Stadt soll neue Grundstücke präsentieren

Gemeinnützige Wohnungen: SP Luzern erhöht den Druck

Im Himmelrich 3 sind viele gemeinnützige Wohnungen entstanden – anderswo hapert es hingegen. (Bild: Stefano Schröter)

Ob in Luzern bis ins Jahr 2037 so viele gemeinnützige Wohnungen entstehen wie es ein Volksauftrag fordert, ist ungewiss. Denn mehrere Projekte sind vom Tisch oder blockiert. Die SP verlangt vom Stadtrat deshalb Alternativen – die zugleich autofrei sein sollen.

Die Stadt Luzern muss den preisgünstigen Wohnungsbau vorantreiben. So will es die Bevölkerung, die 2012 eine Initiative der SP angenommen hat. Bis 2037 soll der Anteil gemeinnütziger Wohnungen auf 16 Prozent steigen.

Vor einem Jahr hat der Stadtrat aufgezeigt, wie das gelingen soll (zentralplus berichtete). Die SP-/Juso-Fraktion hat schon damals darauf hingewiesen, dass Verzögerungen drohen und die Umsetzung einer Punktlandung gleiche. Nun fühlt sie sich in ihrer kritischen Haltung bestätigt. Mit der Teilrevision der Bau- und Zonenordnung sei «der stadträtliche Zeitplan jäh über den Haufen geworfen» worden, schreibt die Partei in einem Vorstoss.

SP will Alternativen

Denn: Das Grundstück am Abendweg wird nicht wie geplant für gemeinnützige Wohnungen genutzt und die Pläne für das Areal «Urnerhof» sind wegen des Strassenprojekts Reussportbrücke blockiert. Zudem hat sich die Reformierte Kirche erfolgreich gegen die Verpflichtung gewehrt, im Würzenbachquartier gemeinnützige Wohnungen bauen zu müssen. SP und Grüne versuchten das im Stadtparlament zu ändern, unterlagen jedoch. Die Zonenänderung wird dem Volk zur Abstimmung vorgelegt (zentralplus berichtete).

Aufgrund dieser Entwicklungen erhöht die SP-/Juso-Fraktion jetzt den Druck. In einem Postulat verlangt sie, dass der Stadtrat in den nächsten drei Jahren zwei weitere Grundstücke für gemeinnützige Wohnungen entwickelt. Diese sollen darüber hinaus autofrei sein. Ob das private oder städtische, bebaute oder unbebaute Flächen sind, lässt die Fraktion offen.

Damit wolle man dem Stadtrat «mehr Flexibilität einräumen, damit das Initiativziel von 16 Prozent gemeinnützigem Wohnanteil per 2037 gewährleistet bleibt», begründet die SP.

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Rudolf
    Rudolf, 04.11.2020, 17:30 Uhr

    Weshalb ein NEIN gegen die Verschiebung der Würzenbachmatte in die Wohnzone? Weil die Umzonung den Wert dieses Areals um das Zehn- bis Fünfzehnfache steigern wird. Es wäre deshalb nur fair, der Stadt nun als kleine Gegenleistung die Schaffung gemeinnützigen Wohnraums anzubieten. Eine entsprechende Initiative hat die Mehrheit der Abstimmenden bereits 2012 angenommen, aber bisher wurde sie leider nicht umgesetzt. – Mit der Kostenmiete gewänne die Reformierte Kirche genügend Mittel für die Quartierarbeit. Ihr Angebot «10% unter der quartierüblichen Miete» streut den Abstimmenden Sand in die Augen, weil für die Feststellung der «Quartierüblichkeit» die vorgeschriebenen vergleichbare Objekte im Quartier fehlen. Man weiss nur, dass die sogenannten «Marktmieten» in der Schweiz gemäss einer Raiffeisen-Studie heute bereits 40% (!) über der gesetzlichen Kostenmiete liegen … Weisen Sie deshalb diesen Umzonungsantrag bitte zurück, liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, damit die Reformierte Kirche nochmals über die Bücher gehen kann! Die Mieter der vorgesehenen Alterswohnungen sollen nicht die Quartierarbeit querfinanzieren müssen, sondern sich auf die Kostenmiete freuen: «Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar.» (Psalm 84)

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  • Profilfoto von Kurt Flury
    Kurt Flury, 11.07.2020, 10:15 Uhr

    «Gemeinnützige» Wohnungen für sich und ihre Klientel?
    Das riecht nach einem sozialistischen System, wo der Markt ausgeschaltet wird.

    Zuerst das Land mit Leuten bis unters Dach abfüllen, dann nach bezahlbaren Wohnungen schreien, ist keine kohärente Politik/Überlegung. Macht kei Senn!

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    • Profilfoto von Andreas Peter
      Andreas Peter, 11.07.2020, 16:49 Uhr

      @Flury: Das sehe ich genau so.
      Das ist eine linke Masche.
      Zuerst füllt man das Land masslos mit Fremden, dann jammert man über Ungleichheit, Armut, Wohnungsmangel, zu viel Verkehr, Umweltzerstörung etc. und bietet auch gleich sozialistische Lösungen für das selbst verursachte Problem an.
      Eine Art linkes Perpetuum mobile, bis es kracht. Sozialismus ist bisher immer schief gegangen.
      Lernfähigkeit gleich Null.
      Das links-indoktrinierte Stimmvolk durchschaut das alles nicht und möchte vor allem «nett» sein.
      Es ist zum schreien!

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    • Profilfoto von Felix Baron
      Felix Baron, 11.07.2020, 17:12 Uhr

      links-indoktriniertes Stimmvolk, der gefällt mir. Dabei ist es doch rechte Übervater und Möchtegern-Rentenbezüger Christoph Blocher, der über ein Medienimperium mit annähernd 30 Zeitungen verfügt. Aber dass der Sozialismus nicht funktioniert, das sehe ich genauso. Leider, in der Theorie das fairere System.

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