IG Arbeit sucht Freiwillige

Luzerner Shoppingtaxi braucht Helfer, um gefährdete Menschen zu versorgen

Ein Mitarbeiter des Luzerner Shoppingtaxis – das derzeit sehr viele Anfragen hat. (Bild: Archivbild zvg)

Wer nach dem Einkaufen zu müde ist, die Waren selber heimzutragen, lässt sie sich vom Shoppingtaxi nach Hause bringen. So war es vor Covid-19. Jetzt wird der Kurierdienst der IG Arbeit erst recht gebraucht ­– und ist auf Hilfe angewiesen.

Das Shoppingtaxi ist vom allgemeinen Lockdown bislang nicht betroffen. «Zwar haben zahlreiche Partner aus dem Detailhandel ihre Geschäfte schliessen müssen. Dafür bekommen wir jetzt aber zahlreiche andere Anfragen», sagt Marc Pfister, Geschäftsführer der IG Arbeit.

Das Non-Profit-Unternehmen unterstützt Arbeitslose und Menschen mit psychischen Problemen bei der Wiedereingliederung. Wer volle Einkaufstaschen hat, kann diese für fünf Franken nach Hause bringen lassen. Die Kuriere der IG Arbeit holen in den Läden die Waren ab und bringen sie mit Velo und Anhänger bis nach Hause.

«Wegen der Ausbreitung des Coronavirus besteht nun das Bedürfnis, dass wir für Kunden aus der Risikogruppe auch gleich einkaufen würden», erzählt Pfister. «Wir würden das gerne machen, aber es ist noch nicht ganz klar, ob wir das auch personell stemmen könnten.»

«Die Solidarität in Luzern ist stark spürbar.»

Marc Pfister, Geschäftsführer der IG Arbeit

Das Problem: Viele der Mitarbeitenden sind selber gesundheitlich angeschlagen und damit gefährdet. Sie werden trotz der getroffenen Hygienemassnahmen im Moment strikte nicht eingesetzt. 

Die Mithilfe von Zivis und Freiwilligen ist deshalb sehr gefragt. «Die Solidarität in Luzern ist stark spürbar. Wir hatten bereits mehrere Anfragen, ob wir Unterstützung brauchen können. Wer mithelfen will, kann sich gerne bei unserer Zentrale melden», so Pfister. 

Schwierige Arbeitsbiografien – und jetzt Kurzarbeit

Die IG Arbeit bekommt auch Anfragen von Firmen, die sich vom Shoppingtaxi gerne Mahlzeiten aus der Produktionsküche der IG Arbeit liefern lassen würden. «Das würde uns helfen, die Ausfälle unserer Restaurants wie dem Nylon 7 oder dem Tramhüsli etwas aufzufangen.»

Die IG Arbeit hat mehrere Betriebe im Gastronomiebereich, die jetzt auf Kurzarbeit umstellen mussten. Viele ihrer Mitarbeitenden, die ja zum Teil ohnehin schon eine schwierige Arbeitsbiografie haben, reagieren auf solche Massnahmen besonders sensibel.

«Wir haben das daher sehr sorgfältig kommuniziert und betreuen unsere Mitarbeitenden unter den erschwerten Umständen weiterhin», sagt Marc Pfister. «Alle haben ihre Bezugsperson und wir versuchen, eine minimale Tagesstruktur aufrecht zu erhalten, in dem wir regelmässig mit allen Kontakt aufnehmen. Wir nutzen dazu alle technischen Möglichkeiten.»

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