Vom Strafgericht Zug

Falsche Maskenatteste: Esoteriker aus Morgarten verurteilt

Ein Mann aus Morgarten hat im Herbst 2020 über eine inzwischen gelöschte Seite Maskenatteste ausgestellt. (Bild: czi)

Ein Mann aus Morgarten stellte online Atteste gegen die Maskentragefplicht aus. Nun wurde er vom Strafgericht Zug verurteilt.

Er ist Reiki-Meister, Corona-Skeptiker und kämpft gegen 5G-Antennen. Nun stand der Mann aus Morgarten am vergangenen Dienstag vor dem Strafgericht Zug. Grund: Er hat im Herbst 2020 über eine inzwischen gelöschte Seite Atteste gegen die Maskentragepflicht, die damals galt, ausgestellt. Per Mail konnte man dies bei ihm bestellen. Kostenpunkt: Eine Mitgliedschaft im Verein «5G-Frei» für 50 Franken.

Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, sprach der Mann vor Gericht rund eine Stunde lang von der Pandemie – die in seinen Augen eine «Weltverschwörung» sei «zur Dezimierung der Weltbevölkerung».

Die Richterin eröffnete nach einer fünfstündigen Beratung das Urteil mündlich. Das Strafgericht Zug verurteilte den Mann wegen Ungehorsam gegen amtliche Verfügungen zu einer Busse von 800 Franken. Hinzu kommen Gerichtskosten von 1000 Franken. Der Mann aus Morgarten wurde aber vom Vorwurf, das Gesundheitsgesetz übertreten zu haben, freigesprochen. Auch der Verdacht des Betrugs habe sich nicht erhärten lassen, heisst es im Medienbericht weiter. Ob der Mann das Urteil anfechten wird, ist noch offen.

Das Zuger Gesundheitsamt verbot dem Mann in zwei Verfügungen, weitere Atteste auszustellen. Weil dieser die Schreiben ignorierten, stürmten Polizisten im Dezember 2020 seine Wohnung und nahmen alle Computer mit.

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