Band, die Stimmung macht, das Publikum steht ziemlich verhalten herum.

Es wird bald klar: Manche Locations eignen sich besser, das Publikum zum Tanzen zu bringen und für eine lockere Stimmung zu sorgen. Viele der Bars verkaufen Dosenbier, draussen wird geraucht und geredet. Das Publikum ist bunt gemischt, verschiedenste Jahrgänge finden zusammen. Genauso verschieden sind auch die dargebotenen Musikstile.

Honky was?

Der Festivalname «Honky Tonk» stammt aus dem Süden der USA. Dort versteht man darunter Lokale, wo sich trinkfreudige Kumpanen zu akustischer Live-Musik einfinden. Honky Tonk bezeichnet aber auch einen Stil, der seinen Ursprung im Blues hat. Der Name steht für ein absichtlich falsches Spielen des Klaviers. Dabei versucht der Interpret ein verstimmtes Piano nachzuahmen, wie es früher in vielen Blueslokalen anzutreffen war. Und ausserdem heisst Honky Tonk auch eins: Party machen!

Vor allem Party!

Manchmal sind die Bars so voll, dass man sich erst seinen Platz freitanzen muss, um einen Blick auf die Band zu erhaschen. Der Diversität der Spielorte entsprechen die Stimmungen und Bands. Salsa im Dinnerlokal findet man hier genauso wie Hardrock und DJ-Pult. Mit Veronica Fusaro ist eine Pop-Interpretin vertreten, Gaia holt den Elektro in ein Festival, das sonst vor allem vergangenen Zeiten frönt. Doch überwiegen der Blues und Rock’n’Roll bei Weitem. Indie Rock, Psychedelic Blues Rock und Irish Folk Rock gibt es zu entdecken.

Daneben eine weite Bandbreite an Genres, die dem Motto im Namen entsprechen. Mit Boogie Woogie Power und einer Rock’n’Roll-Show unterhält Nico Brina im Schiff «MS Switzerland», wo tagsüber Touristen die Berge fotografieren. Mit seiner Haartolle, dem schnellen Pianospiel und einem Mundharmonika-Jam sorgt er für gute Laune. Von Klängen aus Funk, Swing und Bluegrass ermuntert, grooven die Gäste durch die Stadt und pendeln von Lokal zu Lokal in die Nacht hinein.

Für alle, die Spass haben wollen, tanzen und sich nicht scheuen, die Stadt und diverse Musikstile zu entdecken, ist das Festival ideal.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon