Ein Plus von 4525 Personen

Bevölkerungswachstum nimmt in Luzern überdurchschnittlich zu

Immer mehr Personen ziehen in den Kanton Luzern. (Bild: Auraonline / Emanuel Ammon)

Um 1,1 Prozent ist die Wohnbevölkerung 2022 im Kanton Luzern gewachsen. Das ist mehr als in den Jahren zuvor – und auch mehr als im Schweizer Durchschnitt.

Autorin: Erna Jonsdottir

Die Bevölkerung in der Schweiz wächst (zentralplus berichtete). Der Kanton Luzern ist dabei keine Ausnahme: Um 1,1 Prozent ist die ständige Wohnbevölkerung in Luzern innert Jahresfrist gewachsen. Ende 2022 zählte der Kanton mit einem Wachstum von 4525 Personen insgesamt 424’851 Einwohner, wie Lustat Statistik Luzern mitteilt. Die Zunahme von 1,1 Prozent ist dabei stärker als jene der letzten fünf Jahre und 0,2 Prozent stärker als jene in der Schweiz (+0,9 Prozent). Im Jahr 2022 zogen 3751 Personen mehr zu als weg. Das ist ein Plus von über 1000 Personen im Vergleich zum Vorjahr.

Einen kleinen Anteil am Wachstumskuchen hat der Geburtenüberschuss: 2022 wurden in Luzern 4080 Geburten und 3534 Todesfälle gezählt. Das ergibt einen Geburtenüberschuss von 546 Personen. Zum Vergleich: 2021 lag dieser Wert bei 1090 Personen. Grund für diesen Rückgang ist laut Lustat eine Abnahme der Geburten bei einem gleichzeitigen Anstieg der Todesfälle.

Das grösste Wachstum stammt aus dem Ausland

Das Bevölkerungswachstum in Luzern ist gemäss den Luzerner Statistikern besonders von Einwanderungen aus dem Ausland getrieben. Über die Hälfte der gesamten Bevölkerungszunahme ist demnach auf den internationalen Wanderungssaldo – die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung – zurückzuführen. Konkret: 2022 kamen 7116 Personen aus dem Ausland in den Kanton Luzern, während 4260 Personen den Kanton in Richtung Ausland verliessen. Somit beträgt der Wanderungssaldo 2856 Personen.

Nicht nur aus dem Ausland zogen mehr Personen in den Kanton Luzern, als ihn verliessen. Auch aus anderen Kantonen zog es mehr Leute hierhin. Der sogenannte interkantonale Wanderungssaldo verzeichnet ein Plus von 895 Personen. Am häufigsten verlassen wurde Luzern in Richtung der Kantone Aargau, Zürich und Bern. 

Rentner zieht es weg

Ein Blick auf die Altersgruppen: Am höchsten war der Wanderungssaldo bei den 20- bis 39-jährigen Luzernerinnen (+2404). Und während bei den 0- bis 19-Jährigen (+760 Personen) und bei den 40- bis 64-Jährigen (+679 Personen) ebenfalls klar positive Wanderungsbilanzen zu verzeichnen waren, zeigte sich der Saldo bei den 65-Jährigen und Älteren negativ (–92 Personen).

Dass mehr Personen im Pensionsalter ins Ausland als vom Ausland nach Luzern gezogen sind, liege in erster Linie am insgesamt negativen internationalen Wanderungssaldo der Bevölkerung dieses Alters (−125 Personen), erklärt Lustat.

Nicht alle Gemeinden verzeichnen Wachstum

In den Luzerner Gemeinden unterscheidet sich die Bevölkerungsentwicklung stark. Das grösste pro­zen­tuale Wachstum in den letzten zehn Jahren verzeichnen Honau (+39,9 Prozent), Wauwil (+37,6 Prozent) und Aesch (+33,8 Prozent). Sieben der 80 Luzerner Gemeinden zählen weniger Einwohner als vor zehn Jahren. Den grössten prozentualen Rückgang mit zwischen minus 8,2 und minus 0,6 Prozent registrieren Romoos, Flühli und Luthern.

Zentralschweiz wird immer älter

Ende 2022 lebten 8,8 Millionen Personen in der Schweiz – darunter 6,5 Millionen Schweizer (74 Prozent) und 2,3 Millionen ausländische Staatsangehörige (26 Prozent). Während das demografische Wachstum leicht höher ausfiel als im Vorjahr, altert die Schweizer Bevölkerung zusehends weiter: Zwischen 2021 und 2022 erhöhte sich die Zahl der über 65-Jährigen um 30’300 Personen von 1’661’300 auf 1’691’600. Das ist ein Plus von 1,8 Prozent. Diese Tendenz ist in allen Kantonen spürbar; am stärksten in der Zentralschweiz (+2,5 Prozent), insbesondere in den Kantonen Schwyz und Obwalden (je +3,0 Prozent).

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9 Kommentare
  • Profilfoto von MARIO P. HERMANN
    MARIO P. HERMANN, 25.08.2023, 09:58 Uhr

    «Das grösste Wachstum stammt aus dem Ausland»… — Ja, wenn man die Augen offen hat, sieht man dies auf den allerersten Blick!…
    Wenn ich an irgendeinander Bushaltestelle auf den Bus warte, da frage ich mich manchmal, ob ich überhaupt noch in der Schweiz bin — oder ob ich im falschen Film sei…
    Da werden über 10 Fremdsprachen gesprochen; aber der Witz ist, von Einheimischen, äh sorry, Eingewanderten, wie man so schön zu sagen pflegt…
    Und viele von den Eingewanderten leben vom Staat und machen monatlich die hohle Hand.
    Ich sehe aber auch morgens zwischen 06:00/07:00h einige «Ausländer», die mit ihrem «Öbergwändli» ganz brav zur Arbeit gehen — z.B. auf die Baustelle. (BRAVO!).
    Dann gibt’s viele, welche nach sechs Uhr morgens vor der Hauptpost Luzern, mit einer Bierdose in der Hand, mich um Geld betteln…(keine Schweizer).
    Dieselben Typen besaufen sich den ganzen Tag und latschen dann während des grossen Tages-Strassenverkehrs gemütlich beim Bahnhof LU über die Hauptstrasse zur anderen Busstadion und betteln dort weiter…
    Wie dem auch sei: In den letzten Jahren hat dies massiv Überhand genommen und wenn dies so weitergeht, schaufelt sich Luzern und die ganze CH sich frühzeitig das Grab selber!
    Schade um unser Land — schade um die weltbekannte Leuchtenstadt Luzern…!
    NB: Als ich in den 70ern noch zur Schule ging und nachher die Lehre im grafischen Bereich mitten in der Luzerner Altstadt absolvierte, war «die Welt noch in Ordnung»!
    Jetzt habe ich als Stadtluzerner mit Luzern die grösste Mühe! Auch die Altstadt mit ihrem Einheitsbrei — jedes 3. Geschäft Schmuck, Uhren oder Souvenirs — gefällt mir nicht mehr…
    Aber was soll’s: Möglichst Ruhe bewahren, nicht in Rage geraten, sonst……………?!?
    Ich freue mich auf den goldigen Herbst — meine liebste Jahreszeit, juhuiiiii!

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    Roli Greter, 25.08.2023, 00:22 Uhr

    Wir müssen unbedingt mehr bezahlbaren Wohnraum haben, aber mit PV Anlagen und Elektroauto-Ladestationen. Und bezahlen müssen bitte die Anderen. Danke höflich.

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    Hanswurst, 24.08.2023, 22:02 Uhr

    Der Homo sapiens ist mit Sicherheit die schädlichste invasive Spezies, die unsere Erde seit der Entstehung des Lebens erdulden musste. Überpopulation heisst Übernutzung der Ressourcen und übermässige Verschmutzung der Umwelt. Aber Politik und Wirtschaft, unterstützt von gefügigen Pseudowissenschaftern glauben immer noch an das Wachstumsmärchen! Bis der massgebende Teil der Erdbevölkerung diese Fehlentwicklung begriffen hätte, ist der Mensch bestimmt ausgestorben und hat Zehntausende andere Spezies mitgerissen!

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    Ruedi R, 24.08.2023, 20:52 Uhr

    Das man dieses wohlgemerkt heikle Thema alleine der SVP überlässt, kann ich auch nicht ganz verstehen. Einer Partei, welche Alles und Jedes bekämpft und noch nie in irgendwelchen Dossies griffige Lösungsvorschläge hervorgebracht hat. Ich erwarte, insbesondere von der Mitte, dass sie als staatstragende Partei unbegrenzte Zuwanderung kritisch hinterfragt. Ansonsten gute Nacht Schweiz, wenn Rechtsaussenparteien das Zepter übernehmen! Siehe Italien, Deutschland oder andere (noch) demokratische Staaten.

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      Jerome Halter, 24.08.2023, 23:04 Uhr

      Die Mitte? Etwas kritisch hinterfragen vielleicht, aber handeln? Neee, die verscherzen es sich doch nicht mit den Melonen!

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      Philipp, 25.08.2023, 12:26 Uhr

      Wovon reden sie? Gerade in Deutschland sieht man was passiert wenn links, grün das Zepter in der Hand hat. Die Rechten haben da im Moment noch gar nichts zusagen. Die Leute flüchten einfach zur AFD weil man die anderen noch weniger gebrauchen kann.
      Und in Italien kann an die Macht wer will, es ist eine Katastrophe. Meloni ist eigentlich gar nicht so übel im Vergleich zu früher.

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        MARIO P. HERMANN, 25.08.2023, 12:42 Uhr

        Finde ich auch betreff Meloni — gar nicht so schlecht…
        Habe aber auch gerne Wassermelonen…

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        Ruedi R, 26.08.2023, 00:57 Uhr

        Ich verstehe nicht, wenn man nur schon ansatzweise rechtspopulistische Parteien aus Deutschland und Italien als die bessere Wahl empfindet als z.B. Linke oder Grüne.
        So scheiden sich vermutlich unsere Ansichten.
        Im Übrigen verachte ich Linksextremismus genauso wie Rechtsextremismus.

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    Jerome Halter, 24.08.2023, 19:16 Uhr

    Ist doch gut, Grüne und Rote mögen es eng, Dichtestress gibt es nicht und die Infrastruktur ist völlig ausreichend…

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