Zentralschweizer Formation mit neuem Programm

Jugendorchester auf Reisen zu verborgenen Wünschen

Waren mit Leidenschaft dabei: Das Zentralschweizer Jugendsinfonieorchester. (Bild: jlu)

Das neue Programm des Zentralschweizer Jugendsinfonieorchesters (ZJSO) heisst «Sehnsucht». Romantik, Sinnlichkeit und Träumereien ziehen sich durch die Stücke, die das junge Orchester spielt, hindurch. Am Samstagabend lud das ZJSO zur Premiere des neuen Projekts in der Aula Grossmatt in Hergiswil.

Sehnsucht ist nicht nur Titel des Konzerts des ZJSO. Sehnsucht empfanden die Mitglieder des ZJSO im letzten Jahr auch nach dem gemeinsamen Musizieren. Nachdem das Projekt um einige Monate verschoben werden musste, können die jungen Musikerinnen und Musiker nun endlich gemeinsam auf der Bühne stehen.

Dass sie daran Freude haben, zeigten sie am Konzert am Samstagabend umso mehr.

Musikalische Qualität von Beginn an

Etwas verspätet – die letzten Gäste stehen noch an, um ihre Kontaktangaben festzuhalten – treten rund 70 Jugendliche in festlicher Kleidung und stolz ihr Instrument tragend in die Aula Grossmatt in Hergiswil.

Bereits mit den ersten Klängen überzeugt das Orchester, dirigiert von Jonas Bürgin, mit beeindruckender musikalischer Qualität und Professionalität.

Freude, Liebe, Hoffnung und besonders die Sehnsucht verbindet die Stücke, die gespielt werden, miteinander. In der Suite «Finlandia» von Jean Sibelius ist es die Freiheit, nach welcher das finnische Volk sich sehnt.

«Fêtes», komponiert von Claude Debussy, bringt eine freudige und festliche, das Leben feiernde Stimmung zum Ausdruck. Das Thema Liebe prägt «Vorspiel und Liebestod» aus dem Musikdrama «Tristan & Isolde» von Richard Wagner. Von einer ebenso schicksalshaften Liebe handelt auch das letzte Stück des Konzerts.

Eine Liebesgeschichte zum Schluss

Abschluss und gleichzeitig Höhepunkt des Konzerts bildet die «Sinfonie Nr. 5» des in der Schweiz geborenen Komponisten Joachim Raff. Joachim Raff liess sich für die Sinfonie von Gottfried August Bürgers Ballade «Leonore» inspirieren.

Bevor das Orchester zum Spielen ansetzt, fasst der Dirigent Jonas Bürgin die Geschichte kurz zusammen. Sie handelt von Leonore, dessen Geliebter Wilhelm nach dem Siebenjährigen Krieg nicht heimkehrt. Die Sehnsucht nach Wilhelm lässt Leonore kläglich leiden.

Wilhelm kommt als Geist zurück und holt Leonore ab für einen gemeinsamen Ritt durch die Nacht. Als sie am Ende auf dem Friedhof ankommen, nimmt Wilhelm Leonore mit in den Tod.

Das Orchester erzählt den Zuhörenden die Geschichte von Leonore und Wilhelm auf faszinierende und packende Weise. Leonores Sehnsucht nach Wilhelm, ihre Hoffnungslosigkeit, die Freude am Wiedersehen, das Glück des Zusammenseins und die Dramatik des Endes spiegeln sich in den Klängen der Instrumente wieder. Wer die Augen schliesst, wird in eine Welt mitgenommen, zu welcher Corona den Weg nicht versperren vermag.

Junge Freude und Energie an der Musik

Das Konzert hat gezeigt, was durch junges Engagement entstehen kann. In ihrem Konzert erhalten die Mitglieder des ZJSO klassische Konzerttradition und bringen neue Impulse ein. Mit der Energie und Freude, die die Jugendlichen in die Musik stecken, begeistern sie das Publikum, das gleichzeitig fasziniert und berührt ist.

Nach dem Konzert in Hergiswil folgen zwei weitere Auftritte. Am Freitag, 4. September 2020 spielt das ZJSO im Theater Casino Zug, am Samstag 5. September 2020 im MaiHof Luzern. Um sicher zu sein, ein Ticket zu ergattern, kann das Ticket online (https://www.zjso.ch/sehnsucht) gekauft werden.

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