Künstler-Plattform «Paettern» aus Zug

Die Euphorie ist abgeklungen

«Pixel»-weise Verkaufsfläche mieten. Das originelle Konzept findet noch nicht den gewünschten Anklang. (Bild: zvg)

Eine innovative Idee, welche drei Zuger ins Leben gerufen haben heisst «Paettern». Es handelt sich um einen Kunst-Laden, in dem Kunstschaffende ihre Werke verkaufen können. Die Bilanz nach rund einem halben Jahr: Noch kann das Projekt nicht auf eigenen Beinen stehen. Zudem braucht es eine Neuausrichtung.

Künstler und Designer, die ihr Ding machen wollen, aber keine Möglichkeit haben, ihre Werke zu verkaufen, können im «Paettern Lightup Atelier» Verkaufs- und Werbefläche mieten. Will man also beispielsweise sein selbstgeschnitztes Salatbesteck unter die Leute bringen, kann man ein sogenanntes Pixel mieten. Diese Fläche von 10×10 Zentimetern darf mit eigenen Werken bestückt werden. Wird ein Besteck verkauft, erhält der Laden 20 Prozent, der Rest geht an den Künstler (zentral+ berichtete).

Kurswechsel in Sicht

Der Laden gleich beim Bahnhof Zug wird bereits von einigen Künstlern als Plattform genutzt, in der Zwischennutzung «Neubad» in Luzern entstand Ende Januar ein weiterer Kunstkiosk. Doch das reicht nicht zum Überleben des Projekts, erklärt Patrick Bützer, der das Paettern gemeinsam mit Deborah Bühlmann und Georg Krummenacher gegründet hat.

«Ursprünglich hätte Paettern ein selbsttragendes Projekt sein sollen. Nun haben jedoch gemerkt, dass das nicht funktioniert. Wir wollen nicht bloss ein Laden sein, sondern ein Ort, an dem Kunstschaffende Dinge präsentieren können, auch wenn ihr Ziel nicht der Verkauf ist. Und auch wenn sich diese Methode nicht rechnet ist es in unserem Sinn, «Paettern» auch in den nächsten Jahren weiter zu ziehen.» Darum hat das Gründerteam nun einen Kurswechsel eingeschlagen. Bützer erklärt: «Wir sind dabei, einen Verein zu gründen. In diesem Rahmen möchten wir auf Stadt, Kanton und Stiftungen zugehen, um so eine Basisfinanzierung zu erreichen.»

Gastrobereich auf Eis gelegt

Als Teil des Geschäfts war ursprünglich auch ein Gastrobereich geplant. Die Idee davon: Leute können zuhause Gebäck und Kuchen backen, diese werden dann im Paettern verkauft. «Für diesen Zweig haben wir zu wenig Zeit und Energie, deswegen haben wir den zurückgestellt.» Insbesondere sei es schwierig, ein Café zu führen, wenn man nicht in dieser Branche zuhause sei. «Die ganze Geschichte mit dem Lebensmittelinspektorat, den Kühlketten die eingehalten werden müssen und so weiter, ist sehr aufwändig. Da sind momentan andere Baustellen wichtiger.»

Die da wären? «Wir müssen dranbleiben, die Leute müssen uns kennenlernen und zuerst einmal verstehen, wie unser Konzept funktioniert. Zudem läuft derzeit alles mit Fronarbeit. Hätten wir die finanziellen Mittel dazu, könnten wir gewisse Bereiche professionalisieren.»

Mix zwischen Laden und Kunstraum?

Die anfängliche Euphorie sei zwar etwas abgeklungen, doch «sind wir keineswegs entmutigt. Der Trägerverein, mit dem wir uns klarer als kulturelle Institution positionieren, ist aktuell im Entstehen.» Es sei beispielsweise angedacht, dass das Atelier in Zukunft im Januar und Juli jeweils als Raum für Installationen genutzt werde. Weiter liebäugelt das «Paettern»-Team bereits mit der Idee, einen weiteren Verkaufsraum in Zürich zu eröffnen. «Ausserdem freuen wir uns auf die Verleihung des Zuger Jungunternehmer-Preises, and der wir teilnehmen werden. Der hilft uns sicher dabei, unser Konzept bekannter zu machen.»

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