Auftritt der Delinquent Habits

In der Schüür wird der Corona-Virus mit Tequila bekämpft

Die Delinquent Habits auf der Schüür-Bühne am 28. Februar 2020. (Bild: Salome Senn)

Das Publikum der Schüür durfte sich am Freitagabend über Besuch aus Los Angeles freuen. Delinquent Habits, die amerikanischen Rapper, mischten die Schüür mit ihren Hip Hop und Crossover Beats auf.

Beim Einstieg mit DJ Gio füllte sich der Saal eher gemächlich. Viele Zuschauer genossen den Anfang des Abends lieber am gemütlichen Lagerfeuer im Vorhof der Schüür. Doch nichtsdestotrotz stimmte der DJ das Publikum mit einer Mischung aus bekannten Reggae und Hip Hop Beats auf das Kommende ein.

Als der Saal allmählich gefüllt war, liessen sich die Rapper noch reichlich Zeit, um auf der Bühne aufzutauchen. Es schien fast so, als ob die bekannten Einstimmungs-Beats ausgeschöpft seien: Die Musik glitt in das Genre des Elektro-R’n’B über.

Als endlich die Rapper Kemo the Blaxican und Ivels Irie die Bühne betraten, war es schier unmöglich, den Kopf nicht mit dem Rhythmus wippen zu lassen. Bald bewegten sich auch die Hände und alles Andere im Takt.

Es war allerdings schwierig, im Flow zu bleiben. Nach teilweise etwas ungelenken Liederenden warf Kemo den ein oder anderen scharfen Witz in die Runde. Das Publikum sprach er dabei mit einer Portion Rapper-Charme als «Motherfuckers» an. Eine Anspielung auf das Hitler-Regime rief laute Buhrufe aus den hinteren Zuschauerreihen hervor.

Das alles beeindruckte jedoch weder die Menge der begeisterten Zuhörer noch viel weniger die Künstler. Diese hielten konsequent an ihrem Ausspruch «Tequila kills the Corona-Virus» fest und schenkten regelmässig Alkohol für die vorderen Reihen ein.

Die alten Hits sorgten für Begeisterung

Das gemeinsame Trinken mit dem Publikum hat eine gewisse Tradition bei den Delinquent Habits, diese Praxis pflegen sie schon seit ihren frühesten Konzerten.

Das erste Album der Gruppe erschien in den 90er-Jahren. Sie landeten damit bereits einen Hit. Die erfolgreiche Single «Tres Delinquents» wurde über eine Million Mal in die ganze Welt verkauft.

Gemeinsam mit Cypress Hill nahmen sie weitere Hits auf, wurden in den 2000er Jahren etwas ruhiger und sind nun mit alten Klassikern und neuen Beats wieder am Start. Die Musiker verarbeiten Einflüsse aus Hip Hop, Alternative und Classic Rock, kombiniert mit Funk, Blues und Mariachi-Trompeten. Darüber reimen sie auf «Spanglish», eine Mischung aus Englisch und Spanisch.

Das Publikum war bester Stimmung und besonders bei den alten Hits tobte der Saal. Auch die beeindruckenden Freestyle-Einlagen der Rapper sorgten für Begeisterung. Die Show war jedoch bereits nach einer knappen Stunde «beendet», die lauten Pfiffe und Jubel lockten die Künstler noch für eine Zugabe hervor.

Ob die hohen Erwartungen der Zuhörer an diesem Abend erfüllt wurden, soll offen bleiben. Allerdings genossen die Delinquent Habits ihre goldenen Jahre wohl eher im vergangenen Jahrhundert.

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